249. Kribbeln

40 2 0
                                    

Fortsetzung Flashback

Es klopfte und der Blinde gab ein 'Herein.' von sich, worauf die Tür geöffnet wurde. "A... Admiral, die White... Flame... Piraten...", brach der Mann stockend ab, denn die Blondine war vom Tisch gehüpft und hatte sich ihm zugewendet. "Greifen an?", fragte sie amüsiert. Hart schluckte er und nickte hastig. "Haltung, Soldat!", fuhr sie ihn unvermittelt an und er salutierte. "Issho, ich müsste dich dann um dein Schwert bitten. Wie ich dir bereits erklärte..." "Wäre dir der Einsatz eines anderen Lebens zu hoch.", reichte er ihr bereitwillig Verlangtes. "Es freut mich, dass wir uns da so gut verstehen.", griff sie seine Hand und führte ihn aus dem Raum, vorbei an dem zitternden Mann, der sie ungläubig anglotzte.

"Ihr wart ziemlich schnell.", stellte sie an Deck fest, "Ich dachte, ihr bräuchtet länger." "Der Plan war dafür echt zu genial.", kam Shiroi grinsend auf sie zu. "Ich habe ja auch immer geglaubt, dass die CP0 stärker wäre, doch mit deiner Finte, dem Mittelchen von Law und dem Kuroseki, was ja schon jeden Teufelsfruchtnutzer schwach macht, war es ein Klacks.", schaute er kurz zum Admiral. "Sie hatten dieses Schiff auch fast eingeholt, also viel mehr hätten wir nicht trödeln dürfen.", merkte Marco an. "Du wusstest nichts davon, Issho.", stellte Seren fest, als sie seine angespannteren Gesichtszüge bemerkte. "Nein. Was sollten sie auch hier wollen?", bewegten sich seine Brauen aufeinander zu. "Das habe ich mich auch gefragt und sie als kleinen Bonus gesehen. Allerdings spiele ich gerne alle Eventualitäten durch. Da du nicht informiert warst, würde ich stark davon ausgehen, dass sie von Akainu geschickt wurden, um dich 'wohlbehalten' zum Hauptquartier zu geleiten.", verschränkte sie die Arme und machte eine auffordernde Kopfbewegung in Richtung Mihawk. "Deswegen dürfte meine Annahme wohl folgerichtig sein, dass du bei uns vorerst sicherer aufgehoben bist.", mutmaßte sie und Fujitora nickte leicht. "Nimm es mir bitte nicht übel, aber du verstehst die Notwendigkeit sicherlich.", sagte sie und dann klickten die Seesteinhandschellen. "Natürlich.", erwiderte Issho.

Suchend schaute Seren sich um und trat vor einen Mann, als sie seinen Rang ausgemacht hatte. "Lass ihn mal los, Thatch.", sprach sie ihren Kommandanten an. "Haltung, Soldat.", sagte sie ernst und tatsächlich kam der Schwarzhaarige dem nach. "Wieviel Mann Besatzung sind nötig, um dieses Schiff zu steuern?", schaute sie ihn fordernd an und er schielte zu dem Admiral. "Antworte ihr.", wies sein Vorgesetzter ihn knapp an. "Notbesetzung fünfzig und sonst um die hundert.", gab er der Kapitänin die gewünschte Information. "Wie viele befinden sich aktuell an Bord?", stellte sie die nächste Frage. "Knapp zweihundert.", sah er sie unsicher an. "Kann man hier zweihundert Gefangene menschenwürdig unterbringen?", wurde ihr Blick härter. Seren konnte die Aufwärtsbewegung seines Kehlkopfes genau beobachten und auch das anschließende Absinken. "Nichts zu sagen, ist eine falsche Entscheidung und auch nur der Versuch, mich zu belügen, ein fataler Fehler.", taxierten ihn die blauen Seelenspiegel. "Nein. Nein, das ist nicht möglich, Miss.", brachte er kleinlaut heraus. "Wenn Sie derlei Förmlichkeiten benötigen, Soldat, dann wäre Mistress korrekt. Nur damit Sie es wissen.", stellte sie klar und er blinzelte verwundert. Für sie war es kein Problem, die Umgangsform umzuschwenken und deswegen schenkte sie seiner Reaktion auch keinerlei Beachtung. "Wieviel Männer kann man hier einigermaßen komfortabel unterbringen?", erkundigte sie sich weiter. "Vielleicht hundert.", gab er zu. "Gut. Thatch, deine Division übernimmt diesen Kahn.", wies sie den Smutje an, der auch direkt seine Nakama sammelte. "Marco, sperrt so viele auf der Moby ein, wie es zumutbar ist. Du weißt, was ich meine und den Rest bringt ihr hier unter.", befahl die Blondine und ging wieder zu Fujitora. "Mihawk wird dich in eine Kajüte bringen, Issho. Du darfst dich in unserem zu Hause frei bewegen, wirst allerdings unter Aufsicht stehen. Nicht, weil ich dich kontrollieren will. Es geht mir hauptsächlich darum, dass du dich nicht verläufst, auch wenn ich dich niemals als harmlos einschätzen würde.", erklärte sie überzeugt und der Vize trat bereits auf sie zu. "Lass es mich nicht bereuen.", setzte sie leise hinterher. "Warum?", wollte er genauso wissen. "Wie du bereits sagtest, braucht die Welt jetzt alleine die Wahrheit und die habe ich vor, den Menschen völlig ungeschminkt, zu offenbaren.", grinste sie vielsagend und ging wieder auf die Moby zurück.

