Kapitel 21 - das Plektrum

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Eddie Pov:

Ich verziehe meine Lippen zu einem enttäuschten Lächeln und verschränke die Arme. 

"Du bist so ein Idiot, Eddie Munson. Weißt du das?", nuschelt (Y/N) und ihre Wangen färben sich kaum merklich rosa. Ein süßes Schmunzeln umspielt ihre Lippen und ich würde unfassbar viel dafür geben um herauszufinden, was jetzt in ihrem undurchschaubarem Kopf vorgeht. Ich beschwere mich zwar nicht, warum auch? Der Kuss war unbeschreiblich gut und mein Herz pocht immer noch wie wild, aber es war so unerwartet. Ich hätte nie gedacht, sie würde jemanden nur nach wenigen Tagen so nahe kommen wollen, vor allem nicht mir. Ich dachte die ganze Zeit (Y/N) würde auf Harrington stehen, schließlich trägt sie ständig seine bescheuerte  Jacke...  aber ich scheine mich geirrt zu haben, zum Glück.

Wie gesagt, ich beschwere mich nicht, ganz im Gegenteil. Sie ist süß und interessant, ich kenne kaum ein Mädchen, dass so gut  D&D spielt, einen umwerfenden Musikgeschmack hat und dazu noch so hübsch ist. Würde um uns herum nicht irgendwie die Welt untergehen, hätte ich sie schon längst zu einer meiner Band Proben eingeladen. Ich würde ihr nur zu gern ein paar Melodien auf meiner Gitarre beibringen und sie könnte mir vielleicht zeigen, wie sie ihren grandiosen Liedschatten hinkriegt...

Momentan liegen all diese Träume jedoch in ferner Zukunft. Sollten sie zumindest, aber hier liege ich, in (Y/N)s Zimmer und sie auf meinem Schoß. Ein breites Lächeln legt sich bei diesen Gedanken auf meine Lippen und ich streichle ihr sanft über die Haare.

"Ja, das weiß ich." 

Zur Antwort schlägt sie mir lediglich gegen die Brust und ich kann mir das Lachen nicht verkneifen. Beleidigt dreht sich (Y/N) um und legt sich mit ihrem Rücken  auf meinen Oberkörper. Ihre Hüfte schmiegt sich wie perfekt zwischen meine Oberschenkel, aber ich muss mich in dieser Lage stark zurück halten, um sie nicht sofort in einen weiteren, noch intensiveren Kuss zu ziehen. Vor allem, da sie sich wie verrückt hin und her bewegt, als wäre ihr keine Position angenehm genug.

Ich packe sie von hinten an den Handgelenken und drücke diese auf ihren Bauch. "Wenn du dich weiter so viel bewegst, kann ich für nichts garantieren, my Lady.", raune ich in ihr Ohr und kurz darauf färben sich ihre Wangen blutrot. 

"Was is das unter deinem Shirt, es stört... Ich kann mich nicht gemütlich hinlegen.", stottert sie und ich merke, wie sehr sie mein letzter Satz aus der Fassung gebracht hat.

"Das ist mein wundervolles legendäres Gitarren Plektrum.", schwärme ich und nehme nebenbei die Kette ab, um sie (Y/N) zu reichen.

"Und das trägst du immer bei dir?", fragt sie, während sie das Stück Plastik hin und her dreht.

"Jap, seit der Mittelschule. Ich hab es bisher auf jedem unserer Auftritte benutzt, sogar bei allen Proben, glaub ich."

"Wow, das ist echt...faszinierend."

"Findest du?", frage ich und denke dabei an all die komischen beliebten Basketball Typen, die sagten meine Band wäre bescheuert und ich ein Freak. Ich lege meine Hände auf die von (Y/N) und nehme ihr ruhig die Kette weg. "Weißt du was: es gehört dir." Ich möchte ihr die Halskette gerade umlegen, da greift sie nach meinem Handgelenk und lässt mich somit inne halten.

"Was?! Das... das ist doch dein Plektrum!! Das was du seit Jahren benutzt und mit-", schreit sie empört, aber bevor sie jemanden aufwecken kann halte ich ihr schnell den Mund zu und deute mit einem vielsagenden Nicken auf die Tür."Deine Eltern.", flüstere ich und senke die Hand. (Y/N) scheint dennoch nicht an Temperament verloren zu haben. Sie setzt sich auf und schaut mich ungläubig an.

