Kapitel 3 - Sommerregen

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"Kommt drauf an, hörst du dann auf mich so zu nennen?"

"Wahrscheinlich nicht."

"Soll mir recht sein. Mein Name ist (Y/N)."

"Kann ich dir ne Frage stellen?", erkundigt er sich und ich nicke wie von selbst. "Was machst du hier?"

"Huh?", sage ich perplex und zucke zusammen. Einerseits weil es  sich anfühlt als würden sich winzige Splitter in mein Herz bohren und andererseits weil ein kalter Windzug mich erwischt hat. Dieses Crop- Top war nicht die beste Entscheidung.

"Nein, so war das nicht gemeint. Versteh mich nicht falsch, ich bin froh, dich jetzt begleiten zu können.", sagt er derart hektisch, als hätte er Angst mich jeden Moment in Stücke zu zerbrechen."Ich wollte nur wissen- Schau: ich habe dich noch nie zuvor gesehen, du hast kein Geld, gehst aber dennoch shoppen und kennst den Weg zu deinem Wohnort nicht. Das wirkt alles ein wenig... sonderbar, nicht?", sagt er als er meinen Gesichtsausdruck sieht. Anscheinend bin ich nicht annähernd so undurchschaubar wie ich dachte, dennoch löst sich der Krampf in meiner Brust, nachdem Steve erklärt hat was er meint.

"Ja, das muss verwirrend sein...ich bin heute hierhergezogen."Es entspricht nicht gänzlich der Wahrheit, doch eine Lüge ist es ebenso wenig. "Ich kenn mich noch nicht gut hier aus..."

"Oh, dann gibts so einige Orte, die ich dir liebend gerne zeigen würde. Skull Rock, zum Beispiel." Ein verdächtig verführerisches Grinsen erscheint auf seinen Lippen und treibt mir die Röte ins Gesicht, auch wenn ich eigentlich keine Ahnung habe wovon Steve da redet. 

Ein erneuter Windstoß erwischt mich, sodass ich sogar zu zittern beginne. Warum muss ich auch derart Temperatur empfindlich sein?, frage mich und zucke mal wieder zusammen. Diesmal allerdings weil sich plötzlich 2 warme Hände samt Stoff auf meine Schultern legen. Ich halte einen Moment inne und schaue Steve in die Augen, in diese wunderschönen braunen Augen. Ich bin mir nicht sicher was es ist, aber irgendetwas hat dieser Junge, sodass ich mir bereits jetzt wünsche ihn am liebsten morgen wieder zusehen. Dabei habe ich mir das bei so gut wie niemandem je gewünscht. 

Ich bleibe stehen und lege meine rechte Hand auf seine, die immer noch auf meiner Schulter ruht. "Danke.", flüstere ich und schenke ihm ein ehrliches Lächeln. Er lächelt sofort zurück und ich übe noch ein wenig Druck auf seine Finger aus, um meine Anerkennung zu signalisieren, bevor ich ihn loslasse und wir beide die letzten Minuten bis hin zu meinem Wohnwagen laufen: Wir wechseln keine weiteren Worte, doch irgendwie ist das gar nicht nötig. Die Stille ist nicht im geringsten unangenehm, sodass es sich anfühlt als würden wir uns schon seit Jahren kennen und ich genieße die letzten Meter. Bis wir schließlich vor der Tür meines neuen Zuhauses stehen. Ich drehe mich zu Steve um und will ihm gerade seine Jacke zurück geben, da ergreift er meine Hand.

"Gib sie mir nicht jetzt, dann kann ich mir auch sicher sein, dass wir uns wieder sehen, Engel.", erklärt er und mein naives Herz macht einen Sprung, als er meine Finger umschließt und diese immer näher zu sich zieht, bis er schließlich einen sanften Kuss auf meine Handrücken haucht. Eine leichte Gänsehaut überzieht meinen gesamten Körper und mein Herz schlägt so schnell, dass ich fürchte es würde jeden Moment aus meiner Brust springen. Sein typisches Grinsen verlässt für keine Sekunde sein einzigartes Gesicht.

"Dann auf wider sehen, Steve.", murmle ich und meine Stimme zittert so stark, dass ich mir kaum vorstellen kann ihm wäre es nicht aufgefallen. Doch egal was zutrifft, er lässt sich nichts anmerken. 

"Schlaf gut." Er lässt meine Hand los und ein bedrückendes Gefühl breitet sich in meinem Unterleib aus, welches ich mir kaum erklären kann. Er schenkt mir ein letztes unvergessliches Grinsen und dreht sich dann um. Ich stehe noch einige Minuten so da und klammere mich an die  Jacke, sie richt nach Regen. Irgendwie... nach Sommerregen.

Pov Steve: 

Ich kann meine Gedanken kaum ordnen, hunderte schießen mir durch den Kopf und ich kann immer noch nicht glauben was soeben passiert ist. 

Ich habe mit einem wundervollen Mädchen geflirtet. Und sie hat mich nicht abblitzen lassen, dabei habe ich mich manchmal so peinlich verhalten wie selten in meinem Leben ... 

Ein flüchtiges Lächeln überkommt mich und ich wage einen Freudensprung, falle aber schmerzhaft auf mein Knie. Doch Lächeln tue ich immer noch.



Stranger Things | Das wird unser Jahr | Eddie x Reader x Steveحيث تعيش القصص. اكتشف الآن