254. Stille

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Die Fischmenscheninsel war verschont geblieben, auch wenn Seren nicht daran geglaubt hatte. Teach war sich über die Verbindung von Neptun zu ihrer Crew sehr wohl im Klaren und er musste einen Grund gehabt haben, das Königreich unter dem Meer zu verschonen. Ob sie jenen noch erfahren würde? Für den Moment war sie einfach froh, dass dort wenigstens alle unbeschadet geblieben waren. Die Blondine hob Hope hoch, nachdem sie die Kleine gewickelt und wieder angezogen hatte. Ihre Gedanken schweiften durch die letzten Jahre und Erinnerungen huschten an ihr vorbei. Jeder Einzelne, den sie je kennengelernte, verdiente es, dass die Welt endlich ihren Frieden bekam und sich zum Besseren wendete. "Na komm, Mäuschen, wir schauen mal nach deinem Onkel Sabo.", wiegte sie ihre Tochter im Arm und machte sich auf den Weg.

Leise klopfte sie an die Tür, wollte die beiden nicht wecken, falls sie doch noch in den Schlaf gefunden hatten, doch das war nicht der Fall. Nach dem "Herein." betrat sie den Raum und setzte sich auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand. "Habt ihr jemanden erreicht?", wollte sie vorsichtig wissen. "Leiner nein.", schüttelte Koala traurig den Kopf. "Gibst du sie mir?", nickte er in Richtung seiner Nichte. "Klar doch.", lächelte sie leicht. Sabo betrachtete das kleine Mädchen und er konnte seiner Schwester nur zustimmen, bei ihrem Anblick sah man die Zukunft und für jene lohnte es sich, zu kämpfen, selbst wenn das bedeutete, Opfer zu bringen.

"Böllebölle! Böllebölle! Böllebölle!" Die Revolutionäre schauten unsicher und flehend zu der Kapitänin. Die junge Frau atmete durch und folgte der stummen Bitte, indem sie das Gespräch annahm. "Hallo?", fragte sie ruhig. "M...", erklang es am anderen Ende. "Hier ist Seren. Ich sitze Koala und Sabo gegenüber, sie hören also mit.", erklärte sie die Situation. "Seren?!", schrie die Schrecke schrill. "Ivankov?", verzog sie das Gesicht wegen der Lautstärke. "Ja! Ich wollte mich schon eher melden, doch wir konnten vorher keine sichere Verbindung herstellen.", erläuterte der Transenkönig knapp. "Es freut mich, dich zu hören.", gab sie zu und schielte dann zu ihrem Bruder. "Was... Was ist mit Dragon?", wollte sie gepresst wissen. "Der hat alle Hände voll zu tun. Du ahnst gar nicht, was hier los ist.", waren nun auch Geräusche im Hintergrund zu hören. Erleichtert atmeten alle Drei durch. "Wo seid ihr jetzt?", erkundigte sich die Blondine. "Sorry, Schätzchen, aber das darf ich dir nicht sagen.", zog die Schnecke eine Grimasse. "Wie bitte? Wir bringen Sabo und Koala zu euch und ich habe dringend mit Dragon etwas zu besprechen. Jetzt noch mehr, als vor einigen Wochen.", meinte sie angespannt. "Mag sein, Kleine. Trotzdem darf niemand, der nicht zu uns gehört, wissen, wo wir uns aufhalten.", drehte das Tierchen den Kopf zur Seite. Ratlos schaute die Piratin den Generalstabschef an. "Ivan, ich bürge für sie.", warf der Blonde ernst ein. "Ich weiß nicht, sie ist immerhin deine Schwester.", meinte er skeptisch. "Ich tue das auch.", sagte Koala sofort. In dem Moment machte sich Hope bemerkbar, die ja vorher noch nie eine Teleschnecke gesehen hatte. "Was war das?", zogen sich die Augen des Tierchens zusammen. "Wenn du da nicht von alleine drauf kommst, habe ich einen Vorschlag für dich. Ich verrate es dir, wenn du mir sagst, welchen Kurs wir setzen müssen.", grinste Seren herausfordernd. "Das ist Erpressung.", schnappte Ivankov empört nach Luft. "Ein Angebot.", zwinkerte sie amüsiert. "Na... Wahrscheinlich bleibt uns sowieso keine andere Möglichkeit.", seufzte er ergebend. "Wir sind auf Momoiro.", teilte er ihnen mit gesenkter Stimme mit. "Nicht dein ernst.", verkniff die Kapitänin sich ein Lachen, bei der Vorstellung, wie die Männer auf so eine Neuigkeit reagieren würden. "Hä?", kam es äußerst geistreich von der Schnecke. "Da ist doch alles pink.", lenkte sie vom eigentlichen Thema, was sie beschäftigte, ab. "Ja, genau.", bestätigte er.

"Und jetzt erzähl, was das da eben war.", forderte der Transenkönig. "Nicht was. Wer.", verbesserte sie ernst und das Tierchen schaute sie erwartungsvoll an. "Du sagst niemandem ein Sterbenswörtchen. Hörst du?", fragte sie eindringlich. "Sonst wartest du, bis wir da sind.", hob sie den Zeigefinger. "Nein, nein, nein. Alles, nur das nicht. Meine Lippen sind versiegelt.", ratterte er hektisch runter. "Das war Hope. Ace und meine Tochter.", lächelte die Blondine. "Ein Mädchen also.", kam es erfreut zurück, "Sag doch mal was, Kleine!" Skeptisch hob Seren eine Braue. "Sie ist noch ein Baby. Da wartest du vergebens.", schüttelte sie leicht den Kopf. "Wie? Was? Meintest du nicht, Ace ist der Vater?", fragte er vorsichtig, war nicht sicher, wie sie reagieren würde. "Ja, ist er.", bestätigte sie direkt. "Liebes, reden wir tatsächlich von Feuerfaust Ace?", wollte er behutsam wissen und da fiel es ihr erst ein. "Ihr habt die Übertragungen gar nicht gesehen, oder?", legte die Kapitänin nachdenklich den Kopf schräg. "Übertragungen?", erwiderte er ahnungslos. "Wir haben vor ein paar Tagen in Marineford ziemlich für Aufsehen gesorgt und das wurde auf der gesamten Welt übertragen. Kurz und knapp. Akainu und die CP0 ziehen in Impel Down ein, die drei Admiräle haben die Seiten gewechselt und Ace erfreut sich bester Gesundheit.", fasste sie es für ihn zusammen. Stille. Der Mund der Schnecke war aufgeklappt.

Flamme der Freiheit Teil 2 🗸Onde histórias criam vida. Descubra agora