Genauso berichtete der Blinde es nun auch der Welt, als Ace danach fragte. Ungläubige Bürger starrten die Szene an, konnten es kaum fassen. Wieso hatten die Piraten sich so verhalten? Nur um ihn jetzt doch zu töten? "Ihr Zwei!", deutete die Kapitänin in der Masse auf Soldaten, die darauf zögerlich vortraten. "Kommt her.", forderte sie und sie gingen langsam zu ihr. Das Zittern der beiden ignorierte sie. "Bay, Vista, Boa, Jeff, euch brauche ich auch.", stellte sie fest. Niemandem war klar, was kommen sollte, hatte sie das auch immer für sich behalten und lange darüber nachgedacht, wie so etwas zu bewerkstelligen sei. Ein Fehler wäre in der Situation fatal und würde keinen Wandel nach sich ziehen.

"Sagt mir, ihr Sechs, soll er leben oder sterben!", hob die Blondine ihre Stimme. Fassungslos wurde sie von allen Seiten angestarrt und wechselte gelassen ihr Standbein. Unsicher schielten die Soldaten zu ihr und waren sich nicht schlüssig, was für Konsequenzen ihre Worte haben würden. "Sprecht frei heraus, solange es die Wahrheit ist.", meinte sie ohne eine Mine zu verziehen. "A... Admiral Fujitora war immer fair zu uns. Er ist ein guter Vorgesetzter. E... Ein guter Mann.", brachte der eine Kerl bemüht heraus und sein Kollege nickte heftig. "Ich kenne ihn kaum und kann deshalb nichts negatives sagen, weswegen ich keinen Grund wüsste, wieso er sterben soll.", teilte Boa ihr die Meinung mit. "Ich kann nur nach den Gerüchten gehen, die ich in den letzten Wochen auf dem Schiff gehört habe und danach soll er echt in Ordnung sein.", stellte Jeff fest. "Da kann ich mich nur anschließen.", kommentierte der Schwertkämpfer knapp. "Mir ist auch nichts Negatives über ihn zu Ohren gekommen.", zuckte Bay die Schultern. Lächelnd ging die Blondine auf den Mann zu. "Ich kann nichtmal leugnen, dass es mich freut, solche Dinge über dich zu hören. Alles andere hätte bedeutet, dass ich mich doch sehr in dir getäuscht habe und das passiert mir selten.", meinte sie zufrieden. "Natürlich wirst du weiter leben.", sagte die junge Frau. "In so einem Verein von Verbrechern nicht selbst einer zu werden, auch wenn man noch nicht lange dabei ist, finde ich bemerkenswert, lassen sich doch viele Menschen viel zu leicht beeinflussen.", verlor sie kurz den Fokus.

"Du hast mir auf Dress Rosa erzählt, dass es etwas gibt, was du mittlerweile in deinem Leben bedauerst, getan zu haben.", stellte sie fest und die geblendeten Augen sahen zu ihr. "Ich kann nicht die Fehler von jedem wieder gut machen oder sühnen. Aber den ein oder anderen doch aus der Welt schaffen.", grinste Isis verhalten. "Entspann dich.", legte sie die Hände an seine Wangen. Der Admiral spürte ein seltsames Kribbeln durch seinen Kopf ziehen, welches sich dann auf seinem Gesicht ausbreitet. Als er blinzelnd seine Lider wieder aufschlug, starrte er die Blondine vor sich ungläubig an. Sie sah genauso aus, wie sie es ihm bereits gezeigt hatte und Flüssigkeit sammelte sich an seinen Wasserlinien. Er konnte es nicht fassen. Wieso hatte sie das getan? "Sieh es als eine Art Dank.", lächelte sie. Ein kurzer Blick zu Mihawk und die Handschellen fielen klirrend zu Boden. Fujitota stand auf und neigte leicht den Kopf. "Für eure Ziele will ich kämpfen, bis ich meinen letzten Atemzug tue.", bekundete er feierlich und deutete eine Verbeugung an. "Nicht so förmlich. Wir sind doch bloß Piraten.", lachte sie leicht.

Flamme der Freiheit Teil 2 🗸Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt