Frankreich - Der Anschlag auf den König!

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Somit konnten wir jetzt die Architekten hinzuziehen, weil auch die Zofe niemanden gesehen hatte.
„Master Franklin, ist es möglich eine Art Bombe zu bauen, welche nicht sofort explodiert, sondern nach einer festgelegten Zeit? So etwas wie ein Zeitzünder?" Alex Gedanken gingen in die richtige Richtung, auch mir ging durch den Kopf, dass die Lüftungsgitter und die dahinter liegenden Gänge diese Möglichkeit boten. Jemand konnte dort ungesehen einen Behälter deponieren und genauso heimlich wieder verschwinden.
„Woher wisst ihr solche Sachen? Habt ihr derlei schon einmal gesehen? Ich würde zu gerne mehr darüber erfahren!" Benjamin kannte sich also noch nicht damit aus.
„Ich habe damit Erfahrungen gemacht, Alex. Denk an die Rauchbomben!" Bei meinen Worten sah ich die Erkenntnis in ihren Augen und wir beide sagten wie aus einem Mund „Assassinen!"
Welchen Vorteil hätte die Bruderschaft von so einem Anschlag, das ergab gerade nicht wirklich Sinn, meiner Meinung nach!
Was hatte die Mätresse des Königs damit zu tun?

Der König selber ergriff aber das Wort.
„Dann bin ich also korrekt unterrichtet worden, dass ihr von diesen Gruppierungen wisst und einer der beiden angehört? Ich nehme an, weil ich den Ring mit dem Symbol an eurem Finger sah, Maître Kenway, dass ihr dem Templerorden angehört?" Es war keine Enttäuschung oder Zorn in seiner Stimme, lediglich Anerkennung.
Gewandt an Franklin sprach er weiter. „Ihr habt, wie ich eurem Gesichtsausdruck entnehme, mit beiden Bünden bereits Bekanntschaft geschlossen?"
Zur Bestätigung erhielt ein er schüchternes Kopfnicken.
„Aber WER ist dann der Drahtzieher, eure Majestät? Eine Liste eurer weiteren Vertrauten wäre da hilfreich, eventuell ließe sich daraus schon eine Schlussfolgerung ziehen." Fragte Alex nach, weil sie in ihrer Zeit die Assassinen recht genau studiert hatte.
Der König faltete seine Hände vor dem Mund und dachte darüber nach ehe er antwortete.
„Wir haben einen neuen Höfling, welcher sich meine Gunst versucht zu erarbeiten. Ein Herr welcher mir etwas zu forsch ist, aber eine hohe Position in der Armee inne hat und einen einwandfreien Leumund hat. Monsieur Honoré Bellec!"
Entgeistert starrte meine Frau den vor sich sitzenden Monarchen an.
Im Geiste konnte ich jetzt sehen, warum sie so aus der Fassung war. Pierre Bellec, sein Sohn, wird später auf Arno Dorian treffen und versuchen zu verhindern, dass Templer und Assassinen sich vereinen können! Pierres Vater ist jetzt schon einer der Drahtzieher. Bevor sie jedoch weiter sinnieren konnte, unterbrach uns Ludwig.
„Ich sah das Zeichen der Haschaschinen oder wie ich gelernt habe Assassinen... er trägt es offen an seiner Kleidung, für alle sichtbar, auch wenn es nicht jeder zu deuten vermag!" erklärte er uns seine Beobachtung.
„Seht, eure Majestät, es geht darum, jedweden Einfluss, ob nun Templer oder Assassinen, von euch und dem Königshaus abzuwenden. Wir müssen für eure Sicherheit garantieren! Ich frage mich aber, warum man dann gerade Madame de Pompadour ins Auge gefasst hatte. Das ergibt doch keinen Sinn." Für meine Frau sicherlich nicht, aber wir anderen sahen jetzt einen Sinn, wenn auch recht versteckt.

„Frauen beeinflussen die Männer seit je her! Sie sind es, die für die Intrigen und Komplotte verantwortlich gemacht werden!" Ben formulierte diesen Satz zögerlich, trotzdem wäre meine Frau fast aus der Haut gefahren!
Tief durchatmend sprach sie dann erneut.
„Aber kommen wir doch noch einmal auf Monsieur Bellec zurück! Also können wir davon ausgehen, dass er der Bruderschaft angehört. Demnach hat er auch Zugriff auf entsprechende Waffen und Mittel um Personen ungesehen zu beseitigen..." Weiter ließ der König sie aber nicht ausreden. Sein nächster Satz war selbst mir nicht ganz einleuchtend.
„Ihr wagt es, diesen Mann ohne hinreichende Beweise zu beschuldigen, Maîtresse Kenway?" Er war sichtlich entrüstet, Männer galten nun einmal als Unfehlbar, solange sie nicht einer Tat überführt waren!
Wieder musste sich Alex zurück nehmen und ihre Wut wurde immer größer. Hier gab es ihre oft zitierte Gleichberechtigung noch nicht und ich bezweifle immer noch, dass es wirklich je dazu kommen wird. Aber ich schweife schon wieder zu weit ab.
Ich ergriff das Wort, nachdem sie sich leise entschuldigt hatte.
„Meine Gattin hat aber Recht, wir müssen auch diesen Herren in die Pflicht rufen! Er untersteht eurem Befehl und genießt hier im Palast laut eurer Aussage bereits großes Vertrauen."

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Part 4Where stories live. Discover now