Frankreich - Ankunft im Chateau

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Es ist wieder etwas spät geworden heute,
dank meiner Gattin.

Wir kamen heute endlich beim Jagdschloss in Compiègne an und
in mir stieg eine seltsame Mischung aus Ehrfurcht, Trauer, Freude, Wut
und Nostalgie hoch. Hier hatte ich viele Jahre meiner Jugend verbracht,
jetzt würde ich meiner eigenen Familie ihre ganz persönlichen
Erinnerungen an das Chateau geben können.

Ich werde derweil ihr dieses Kapitel lest mich dieser seltsamen
Lara Croft und ihrem Leben beschäftigen.

Hochachtungsvoll

Haytham E. Kenway 

 

Kapitel 3

~~~ Ankunft im Chateau ~~~


Inspirationen für das Jagdschloss gibt es auf Pinterest (den link packe ich in die "Unterhaltungen" zu diesem Kapitel, viel Vergnügen beim Stöbern!)


Wir blieben in unserer Unterkunft noch ungefähr 5 Tage, damit Sybill sich erholen konnte.
Während dieser Zeit erkundete meine Frau mit Magda und unserem Sohn ein wenig die Umgebung und den naheliegenden Wald.
Bei ihrer Rückkehr berichtete sie mir von einer Begegnung mit dem Priester aus dem Nachbardorf. Er hätte sie lediglich skeptisch beäugt, aber nicht weiter reagiert. Demnach hatte die Gehirnwäsche von Frigg geholfen.
Was wir aber nicht mehr in Erfahrung bringen konnten war, ob es dem jungen Mann gut ging, oder ob er überhaupt noch lebte! Auch mir gingen diese Gedanken im Kopf herum.

Die Tage der Untätigkeit taten meiner Laune keinesfalls gut. Ich versuchte mich mit Auflistungen, was wir noch zu erledigen hätten oder der Inspektion der Artefaktentruhe abzulenken.
Hin und wieder unterhielt ich mich mit Mrs. Wallace und sie berichtete mir ein paar Dinge aus ihrem Leben, bevor sie bei mir angestellt war. Einiges wusste ich ja schon von Alex, als sie sie als Kindermädchen eingesetzt hatte.
Endlich am fünften Tag konnten wir unsere Weiterreise antreten!
Während wir nun die letzte Etappe antraten, erzählte ich von dem Jagdschloss im Wald.
„Es ist wirklich wunderschön dort, auch wenn ich seit Birchs Tod nicht mehr dort war." Das war eine gefühlte Ewigkeit her, wenn ich so darüber nachdachte.
„Ich vermute mal, es wird sich nicht so großartig verändert haben, mi amor. Aber wie fühlt es sich für dich an, wieder dorthin zu reisen?" eine berechtigte Frage, welche ich mir auch schon einige Male selber gestellt hatte.
„Wenn ich darüber nachdenke, habe ich gemischte Gefühle in mir. Ein schlechtes Gewissen, Angst und so etwas wie eine Art angewidert sein überkommt mich immer wieder. Sein Zimmer ist, so hatten Jenny und ich es angeordnet, verschlossen und für niemanden zu betreten!" Die letzten Worten kamen etwas zu resolut hervor.

Auf dem Weg nach Troyes erholte sich Sybill immer mehr und konnte auch wieder ihrer Berufung als Kindermädchen nachgehen. Was natürlich Edward besonders freute!
Bei Alex aber sah ich immer wieder eine gewisse Eifersucht aufkeimen, welche ich entsprechend versuchte im Zaum zu halten.
Er bleibt DEIN Sohn, mi sol, mir geht es nicht anders. Sieh es von der anderen Seite, somit brauchen wir kein schlechtes Gewissen haben, sollten wir überstürzt einmal aufbrechen müssen oder länger fort sein!
Sprach ich sie im Geiste an, als sie mal wieder so vor sich hin grübelte.

Dann endlich fuhren wir aus dem Waldstück und hielten auf die großen Außenmauern des Schlosses zu.
Staunend sah sich meine Frau um, hielt sich die Hand über die Augen, weil die Sonne blendete nach dem dunklen Wald.
Das Tor wurde, ohne dass wir etwas machen mussten, geöffnet und man ließ uns einfahren.
Dieser Moment, als wir auf den großen Hof mit seinem breiten Kiesweg einfuhren, war wie ein nach Hause kommen. Ich hatte einen Großteil meiner Jugend hier verbracht, bis mich Reginald endgültig in den Orden aufgenommen hatte.
Alex saß mit offenem Mund in der Kutsche und schien sich nicht zu trauen auszusteigen. Also bot ich meine Hilfe an, während unsere Angestellten und Wachen bereits von hier wohnenden Dienern unter die Fittiche genommen wurden.
Ehrfürchtig stand sie jetzt dort und sah auf das doch recht imposante Gebäude vor sich.
Kurz darauf eilte uns schon der Verwalter, Monsieur Lacasse entgegen. Ihm folgten seine beiden Töchter, Marienne und Adéle, welche ich kaum wiedererkannt hätte. Meine Frau entgingen die beiden Damen nicht und ich sah, dass sie an unseren Streit in London dachte. Hoffentlich würde es hier nicht noch zu unschönen Vorfällen kommen, dachte ich im Stillen.

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Part 4Where stories live. Discover now