278. Verzweifelte Aktion

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Blackbeard versuchte, sie zu packen, um ihren Kräften Einhalt zu gebieten. Wenn sie nun auch noch eine Teufelsfrucht gegessen hatte, beeindruckte ihn der Fakt an sich nicht sonderlich. Doch war sie vorher schon extrem stark gewesen und dass jenes sich gesteigert hatte, war eine Tatsache, die ihm zu denken geben sollte. Vielleicht würde seine Taktik ja nochmal aufgehen, einen Versuch war es in jedem Fall wert. Er nahm beide Arme nach vorne und Isis erkannte die Bewegung sofort, hatte sie diese bei ihrem Dad oft genug mit angesehen. Seine Fäuste schlugen in die Luft, welche daraufhin Risse bekam und der Boden begann zu wackeln. Kaum sichtbar spannte sich ihr Körper an und die roten Seelenspiegel verengten sich etwas.

Isis Energie ließ immer wieder kleine Blitze um sie herum zucken und das Beben breitete sich nicht so aus, wie es sollte, sondern wurde eingedämmt. “Was zum Teufel?”, knurrte Teach. “Engelsfrucht.”, blitzten ihre Augen auf. Erneut schlug er neben sich und die Luft zerbarst wie ein Spiegel. Die Kapitänin hob zusätzlich ihre Hände, um ihm weiter Einhalt zu gebieten. Das war nicht der Sinn der ganzen Sache gewesen. Ihr Ziel war die Finsternis, doch musste sie erstmal an jene heran kommen. Auch, wenn er sich dumm stellte, war sie ganz sicher, dass der Kaiser wusste, wie das mit den Früchten funktionierte. Allerdings hatte er dieses Geheimnis sicherlich wohl gehütet und niemandem etwas davon erzählt, genauso würde sie es ebenfalls halten. Manches Wissen kann selbst in den richtigen Händen fatale Folgen haben. 

“Hitomi.”, hauchte sie. Ihr Kopf ruckte hoch und dann zu ihrem Sohn, der ihren Blick auffing. Er verstand und lief ein Stück in Isis Richtung. Der Kommandant sank auf ein Knie und drückte beide Handflächen in den Matsch. Mehrere Spalten bildeten sich von beiden Punkten aus, wurden schnell breiter und rasten auf Blackbeard zu. Dieser sprang zurück und löste seinerseits ein Beben aus, welches mit dem des Jüngeren zusammenprallte. Hinter Hitomi stand die Weißhaarige und hatte ihn bei den Schultern gefasst. Um seinen Körper vermischten sich die dunkelblauen Flammen mit den weißen und er spürte, wie ihn die Kraft durchflutete. “Jetzt.”, flüsterte sie in sein Ohr und die goldenen Irdenen leuchteten auf. Seine Attacke ließ die des Korpulenten zerschellen und kurz vor ihm stoppten die Risse, wandelten sich in schwarze Blitze, die Teach von den Füßen holten. 

“Gut gemacht.”, meinte sie anerkennend und verfestigte kurz ihren Griff, bevor sie den jungen Mann losließ. “Ohne dich aber unmöglich.”, murmelte er verlegen. Ein mildes Lächeln zierte ihr Gesicht, als sie neben ihn trat und die Rechte vor sich hielt. Wie zuvor schon die Zoan- erschien nun die Parameciafrucht in ihrer Hand. “Pass darauf auf.”, drückte Isis sie ihrem Sohn in die Hand. “Und jetzt mach, dass du hier wegkommst.”, setzte sie ernst hinzu. Es war ihr Kampf und den musste sie weiterführen. “Bist du sicher, Mutter?”, fragte er vorsichtig nach. “Natürlich.”, nickte sie ihm knapp zu und er lief los.

Sie musste huste und besah sich dann ihren Handrücken. Unauffällig wischte sie das Blut an ihrer schwarzen Hose ab. *Mist! Ich dachte, ich hätte mehr Zeit.* Schwer schnaufend ließ sie ihren Kopf in den Nacken fallen, genoss den Regen, der auf sie niederprasselte und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Noch durfte sie nicht schlapp machen und schon gar nicht ausgerechnet jetzt, dafür war sie ihrem Ziel zu nahe gekommen. Hinzu kam, dass ihm niemand sonst gewachsen wäre. Wo das Wasser auf ihre Haut traf, stieg ein feiner Nebel auf, war ihr Körper viel zu überhitzt und arbeitete auf Hochtouren, um nicht zusammen zu brechen. Sie richtete den Blick zum Kaiser, der mit einem selbstgefälligen Grinsen auf sie zukam. “Hast du dich mal wieder übernommen?”, wollte er spöttisch wissen. “Für dich reicht es noch immer aus.”, trat sie mit ihrem Fuß ein Stück weiter nach außen, um mehr Stand zu haben.

Der Kampf zwischen den beiden flammte erneut auf, wobei sie mehr auswich als alles andere. Es war eine günstige Gelegenheit, die sie versuchen musste abzupassen und zu nutzen. Hinzu kam, dass die Zeit gegen sie lief und für sie immer knapper wurde. Ihr musste etwas einfallen und das schnell, sonst würde sie tatsächlich scheitern und alle enttäuschen, die an sie glaubten…

Wieder sprang sie zur Seite und strauchelte leicht, wodurch Blackbeard sie zu fassen bekam. Seine Pranke hob ihren Körper in die Luft und sie griff an seinen Unterarm, wandt sich in seinem Griff. “Wollen wir doch mal schauen, ob du das heute länger durchhältst als damals.”, meinte er gehässig und begann, ihr die Kraft zu entziehen. Mit aufgerissenen Augen starrte Isis ihn schockiert an, denn es funktionierte tatsächlich. Aber das dürfte es doch nicht. Hatte sie etwas übersehen? Wie vor zwei Jahren sanken ihre Arme schlaff neben ihren Körper, der ebenfalls merklich an Spannung verlor.

Mit einem herablassenden Schnauben warf er Seren in den Matsch, die, nach Luft ringend, liegen blieb, wo sie landete. “Nein!”, hallte die Stimme von Ace über das Areal, konnte er es nicht begreifen, wie das möglich war. “Mihawk! Marco!”, rief er die Vizes zu sich, die direkt an seine Seiten sprangen. Zu dritt liefen sie auf Teach zu, auch wenn es lediglich eine verzweifelte Aktion war, mussten sie etwas versuchen, zu unternehmen.

Flamme der Freiheit Teil 2 🗸Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt