Rot

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Penny POV:

Erschrocken sah ich, wie sich eine Schlange direkt vor mir auf dem Boden schlängelte und mich anfauchte. Sie war ungefähr 2 Meter lang und sehr dick. Ich lief langsam nach hinten um möglichst unauffällig zu sein, doch dann spürte ich hinter mir eine Wand. Die Schlange war nun direkt vor mir. Alle anderen Gäste rannten davon, weswegen um mich herum kein direkter Ausweg war. ,,Okay...Ganz ruhig, liebe Schlange, ich tu dir gar nichts.. ", versuchte ich - innerlich bereits komplett in Panik - die Schlange loszuwerden, doch sie kam näher.

Als sie sich dann direkt vor mir aufbaute und laut zischte, sah ich plötzlich, wie Elena zwischen uns sprang und ihre große Schere erschien. ,,Nieder mit dir, Ungeziefer!", rief sie und ließ die Schere zupacken, sodass sie den Hals der Schlange aufschnitt. Die Schlange fiel zu Boden und blieb regungslos liegen. ,,Du hast mich gerettet! Ich danke dir Elena!", rief ich begeistert. ,,Kein Problem. Im Notfall sollte ich meine Kraft einsetzen, das hab ich getan. Na komm, du musst sie mit deinem Schwesterchen verwirren, zeig, was in dir steckt!"

Ich nickte und lief mit ihr an der Hand zu Bea, welche sich auf einem Widder befand, den vermutlich Mathilda hervorgerufen hatte. ,,Geh weg Schlange! Ich hab einen großen Widder der dich zerstampft!", rief sie zu einer Schlange vor ihr.

,,Bea! Wir haben zu tun!", rief ich dann zu ihr und kletterte mit ihr auf den Widder. ,,Kommst du alleine klar, Elena?" Ich sah zu Elena, die gerade einer anderen Schlange den Hals durchschnitt. ,,Klar, auf ihr beiden!", rief sie. Gesagt, getan ritten Bea und ich auf dem Widder durch den Saal, wo wir in der Mitte der Tanzfläche noch immer Noyan und Zelia sahen. Diese falsche Schlange hatte ihn gegen seinen Willen geküsst, alleine dafür hätte ich ihr wohlmöglich schon eine reinhauen müssen.

,,Zwillinge, ich dachte, ihr wärt irgendwo in einer Ecke weinen? Penninah, hm? Du bist doch der kleine Feige Zwilling, der sich nichts traut, oder? Na dann zeig doch mal, was du kannst!" Noyan sah uns erschrocken an. ,,Keinen Schritt weiter, ihr beiden!", sagte er leise.

Wir stiegen vom Widder ab und nahmen uns an den Händen. ,,Und los geht's", flüsterte Bea. Wir schlossen die Augen und wollten gerade mit der Vervielfachung beginnen, als wir Elena schreien hörten.

,,Gut gemacht, Serpenlia", sagte Zelia dann und wollte in die Richtung laufen, aus der der Schrei kam, doch wie aus dem Nichts kam Frieda angerannt und rammte sie mit einem gewaltigen Stoß von der Bildfläche. Womöglich hatte sie sich auf die dunkelroten Haare konzentriert und ihrer Wut freie Bahn gelassen. Gut so, nun konnten wir anderen Elena zur Hilfe eilen.

Fiona kam die Treppe heruntergerannt. Sie hatte noch ein paar Brocken Schlangenhaut auf einem ihrer Pfeile stecken. Melody lief ebenfalls zu ihr und setzte sich neben sie. ,,Elena..."

Wir alle kamen näher an sie heran, Noyan am nächsten. Er nahm sie in den Arm und sah an ihren Hals. ,,Sie ist gebissen worden.", sagte er kühl. ,,Wir müssen weiter, wir müssen schnellstmöglich ein Gegengift finden, bevor es zu spät ist!", rief Dina besorgt.

,,Bring sie an einen ruhigen Platz. Ich kümmere mich darum. Sperrt Zelia ein, sie darf nicht auf freiem Fuß sein." Melody lief daraufhin mit Noyan, der Elena im Arm hielt, zu den Schlafsäälen.

Schuldbewusst schluckte ich. Es war meine Schuld gewesen. Ich hatte sie allein gelassen, um mit Bea den nächsten Schritt zu machen, ohne zu gucken, ob es denn auch dafür sicher genug war.

Frieda POV:

Schnaubend sah ich die falsche Schlange an. ,,Wag es nie wieder jemanden von uns auch nur irgendwie anzufassen!", brüllte ich in ihr schockiertes Gesicht. Dann zog ich ihr an den Haaren. Diese kleine Wanze hatte genug Schaden angerichtet.
Kurz darauf kam Mathilda zu mir. Sie hielt ein Seil in den Händen, das sie vermutlich von Fiona bekommen hatte, und band es ihr um die Handgelenke.

Der letzte SonnenstrahlWhere stories live. Discover now