40. Profi-Mechaniker am Start

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A/N: Ja, ich lebe noch! xD

Sorry, dass so lange nichts kam, aber ich habe in den letzten Monaten in der Uni sehr viel zu tun gehabt, sodass ich keine Zeit hatte, mich in Ruhe ums Schreiben zu kümmern, vor allem da ich bei dem Kapitel auch nicht wirklich wusste, wie ich beginnen sollte. Dann hatte ich nach der letzten Prüfung Zeit, aber eine Schreibblockade - und die hielt leider lange an bzw. kam ab und an wieder. Jetzt ist das Kapitel aber endlich fertig (nach langen 5 1/2 Monaten oder so) und ich wollte es so schnell wie möglich hochladen, damit ihr nicht noch länger warten müsst. xD Dementsprechend habe ich das Kapitel noch nicht gegengelesen - also verzeiht mir bitte mögliche Fehler und weist mich gerne auf jeden einzelnen hin.

Jetzt will ich aber nicht das ganze Kapitel mit meinem Mini-Prolog in die Länge ziehen und wünsche euch viel Spaß beim Lesen! :))

Die Stimmung im Fiat war irgendwie komisch. Auf den ersten Blick mochte hier zwar eine frohgestimmte Atmosphäre erscheinen, allerdings wirkte nur Alains ruhige Gelassenheit wirklich authentisch, während er stumm zum Rhythmus von Linkin Parks Numb mit den Fingern aufs Lenkrad trommelte.

Maurice, der sonst immer eine Geschichte zum Besten gab, um Schweigen während der Fahrt zu verhindern, war in Gedanken versunken und schaute aus dem Fenster, wo die italienischen Berge, Felder und Dörfer vorbeizogen. Wir hatten uns heute Morgen beim Frühstück einstimmig gegen Autobahnen entschieden, umso mehr von der italienischen Kultur kennenzulernen. Kurz darauf waren Maurice und Alain zum Frühstücksbüffet gegangen, was Henry augenblicklich ausgenutzt und mir mit einem Grinsen ins Ohr geflüstert hatte, dass abgesehen von den beiden Franzosen der Blick via Landstraßen wesentlich romantischer sei als Autobahn.

Allein schon der Gedanke an diesen Kavalier versetzte mein Herz in den Rambazamba-Modus. Der Kuss gestern Abend hatte etwas verändert und das wirkte sich nicht gerade in Kleinigkeiten aus, wenn man meinem Herzen Glauben schenkte. Es war nicht einmal Henrys Überraschungseffekt gewesen, der mich so aus der Bahn geworfen hatte, sondern schlicht und einfach mein eigener Instinkt, als ich den Kuss ohne zu zögern erwidert hatte.

Es hatte sich so gut und vor allem richtig angefühlt, dass ich für den ersten Moment völlig vergessen hatte, wo wir eigentlich waren und vor allem warum. Ich hatte vergessen, dass ich mir bei meiner Taufe von Henrys kreativem Spitznamen für mich geschworen hatte, ihn bis zu unserem Abitur zu hassen. Ich hatte vergessen, dass ich mich darauf gefreut hatte, ihn danach nie mehr über den Weg laufen zu müssen. Aber vor allem hatte ich vergessen zu denken.

Der Kuss war zu Beginn sehr vorsichtig und zart gewesen, fast schon unsicher, ob der andere das wollte – ob ich das überhaupt wollte. Der Moment war allerdings nur ein kurzer, ehe es leidenschaftlicher geworden und die Pizza im Karton vergessen war. Die Art, wie seine Lippen sich gegen meine bewegt hatten und das Gefühl von seiner Hand auf meiner Wange, war mir auch hier auf dem Rücksitz des Fiats so präsent, als dauerte der Moment noch immer an. Seit gestern purzelte mein Herz und flatterte es in meinem Bauch jedes verdammte Mal, wenn ich an diese Gefühlsexplosion unseres ersten Kusses denken musste. Denn natürlich war es nicht nur bei diesem einen Kuss geblieben.

Beim Gedanken an unsere unzähligen Küsse im Park, spürte ich die Hitze in meine Wangen aufsteigen und hoffte inständig, dass mich gerade niemand beobachtete.

Mein Blick huschte zu Henry, welcher mir zwar ein kleines Lächeln schenkte, aber das mit einem Strahlen, als wäre es der Quell des Sommersonnenlichtes. Er griff wie selbstverständlich nach meiner Hand.

Und in genau diesem Augenblick fühlte ich mich zum ersten Mal seit wir in Barcelona gelandet waren wie ein Vogel, dem die Federn ausfielen. Ein Vogel konnte ohne Federn weder fliegen, noch sich vor Wind, Regen und vor allem Kälte schützen. Bis vor ein paar Sekunden hatte ich noch ein prächtiges Federnkleid in den unterschiedlichsten Farben besessen und zurück blieben nur vereinzelt graue Federn – Verwirrung, Unsicherheit und Angst.

Alle Wege führen nach RomWhere stories live. Discover now