"Und?! Ich kann das nicht annehmen, du bist doch verrückt."

"Da hast du nicht unrecht.", gebe ich zu und seufze. "Dann lass uns ein Kompromiss machen." Ich lege die Kette erneut um (Y/N)'s Hals , diesmal wehrt sie sich nicht.  "Du trägst die Kette, bis du mich irgendwann Gitarre spielen siehst. Dann krieg ich das Plektrum wieder und kann mir sicher sein, dass du meine Musik hörst." Ich schließe den Metallverschluss und ziehe meine Hände hinter ihren Haaren hervor. "Was sagst du?"

(Y/N) mustert mich einen Moment. Sie dreht das Plektrum zweifelnd in ihren Finger hin und her und lässt die Kette schließlich unter ihrem Shirt verschwinden. "Einverstanden." 

Ich schenke ihr ein zufriedenes Lächeln, das (Y/N) schnell erwidert. Dann lässt sie sich neben mir auf die weiche Matratze sinken und ihr warmer Rücken drückt sich an meine Brust. Vorsichtig schlinge ich von hinten meine Arme um ihre Taille, vergrabe meinen Kopf in ihren weichen Haaren und flüstere nach einigem überlegen etwas in Ohr: "Falls ich ich jemals etwas mache, wobei du dich unwohl fühlst, dann zögere nicht und hau mir eine rein, versprochen my Lady?"

Sie dreht langsam den Kopf in meine Richtung und ich ahne was ihr gerade durch den Kopf schießt. "Du spinnst, wirklich." Ich muss grinsen.

"Ja, das stimmt, aber versprich es mir. Bitte"

"Versprochen.", säuselt (Y/N) und gibt mir einen unerwarteten Kuss auf die Wange, bevor sie sich wieder umdreht und meine Hände umschließt. Meine Haut prickelt noch immer dort, wo ihre Lippen mich berührt haben und es fühlt sich an als wären die schrecklichen Dinge, die gerade um uns herum passieren unbedeutend geworden. In diesem Moment gibt es nur mich und (Y/N). Ich wünschte es müsste nie wieder anders sein... 

"Bleibst du noch bis ich eingeschlafen bin?"

"Am liebsten würde ich bleiben bis du aufwachst.", flüstere ich und hauche ihr einen sanften Kuss auf die Haare. "Schlaf gut, my Lady."

"Du auch."

Ich bin mir nicht sicher, wie lange wir anschließend so dalagen ohne ein Wort zu wechseln, vielleicht 5, vielleicht 50 Minuten oder sogar 5 Stunden. Ich konnte einfach jeden beunruhigenden Gedanken ausblenden und mich nur auf (Y/N) konzentrieren, die bestimmt längst von ihren Träumen gefesselt ist. Was ich alles geben würde, um zu erfahren wovon sie träumt...oder besser gesagt von wem sie träumt. 

Sie hat sich lange kein Stück bewegt und ihre Atmung ist sehr regelmäßig geworden. Es ist ein Wunder, dass sie nach diesem Alpwachtraum überhaupt schlafen kann und ich sollte mich eigentlich  auch ausruhen, doch ich kann mich nicht dazu bewegen zu gehen. Bestimmt bin ich zwischen durch mal kurz eingenickt, schließlich bin ich nicht wirklich müde, obwohl bereits Sonnenstrahlen durchs Fenster fallen.

Am liebsten würde ich noch Stunden bleiben, doch ich kann nicht riskieren, dass mich jemand bei meiner Heimreise entdeckt... also stehe ich vorsichtig auf und lege noch eine Decke über (Y/N). Ich gebe ihr einen zärtlichen Abschiedskuss auf die Stirn und hoffe einfach, der Abschied wird nicht lange anhalten.

Als kleines Danke für 650 reads ist dieses Kapitel extra lang geworden ^^ es freut mich voll, dass ihr weiterlest und jedes einzelne Vote macht mich mega happy, danke euch <33

Stranger Things | Das wird unser Jahr | Eddie x Reader x SteveWhere stories live. Discover now