Virginia - Einladung mit Todesfall

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Willkommen wehrte Leserschaft!

Meine heutigen Gedanken befassen sich mit einigen Vorkommnissen,

welche es wert sind zu erzählen. Dreiste Ehefrauen, die ihre Männerausnutzen nur um sie dann langsam zu Tode kommen zu lassen,sind nicht mein Geschmack. Leider ist eine dieser Damen, auchwenn ich sie nicht so nennen möchte, zum Verhängnis meines Nachbarngeworden. 

Ich wünsche viel Vergnügen beim Studieren dieser Zeilen und verbleibe

Hochachtungsvoll

Haytham E. Kenway 


Kapitel 19

~~~ Einladung mit Todesfall ~~~


Leider blieben wir von Gesellschaften und Einladungen zu Banketten nicht verschont. Das Unwohlsein meiner Gattin klang zwar allmählich ab, aber im gleichen Maße nahmen ihre Launen riesige Ausmaße an, die ich versuchte im Zaum zu halten. Kein leichtes Unterfangen, wenn man mich fragt. Auch wenn ich schon vor 3 Jahren ein wenig Übung darin bekam.

Anfang Dezember waren wir zu den Donovans eingeladen um den 32. Geburtstag der Gastgeberin zu begehen.
Master Donovan war von Jahr zu Jahr kränker und schwächer geworden, was mir verstärkt aber erst in den letzten Monaten aufgefallen war. Vermutlich lag es an seiner Frau, welche keine Feierlichkeit ausließ und ihn zu allen möglichen Veranstaltungen schleifte. Mir war diese Person einfach zuwider, wenn ich ehrlich sein darf.
Auch heute tat sie lautstark ihr junges Alter kund und ließ jede ältere Frau in ihrer Nähe spüren, dass sie sie verachtete.
„Mi sol, wenn du dich irgendwann einmal SO aufführst, wirst du monatelang nicht sitzen können!" mahnte ich Alex, als es mir zu bunt mit Amber Donovan wurde.
„Keine Sorge, mi amor. Diese Art ist einfach unmöglich! Auch wenn dein Angebot verlockend klingt!" ihre Wangen nahmen eine dezente Röte an, die mich lächeln ließ.

Für ein paar Augenblicke hatte ich dann doch noch Gelegenheit mich mit dem Hausherrn zu unterhalten.
In diesem Gespräch wurde schnell klar, dass er bereits über eine Annullierung oder sogar Scheidung nachdachte.
„Haytham, ihr könnt mir glauben. Ich bin dieses Frauenzimmer leid über alle Maßen!" pöbelte er etwas lauter. Man merkte aber schnell, dass er kaum mehr Kraft zum Aufregen hatte. Mrs Donovan raubte ihm alles, im wahrsten Sinne des Wortes.
„Ich wünsche euch dabei gutes Gelingen, Master Donovan! Solltet ihr Unterstützung benötigen, sagt uns bitte Bescheid." bot ich mich an, weil ich mir vorstellen konnte, dass solch ein Unterfangen mitunter schwierig werden konnte.
„Ich danke euch! Und jetzt brauche ich einen guten Tropfen für meine trockene Kehle. Lasst uns auf ein erfolgreiches Erntejahr anstoßen!" frohlockte er und wir genehmigten uns einen guten Whiskey.

Gegen Mitternacht passierte es dann!
Unser Gastgeber begann zu zittern, taumelte kurz und fiel dann vornüber auf den Boden. Ein Arzt, welcher ebenfalls gerade zugegen war, konnte nur noch den Tod feststellen.
Unfähig zu reagieren, stand ich da und starrte auf den Verstorbenen.
Ein Blick auf Mrs. Donovan jedoch zeigte uns, dass sie nicht wirklich betrübt über diesen plötzlichen Verlust zu sein schien. Im Gegenteil, ein fieses Lächeln zog sich über ihren Mund und sie sah zu einem der Bediensteten mit einem Nicken.
Hatte sie ihren Mann etwa auf dem Gewissen? In diesem Moment stieg mir ein unangenehmer Geruch in die Nase, er erinnerte mich an etwas herbstliches, genau definieren konnte ich es nicht.
Anscheinend hatte auch meine Frau ähnliches gerochen und sprach jetzt den Arzt darauf an.
„Es riecht nach Apfelkernen!" flüsterte er und sah sich nach der vermeintlichen Witwe um. „Glaubt ihr, SIE...?" so ganz glauben konnte er es nicht, aber er realisierte schnell, dass die Hausherrin keinerlei Anstalten machte zu trauern.

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Part 4حيث تعيش القصص. اكتشف الآن