222. Du erinnerst dich

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Im Kolosseum auf Dressrosa waren gerade die Sieger aus den vier Blöcken dabei, zu versuchen, den begehrten Preis von den Kampffischen zu erbeuten. Das Auftauchen der Gestalten in schwarzen Umhängen war niemandem aufgefallen und sie beobachteten die Kämpfe schon eine ganze Weile. Der Ansager schien ein ziemlicher Idiot zu sein. "Im Kolosseum gewinnt immer die Gerechtigkeit.", wiederholte die eine Frau murmelnd seine Worte und schüttelte abwertend den Kopf. "Dass es noch immer Menschen gibt, die so dumm sind.", setzte sie dann noch hinterher. "Das ist nicht unsere Sorge.", stellte eine der anderen fest. "Aye.", stimmte sie zu. "Noch nicht zumindest.", flüsterte ihre Gesprächspartnerin tonlos.

Lucy, ein Bartträger mit einem roten Cape und goldenem Helm, sprang auf einen der Kampffische, riss die Truhe auf dessen Rücken auf und hielt dann triumphierend die Frucht in die Höhe. Der Kämpfer sprang zurück auf die Plattform, während der Ansager verkündete, dass es einen Sieger gibt. Mit einem Satz war eine der Unbekannten auf der Kampffläche, wo sich auch der Blonde befand, der gerade die Verkleidung gegen seine alltäglichen Sachen tauschte, die ihm eine Orangehaarige zugeworfen hatte. Diese bestanden aus einem schwarzen Zylinder mit passendem Mantel, einem blauen Oberteil, heller Hose, Stiefeln und einem weißen Tuch. Die Frau ging auf ihn zu, als er Anstalten machte, in die Frucht zu beißen. "Das solltest du lassen.", hielt sie ihn von seinem Vorhaben ab. "Wieso?", sah er sie verständnislos an. "Sie gehörte meinem Bruder. Ich werde sie dir also sicher nicht überlassen.", wurde seine Stimme wütend. "Ich habe keinerlei Interesse an einer Fälschung.", erwiderte sie gelassen. "Fä... Fälschung?", brachte er irritiert hervor. "Exakt.", machte sie eine auffordernde Handbewegung und jemand im Umhang tauchte neben ihr auf. "Das kann nicht sein.", schaute er sie ungläubig an. "Sei so gut.", sagte sie knapp. Die Person neben ihr hielt die Rechte hoch und in der erschien augenblicklich eine Flamme. "Es gibt nur eine Feuerfrucht und die wurde bereits gegessen, also kann das in deiner Hand nur ein mieser Trick sein.", kam es ernst von ihr. Einen Moment starrte er geschockt vor sich hin, bevor er sich wieder fing. "Danke.", ließ er die Frucht fallen. "Wer weiß, was mit mir passiert wäre.", murmelte er und zertrat sie.

"Wer seid ihr überhaupt?", wendete er sich an die ihm Unbekannten. Ein belustigtes Schnauben entkam ihr. "Es wundert mich, dass die Revolutionäre dir das nicht schon mitgeteilt haben. Eure Informationsbeschaffung scheint mir etwas eingerostet, Generalstabschef.", meinte sie dann wieder gelassen. "Soll mir das jetzt irgendwas suggerieren?", grinste er. "Dass wir hier jetzt besser verschwinden und uns an einem anderen Ort unterhalten sollten.", antwortete sie. "Wenn ich dann dein Gesicht sehen darf, sehr gerne.", lächelte er charmant. "Das und noch mehr.", erwiderte sie. "Na dann.", grinste er. "Drachenkralle.", krümmte er die Finger seiner Rechten, überzog sie mit Rüstungshaki und rammte seine Hand in den Boden. Die Plattform bekam immer breiter werdende Risse und zerbarst schlussendlich. Die Drei fielen hinab und erlangten nach einigen Augenblicken mit ihren Füßen wieder festen Stand.

"Alles in Ordnung bei euch?", erkundigte sich der Revolutionär. "Klar.", öffnete sie den Umhang und ließ ihn fallen. "Du?", schaute er sie mit großen Augen an. "Hättest du lieber wen anders?", lächelte Seren. "Quatsch. Natürlich nicht.", schüttelte er den Kopf. "Dann ist das also Shiroi.", sagte er langsam und war bemüht ruhig zu bleiben. "Damit hast du Recht.", glitt der Stoff von den Schultern des Kapitäns. "Und jetzt klär mich bitte auf, was wir hier machen.", warf er einen Blick zu seiner Frau, indes der andere Mann sich seine braunen Handschuhe anzog. "Ist das wirklich nötig? Ich hätte gedacht, nach all der Zeit wüsstest du, wie das funktioniert, Schatz.", lächelte sie gänzlich unschuldig. Als erste Reaktion lachte der Blonde, weil der Pirat so verdattert schaute und er die Zweideutigkeit verstand, doch dann stolperte er über etwas.

"Schatz?", wendete er sich schockiert an sie. "Wie kannst du so etwas tun? Wie kannst du sein Andenken so mit Füßen treten?", standen Tränen der Wut in seinen Irdenen. Ein Schatten legte sich über die blauen Augen, als sie den Kopf senkte. "Du erinnerst dich.", kam es ihr so leise über die Lippen, dass die Männer es nicht hörten. "Pass besser auf, was du sagst.", drohte Shiroi. Ihm passte es nicht, wie der Typ mit ihr redete. "Halt dich da raus! Das geht dich nicht im geringsten etwas an!", schrie der Blonde. "Wie lange kennst du sie überhaupt? Zwei Jahre?! Er kannte sie seit wir Kinder waren! Ich habe die beiden gesehen! Du wirst ihn niemals..." "Sabo, hör auf!", fiel ihm die Blondine weinend um den Hals und er umarmte sie etwas überrumpelt. Der Kapitän blickte geschockt auf die Szene und sein Gehirn kam nicht mehr mit. Seine Gedanken überschlugen sich von Sekunde zu Sekunde schneller. "Du hast mir gefehlt, Schwesterherz.", brachte der Revolutionär heraus. "Du mir auch.", schniefte sie. "Erklär mir bitte, warum du...", wollte der Generalstabschef wieder ansetzen. "W... Wie... Wie Bitte?", kam es hinter ihr mit belegter Stimme von Shiroi, dem alle Gesichtszüge entgleist waren.

Flamme der Freiheit Teil 2 🗸Where stories live. Discover now