Trampeln

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Frieda POV:

Mit weit offenen Augen musterte ich das Mädchen, das über mir stützte. ,,Ihr habt alles kaputt gemacht! Alles!", rief sie mir wieder entgegen und ich legte den Kopf etwas zur Seite. Sie war mir erstens viel zu nah, sodass ich ein komisches Kribbeln im ganzen Körper verspürte, und zweitens hatte sie mich schon die ganze Zeit angebrüllt. Was war das für ein Empfang?

Augenrollend erhob ich meinen Körper und sie rutschte von mir herunter, ehe sie aufstand und sich ihr Kleid abstrich. Dina half mir hoch und sah zu ihr hoch. ,,Sag mal geht's noch? Einfach so eine andere Prinzessin umwerfen?", sagte ich.

Hinter mir hörte ich Mathildas Wutschbauben und Zelia lachte laut los. Die Situation war jetzt ja mal sowasvon komisch.

,,Guten Tag Prinzessin von Steinbock, ich bin Prinz Noyan von Vesta." Noyan war die Treppe hinaufgegangen und machte eine leichte Verbeugung. Das Mädchen - wohl eher die Göre - musterte ihn kurz und machte dann einen leichten Knicks. Wow, einen kleinen Funken Anstand hatte sie doch noch. ,,Guten Tag, ich bin Prinzessin Petra..." Sie schluckte einmal kurz und sah dann auch die anderen Mädchen an, nur mich nicht. ,,Kommt bitte herein, entschuldigt meinen Ausraster von eben."

- ◇ -

Gemeinsam liefen wir durch die hölzernen Gänge des Schlosses. An den Wänden hingen alte Ölgemälde mit Steinböcken auf Weiden und Bergen, mal mit und mal ohne Schnee. Es roch gut nach Holz und Kerzen. Dieses Schloss war mit Abstand das gemütlichste, in dem ich jemals gewesen war.

Wir liefen alle Petra hinterher, doch ich war neben Zelia die letzte in der Schlange. Ganz vorne unterhielt sich Fiona wohl bereits mit ihr über die Problematik mit dem Jahreswechsel, doch viel kam da nicht bei mir an. Ich war allerdings sowieso viel zu wütend, um über dieses Problem nachzudenken. Am liebsten würde ich es Petra sofort heimzahlen, sie hatte sich und mich eben zu Tode gedemütigt.

Zelia kicherte kurz, sie schien meinen wütenden Gesichtsausdruck bemerkt zu haben. ,,Na kleiner Stier? Die hat dich eben ganz schön umgestoßen, was?", sagte sie. Eigentlich wollte ich ihr nicht antworten, allerdings sprach gerade sonst keiner mit mir, und da sie das von eben ansprach, war ich doch so gütig, ihr eine Antwort zu geben. ,,Tatsache. Mich macht das echt wütend. Wie kann sie einen den bitte auf so eine Art und Weise empfangen?", sagte ich leise. Vor mir liefen die Zwillinge, die mich aber auch verstanden hatten.

,,Keine Ahnung, hast du was geplant?" Bea sah grinsend zu mir hinter, wie als würde sie mir bei dem Spielen eines Streiches sofort zur Seite stehen. ,,Hm, irgendetwas muss ich mir überlegen, sie nervt mich jetzt schon.", antwortete ich grinsend. ,,Weißt du Frieda, ich glaube es wäre besser, wenn wir versuchen, uns miteinander anzufreunden...", sagte Penny leise und ich überlegte. Beide hatten irgendwie Recht.

Doch bevor ich eine Entscheidung treffen konnte, waren wir auch schon im Thronsaal angekommen. Dieser bestand allerdings aus einer riesigen Halle. Sie war lang, am einen Ende standen die Throne der Familie, auf der anderen Seite war eine große Fensterwand. In der Mitte des Raumes befand sich an einer Wand ein Backsteinkamin und an der Fensterwand stand eine Sonnenuhr.

,,Es freut mich, dass ihr hergefunden habt, Mädchen.", sagte der König. ,,Ich bin auch hier.", flüsterte Noyan, doch Elena zwickte ihm kichernd in den Arm, als Zeichen dafür, dass er ihn nicht unterbrechen sollte. ,,Wir haben jetzt durch eine von euch ein ernstzunehmendes Problem, der Jahreswechsel wurde innerhalb der Sternzeichen verschoben. Aber nicht nur das, die Monate verschieben sich nun anders, die Eigenschaften der Menschen deswegen ebenfalls.

Der letzte SonnenstrahlWhere stories live. Discover now