Virginia - Heimkehr und eine schlaflose Nacht

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Willkommen zu dieser späten Stunde an diesem Mittwoch!

Die Ereignisse lassen einen kaum zur Ruhe kommen und

das Gedächtnis lässt einen ab und an im Stich. Nichtsdestotrotzwerde ich euch auch heute an meinem Leben und meinenGedanken teilhaben lassen.

Nach schier endlosen Wochen auf See und an Bord der Jackdaw
können wir endlich wieder unser Zuhause betreten! Hatte ich
mich auf eine entspannte Nacht mit meiner Gattin gefreut, so
hatte ich den Plan wohl ohne sie und vor allem unseren Sohn gemacht.
Die Stimmung in unserem Hause ist entsprechend kühl am nächsten Tag.


Doch lest selbst und ich verbleibe wie immer 

hochachtungsvollHaytham E. Kenway 


Kapitel 1 – Virginia

~~~ Heimkehr und eine schlaflose Nacht ~~~


Wir hatten mittlerweile den 1. Dezember 1764 als wir endlich in den James River in den Abendstunden einfahren konnten.
​​​​​​​Neben mir hörte ich einen Freudenschrei meiner Frau „Endlich!" und Edward tat es ihr gleich. Auch er, vermutlich wie wir alle, freute sich auf Zuhause.
„Du kannst dir nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass wir noch pünktlich vor euren Geburtstagen wieder daheim sind." seufzte Alex erleichtert.
Mir hätte es nichts ausgemacht unterwegs meinen Ehrentag zu begehen, sie war da jedoch anderer Meinung. Aber vielleicht hatte sie recht, es wäre schon angenehmer morgens nicht in eisiger Kälte an so einem Tag wach zu werden. Die Annehmlichkeit eines warmen Kaminfeuers war nicht zu verachten!

An der Anlegestelle warteten bereits die Familien und Arbeiter auf unsere Ankunft.
Kaum dass die Jackdaw festgemacht war, eilte Alex die Laufplanke hinunter und ich hörte sie leise den Göttern danken.
Sie stellte unseren Sohn auf seine eigenen Beine, nur leider wankte er leicht hin und her und verlor prompt das Gleichgewicht.
„Min lille skat, du musst dich jetzt wieder daran gewöhnen, dass es nicht mehr schaukelt." etwas an ihren Worten ließ mich aufhorchen, weil sie etwas ängstlich daher kamen.
Nach dem die Begrüßungen und Willkommensbekundungen abgeschlossen waren, machten wir uns auf den Weg in unser Heim.
Die Kutschen waren mit allen Truhen beladen und die Runentruhen für den Duke of Ironside waren ebenfalls schon auf Transportkarren. Wohin genau diese jetzt gingen wussten wir noch nicht. Ich ging davon aus, dass man uns später dann von dem Eintreffen benachrichtigen würde.

Wir näherten uns jetzt dem Herrenhaus und bei dem Anblick atmete ich erleichtert auf, währende meiner Frau die Tränen über die Wangen liefen.
„Mama, taurig?" kam es leise von Edward, dabei schmiegte er sich an sie.
„Nein, ich freue mich ganz doll wieder zuhause zu sein. Mit dir, deinem Vater und Sybill!" sprach sie leise.
„Nir...Nir..." Natürlich, er wollte unbedingt zu den Pferden. Wir würden uns aber erst morgen darum kümmern, es war schon zu spät und zu dunkel.
Schmollend verzog er den Mund.
„Sisi... Arm!" kam es in diesem leichten Befehlston, welcher mir ziemlich missfiel.
„Edward, du hast nicht so zu reden!" ermahnte ich ihn, weil mir bereits auf der Jackdaw aufgefallen war, dass er des öfteren ausfallend werden konnte. Ganz zu schweigen von Schimpfwörtern der Matrosen, welche er aufgeschnappt hatte.
Ein tiefes Ein- und Ausatmen von meiner Frau nahm ich wahr und ihren Gedanken zu meinen Worten. Mal wieder fand sie es nicht richtig, dass ich ihn so maßregelte, er würde es ja noch lernen und ich sollte nicht immer gleich so streng reagieren.
Mi sol, ich kann deine Gedanken lesen
! Reiß dich am Riemen, wir können Edward dieses Verhalten nicht durchgehen lassen. Überlass einfach ab und an mir die Zügel. Sie ließ ihren Adlersinn über mich gleiten, weil sie befürchtete, dass ich mal wieder nicht alleine sprach. Da konnte ich sie beruhigen, DAS waren einzig und alleine meine eigenen Worte!

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Part 4Where stories live. Discover now