Kapitel 34 - der Moment zählt nicht

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Anscheinend bin ich in einer Art Schlafzimmer gelandet, in der Ecke steht ein verstaubtes Bett und drumherum stehen mehrere alte Schränke. Ich versuche mich ein wenig abzureagieren, während ich nacheinander die Schubladen durchsuche. Dustin ist so ein toller Typ, aber gerade war er ein genauso nerviger Typ, dass ich mich nicht mehr zusammen reißen konnte. Ich drehe mich kurz zu den beiden um, Dustin und Steve flüstern sich irgendetwas zu, doch ich kann nicht verstehen was. Sie sehen beide so verdutzt aus nach meiner Ansage und ich frage mich einfach nur was sie denken. Vor allem was Steve denkt ... ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass Dustin spätestens nach meinen Worten genau weiß, was im Kofferraum passiert wäre und um ehrlich zu sein habe ich Angst davor, was Steve davon hält. Er hat nichts gesagt, vielleicht möchte er nicht, dass jemand davon erfährt und falls das der Fall ist, dann hätte ich soeben alles kaputt gemacht... 

Ich verfluche mich selbst, als mir dieser Gedanke in den Kopf steigt und schaue erneut zu den beiden, um Steves Gefühle einordnen zu können, doch sie stehen mit dem Rücken zu mir und knien vor irgendetwas auf dem Boden. Was zum Teufel Besprechen die da?

Steve Pov:

(Y/N) zieht gereizt ihre Hand zurück und läuft dann schnurstracks in irgendeines der Zimmer. Ich und Dustin werfen uns einen perplexen Blick zu, während ich versuche das gerade gesagte zu verarbeiten. "Das war...krass.", murmle ich und schaue immer noch (Y/N) hinterher. 

"Wusst Ichs doch, ihr habt euch im Auto geküsst!"

"Nein, haben wir ja nicht, weil du idiot uns unterbrochen hast! Jetzt kann ich vermutlich wieder Wochen auf so einen Moment warten.", schreie ich ihn an und verschränke die Arme vor der Brust.

"Musst, du nicht, küss sie doch einfach jetzt!", rät Dustin mir leise, als wir (Y/N) in den dunklen Raum folgen.

"Ich kann sie nicht einfach so küssen, es zählt der Moment. Alles andere wäre nur...komisch."

"Nein, wäre es nicht! Es zählt nicht der Moment, sondern ihr beide, verstehst du?" 

Ich Knie mich auf den Boden und öffne gelangweilt eine Klappe. "Sei mir nicht böse, Henderson, aber du bist echt der letzte von dem ich Beziehungstipps annehmen würde.", murmle ich geistesabwesend, während ich eines von vielen Einmachgläsern aus dem Loch hochnehme.

"Solltest du aber, denk mal nach. Ihr seid einander doch wichtig, (Y/N) ist nur noch am Leben, weil du sie retten konntest, das hat sie vorhin selber zugegeben! Dir liegt sogar so viel an ihr, dass du mich mit deinen stündlichen Vorträgen über sie vom schlafen abgehalten hast. (Y/N) trägt deine Jacke jeden Tag und das macht sie nicht wegen dem 'Moment' oder weil das Ding so gemütlich ist, nein. Sie macht es nur wegen dir, weil du ihr diese Jacke geschenkt hast. Genaus so wenig wolltest du sie im Auto wegen dem ach so romantischem Moment küssen, du wolltest sie nur küssen, weil es (Y/N) war, hab ich nicht recht? Also nutz die Chance und küss sie, jetzt. Solange du noch kannst, wir wissen schließlich nicht wie das mit Vecna ausgeht." 

Ich drehe mich zu Dustin um und denke über das nach, was er gesagt hat. Auch wenn ich das nie laut zugeben würde, was mich angeht hat er recht. Mir liegt viel an ihr und ich habe keine Zeit zu damit zu verlieren, ihr das klar zu machen. "Meinst du wirklich?"

"Ja verdammt, jetzt geh. Ich schaue mich mal bei Nancy und Robin um, diesmal steh ich euch also nicht im Weg, versprochen.", mit diesen Worten läuft er aus dem Schlafzimmer und zieht die Tür hinter sich zu. Ich atme tief ein und stehe auf. Mein Blick wandert zu (Y/N), die sich an einer der Schubladen zu schaffen macht. Sie steht mit dem Rücken zu mir und ich spüre wie mein Herz anfängt schneller zu schlagen, warum bin ich nur so nervös? Sie ist doch schließlich nicht das erste Mädchen, was ich küssen möchte.

Ich nehme meinen Mut zusammen und laufe auf sie zu. Das Parkett knackst dabei jedoch viel zu laut, sodass sich (Y/N) schon umdreht, bevor ich überhaupt neben ihr stehe.

 "Es tut mir leid.", sagt sie auf einmal und ich meine Tränen in ihren Augen zu sehen.

"Was tut dir leid?", frage ich verwirrt und drehe sie an ihren Schultern zu mir. Was ist denn bitte  in sie gefahren?

"Ich wollte Dustin vorhin nicht so zurechtweisen, aber jetzt weiß er bestimmt was passiert ist, dabei wolltest du doch sicher nich-", wenige Tränen laufen ihre Wangen hinunter, doch bevor sie weiterreden kann unterbreche ich sie.

"Wie kommst du darauf? Dachtest du etwa ich wäre sauer wegen dem was du zu Dustin gesagt hast?", frage ich ungläubig und wische sanft (Y/N)s Tränen weg, während sie leicht nickt. "Hey, hör zu. Was irgendjemand über uns denkt, is mir wirklich egal. Am liebsten hätte ich ihm genau die gleiche Ansage gehalten." Ich muss schmunzeln und ziehe (Y/N) näher zu mir. Sie lächelt ein wenig und ich schaue ihr Momente lang nur tief in die Augen. Ich lege meine Finger sanft an ihre Wange und drücke sie mit meiner anderen Hand an ihrer Hüfte gegen mich.  Ihr Blick ist fest auf meine Lippen gerichtet, sodass meine gesamte Haut sich mit einer sehnsüchtigen Gänsehaut überzieht."(Y/N)." Sie hebt nervös ihren Blick. "Darf ich beenden, was wir an Eddies Hütte begonnen haben?"

Mein Herz hört kurz auf zu schlagen, ich bin mir nicht sicher wie lange ich ihr schweigen noch aushalte, doch dann lehnt (Y/N) sich ein Stück vor und unsere Lippen treffen zärtlich aufeinander, sodass ein riesiger Feuerwerk in meinem Herzen explodiert.


Stranger Things | Das wird unser Jahr | Eddie x Reader x SteveWhere stories live. Discover now