Kapitel 2 - ist das Leben nicht schön?

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Ein junger Typ mit braunen, weichen Haaren und wunderschönen markanten Gesichtszügen steht mir gegenüber. Seine durchdringenden Augen schauen mich von oben an, während er auf eine Antwort wartet, doch ich bin zu konzentriert um eine zu geben. Er trägt ein gestreiftes Shirt und darüber eine Veste des Geschäfts. Zudem ist links auf seiner Brust ein Namensschild, auf dem in lesbaren Buchstaben 'Steve' zu lesen ist.

"Hey, alles gut?"fragt er und gewinnt somit wieder meine Aufmerksamkeit. 

"Ja..ja mir gehts gut.", entgegen. Ein Grinsen umspielt seine Mundwinkel und er fährt sich mit seinen Fingern durch die Haare.

"Also wie kann man dir helfen, suchst du was bestimmtes?", wiederholt er sich und ich durchsuche meinen Kopf nach einer Antwort, die mich nicht wie einen Idioten dar stehen lässt. 

"Um ehrlich zu sein hab ich nicht viel Erfahrung, was Filme angeht...", bringe ich verlegen heraus und realisiere wie ungewöhnlich das klingen muss.

"Nun das ist kein Problem. Dann gibt es noch viele sehenswerte Klassiker die du vor dir hast.".Ein Grübchen wird sichtbar, woraufhin er mir unweigerlich auch ein Lächeln entlockt." Dein Lieblingsgenre?" 

"Uhmm, vielleicht-", ich überlege kurz doch finde schnell eine Antwort: "etwas romantisches oder dramatisches?". Ich bin mir nicht sicher warum es diese Worte waren, die ich in den Mund nahm, vielmehr war es ein plötzlicher Reflex, der mir etwas über mich verrät, das ich zuvor nie erahnt hätte.

"Da hab ich was für dich!Warte kurz.", sagt er und entfernt sich ein paar Schritte von mir zu einem nahegelegenem Regal. Mein Blick bleibt auf ihm haften und ich sehe zu wie er elegant in die Hocke geht um zielsicher einen Film heraus zunehmen. Ich bereue es definitiv nicht, hierher gekommen zu sein, wer weiß ob ich sonst jemals mit diesem Typ hätte sprechen können, schließlich ist er bis jetzt nicht nur äußerst attraktiv sonder ebenfalls charismatisch. Ein Charakterzug, welcher mir schon immer gefiel.

"Hier, der Film ist bestimmt perfekt für dich.",er legt mir 'Ist das Leben nicht schön?' in die Hände. "Es geht um einen Typ, der von einem Engel gerettet wird, weißt du?". Ich hebe den Kopf. "Fast so ein Engel, wie Du einer bist.", ergänzt er und mir entfährt ein leises Lachen bei diesem gnadenlos schlechten Anmachspruch.

"Ich, Ein Engel?", sage ich verwirrt und schaue zu Boden. "Das kannst du nicht ernst meinen..", Murmel ich vor mich hin. Ich spiele überfordert an meinen Fingernägeln herum. Noch nie hatte jemand mit mir flirten wollen. Oder vielleicht will er sich auch nur lustig machen...Als ich ihn wieder anschaue, hätte ich ein weiteres Grinsen erwartet, aber seine tiefgründigen Augen vermitteln mir, dass er es wohl doch ernst meint. Er legt den Kopf schief und wirft mir einen verwirrten Blick zu. "Ich meine es ernst, glaub mir."

Meine Mundwinkel schießen nach oben, obwohl mir seine Meinung kaum etwas wert sein sollte habe ich lange kein derartiges ehrliches Kompliment erhalten und es fühlt sich wunderschön an, sodass sich ein warmes Gefühl in meiner Brust ausbreitet.

"Was meinst du, gibst du dem Film eine Chance?". Ja. Definitiv . Aber ich habe immernoch keinen Cent.

"Um ehrlich zu sein hab ich gerade kein Geld dabei, aber... bestimmt komm ich bald mal wieder und-"

"Schon in Ordnung, für dich mach ich eine Ausnahme, Engel.", unterbricht er mich mit dem typischen Grinsen und ich verschlucke mich beinahe als er mich so nennt. "Bring den Film einfach die Tage zurück. Und erzähl mir wie's war." Er läuft hinter den Tresen und schreibt irgendeinen Art Beleg. Danach kommt er wieder auf mich zu und reicht mir die Quittung.

"Wow, vielen Dank! Ich werd mich revanchieren, versprochen."

"Na dann, vielleicht würdest du ja mal was mit mir unternehmen?"

"So wie ein Date?", frage ich ungläubig.

"Nicht wie ein Date, sondern ein Date. Was sagst du?"

"Nun, eventuell... wer weiß.", erwidere ich mit einem vielsagendem Gesichtsausdruck und erhalte einen ebenso vielsagenden Gesichtsausdruck zurück. Dann mache ich mich auf zur Tür und drücke die Klinke hinunter, zögere jedoch bevor ich den Laden verlasse. Mist. Ich weiß gar nicht wie ich nach Hause komme, ich bin nur durch Zufall hier gelandet. Zudem ist es draußen schon dunkel und wer weiß wo ich diesmal durch Zufall landen würde, wenn ich nun versuchen würde meinen Weg zurück zu finden...

"Dann komm gut nach Hause, Engel.", ertönt es hinter mir.

Scheiße

"Das mag eine komische Frage sein aber... kannst du mir den Weg zur Wohnwagen Siedlung beschreiben?", sage ich mit einer peinlich hohen Stimme und werfe einen bittenden Blick nach hinten.

"Du bist ein wahrlich sonderbares Mädchen, weißt du das?", seufzt er und kommt hinterm Tresen hervor auf mich zu." Ich hätte sowieso vor 3 Minuten schließen sollen, aber ich wollte dich nicht wegschicken." Er drängt mich hinaus auf die Straße und verschließt die Tür. "Ich begleite dich, du solltest sowieso nicht alleine durch die Dunkelheit wandern." Ich schenke ihm ein anerkennendes Lächeln und wir setzen uns langsam in Bewegung.

"Vielen Dank, Steve."

"Warte, woher ke-", doch noch bevor er den Satz zu Ende sprechen könnte deute ich auf sein Namensschild. "Oh, natürlich.", schmunzelt er und entlockt mir ebenfalls ein Lachen. "Erfahre ich den nun auch deinen Namen, Engel?"


Stranger Things | Das wird unser Jahr | Eddie x Reader x SteveWhere stories live. Discover now