Kapitel 53 - Halloween- Soldaten

101 6 0
                                    

Steve Pov:
Hektisch stoße ich die Tür des klapprigen Wohnmobils auf und werfe alles sperrige in meinen Händen auf den kleinen Abstelltisch, während die anderen mir schnell herein folgen. Ich sprinte zum Fahrersitz und bemühe mich Eddie im Rückspiegel zu ignorieren, denn in seinen Armen liegt (Y/N). So schläfrig als auch friedlich, wie ich sie noch nie zu Gesicht bekommen habe. 

"Warum habt ihr's denn so eilig?"

"Wir müssen hier weg, deine alten Freunde sind hier.", antworte ich Eddie genervt, als ich den Motor starte, um das fahrende Haus auf die Hauptstraße zurück zu führen. Ich überlege wo ich überhaupt hinfahren soll. Wir müssen unsere Ausrüstung aufbauen, einen genaueren Plan ausarbeiten sowie üben, möglichst ohne irgendwelche ungebetenen Zuschauer. Schlussendlich entscheide ich mich für die große Wiese, in der Nähe der Schule. Ich drehe das Radio lauter, als sich plötzlich jemand auf den Beifahrersitz fallen lässt, doch ich bin zu fokussiert auf den Weg, um zu merken wer. 

"Verdammt cooles Outfit, Harrington!" Es ist (Y/N). Ihre heitere Stimme treibt mir sofort ein unwillkürliches Lächeln auf die Lippen. Ich schaffe es nun, meinen Blick abzuwenden: sie zeigt erst auf meine tarngemusterte Cargo- Hose, dann auf die Kaki farbene Veste."Du siehst aus, wie ein waschechter Soldat. Oder zumindest die Halloween- Version..."

"Weißt du was, wir haben dir genau so ein tolles Soldaten- Halloween Outfit mitgebracht!" Ich zeige auf eine überfüllte Tasche hinter meinem Sitz. "Hoffentlich passen die Größen." Neugierig stürzt sie sich auf das Zeug und kramt ein Kleidungsstück nach dem anderen heraus.

"Das Zeug ist echt...stark!", sagt sie belustigt und muss über ihre eigene Formulierung grinsen. Sie zieht sich die etwas zu große Jacke an, dann tauscht sie ihre Schuhe aus. "Wo fahren wir eigentlich hin?"

"Zu einer großen Wiese in der Nähe, dann können wir uns einigermaßen vorbereiten und werden nicht gestört..." 

"Steve?", murmelt sie, als ich um die Kurve biege, doch irgendwie klingt sie viel trauriger, besorgter als zuvor. "Sei ehrlich, wart ihr schon mal in einer aussichtsloseren Situation?" Ich seufze und weiß nicht genau wie ich antworten soll. Die Wahrheit ist eigentlich nein. Es war selten...schwieriger. Wir können uns diesmal nicht auf El verlassen, wir haben eigentlich kaum eine Chance, doch ich kann es nicht übers Herz bringen (Y/N) das so mitzuteilen, ihr die Hoffnung zu nehmen.

"Weißt du, irgendwie habe ich die letzten 4 Jahre meines Lebens in solch aussichtslosen Situationen verbracht...", meine Finger krallen sich nervös um das Lenkrad. "Letzten Sommer zum Beispiel- ich hab's dir nicht so ausführlich erzählt, es war mir peinlich- doch da habe ich über 24h total high mit Robin in einer russischen Geheimbasis verbracht, bis Henderson der kleine Scheißer uns gerettet hat."

"Echt, Dustin?!", fragt sie total ungläubig und ihre vorangegangene Trübheit scheint wie ausgelöscht.

"Ja, er und Erica." (Y/N) staunt einen Moment, als sie einen Blick nach hinten zu den beiden Kindern wirft, dabei sind sie das nicht einmal mehr. Nur in meinen Augen sind sie alle noch die kleinen nervigen 6 Klässler...

"Das ist echt unerwartet...aber wegem den ersten Teil-", sie legt die Stirn in skeptische Falten und kreuzt hämisch grinsend  ihre Arme. "Du hast Drogen genommen?"

Ich muss schmunzeln, da dies anscheinend interessanter ist wie die russische Geheimbasis. "Nun, das war nicht so wie du denkst. Eher unfreiwillig...als die Typen da unten uns entdeckt haben, dachten sie wir wären amerikanische Spione-"

"Ihr wärt wirklich keine guten Spione.", unterbricht sie mich schmunzelnd. Ich ignoriere den kränkenden Aspekt ihrer Worte.

"Trotzdem, sie haben uns irgendwas eingeflößt, damit wir erzählen wer uns schickt. Das war bestimmt das mit Abstand absurdeste in meinem Leben..." Ich fahre um eine weitere Kurve - die letzte um genau zu sein- und lasse nach weiteren 100 Metern das Wohnmobil auf dem uneben Rasen halt machen. "Aussteigen Leute, wir sind da!"

Wir packen uns allen möglichen Kram, den wir vorhin besorgt haben, sodass mir das Ausmaß unserer Ausrüstung erst jetzt bewusst wird. Hoffentlich taugt sie auch was, denke ich als mir der Preis in den Sinn kommt- Denn selbstverständlich musste ich bezahlen. Robin und ich greifen uns die Benzinkanister und tragen alles hinaus auf die Wiese. Ein frischer Frühlingswind weht. In einem anderen Leben, wäre dies ein perfekter, unbeschwerlicher Ort um sich mit (Y/N) zu treffen.

Ich versuche die Gedanken an sie möglichst aus meinem bescheuerten Kopf zu vertreiben, als ich mich neben Robin ins Gras setze, während alle anderen ihr Zeug schonmal auf der Wiese verteilen. Doch ich muss versuchen mich abzulenken, die Sorgen, welche ich mir sonst um (Y/N) mache würden das ernste Nachdenken über einen möglichst erfolgreichen Plan praktisch unmöglich machen. Aber genau den brauchen wir jetzt, mehr als alles andere. "Los, Alle herkommen. Brainstorming!"


Stranger Things | Das wird unser Jahr | Eddie x Reader x SteveWhere stories live. Discover now