250. Gründliche Gerechtigkeit

32 3 0
                                    

"Dann zu dir.", wendete Seren sich an den grünen Stier. Er war der Welt noch gänzlich unbekannt und kaum jemand wusste etwas über ihn zu berichten. Die Kapitänin stützte mit den Händen auf den eigenen Oberschenkeln, als sie vor ihm war, und durch ihre Arme wurde ihr Dekoltee aufreizend hervorgehoben, während ihr Mantel, der wie immer nur über ihre Schultern gelegt war, sacht im Wind wehte. "Ich gehe doch davon aus, dass es in Ordnung ist, wenn ich dich Ryo nenne.", zwinkerte sie keck. "Alles, was du willst.", trällerte er direkt. Scheinbar hatte sie mit ihrer Vermutung sehr wohl recht und wäre er nicht in Ketten, würde er um sie herum tänzeln. *Genau wie Sanji.*, schoss es ihr durch den Kopf.

Wieder zitierte Seren zwei Soldaten zu sich, die dieses Mal tatsächlich etwas entspannter wirkten. "Marry, Joe, Garp, Jozu.", zählte sie die Namen auf. Die beiden Marine führten auch bei ihm nichts Negatives an, was die junge Frau nur abnickte. "Ich habe ihm mehr als eine Gelegenheit gegeben. Er mag ein ziemlicher Schürzenjäger sein, aber er würde keine Frau vergewaltigen.", meinte die Schwarzhaarige überzeugt. "Er wirkt auch eher harmlos.", musterte der Diamant Mensch den Knienden. "Leben.", sagte Joe knapp. "Er gehört zu den Guten.", verschränkte Garp die Arme. "Du hast dein Urteil gehört, Ryo. Ich schließe mich dem an, denn ich spreche nicht Recht über jemanden, den ich nicht kenne.", lächelte Seren leicht. "Lass es mich nur nicht bereuen.", fügte sie ernst hinzu. "Das wirst du nicht.", schaute er ihr entschlossen in die Augen. Sie nickte Falkenauge zu und ein Klirren war zu vernehmen, als die Ketten fielen.

"Kizaru, du bist dran.", zuckten ihre Mundwinkel minimal. "Hm.", machte der Angesprochene nur. Der Kerl hatte wirklich die Gelassenheit mit Löffeln gefressen. Seren suchte sich zwei Soldaten aus der Menge heraus und hatte dann nachdenklich eine Hand am Kinn. "Marco, Issho, Thatch, Dreg.", sagte sie langsam. "Er... scheint zumeist nicht so überzeugt von der absoluten Gerechtigkeit.", gab der eine von der Marine zu. "Unter seinem Kommando ist es soweit erträglich.", pflichtete der Andere seinem Kollegen bei. "Ich mag ihn nicht sonderlich, aber sonst.", zuckte der Smutje die Schultern. "Geht mir ähnlich.", murmelte sein Divisions Mitglied neben ihm. "Ich habe kein Problem mit ihm. Zumeist führt er Befehle zuverlässig aus, wenn sie nicht gegen seine Ansichten gehen.", kam es von Fujitora. "Ich darf dich daran erinnern, dass er euren Bruder noch immer angegriffen hat, als das U-Boot schon abgetaucht war und die Nummer mit dem Seestein war auch nicht gerade die feine Art.", stellte der Vize fest und verschränkte die Arme. "Ja, das habe ich nicht vergessen.", fuhr sie sich durch die Haare. "Nun denn, Borsalino.", entließ sie Luft aus ihren Lungen. "Schuld auf sich geladen zu haben, ist kein Grund für eine Hinrichtung. Vielleicht denkst du ja in Zukunft mal nach, bevor du gleichgültig Entscheidungen triffst.", gab sie ein knappes Handzeichen und der Schwertkämpfer befreite ihn vom Kuroseki. Mit einer Spur Misstrauen beäugte sie, wie der Admiral aufstand, war sich nicht sicher, ob er nicht doch etwas versuchen würde. "Entspann dich. Hm. Ich weiß, wann ich unterlegen bin.", vergrub er die Hände in seinen Anzugtaschen. "Wenn ich anwesend bin auf jeden Fall.", grinste sie kühl. "Mag sein.", meinte er desinteressiert.

"Dann jetzt zu dir, Sakazuki.", trat sie vor ihn. Emotionslos erwiderte er ihren Blick. "Eine Million für deine Gedanken.", meinte sie gelassen. "Tz.", kam es von ihm. "Spar dir doch diese Farce. Wir wissen doch genau, was gleich kommen wird.", verengte er die Augen eine Spur. "Mag sein, aber lass mir doch meinen Spaß.", zuckte sie die Schultern. "Mach mich los und dann werden wir ja sehen, wer besser ist. Whitebeard oder du.", schlug der Marine vor. "Der Alte war mir auch nicht gewachsen und du bist mit Sicherheit nicht besser.", versuchte er zu sticheln. Bei einigen klappte das auch, doch nicht bei ihr. Sie hatte sein Verhalten durchschaut. Kuzan und sie führten viele Gespräche und ihr war klar, dass er sie lediglich provozieren wollte. "Netter Versuch.", stellte sie fest. "In deiner momentanen Lage gibt es allerdings nichts, womit du mich aus der Ruhe bringen könntest. Ich habe übrigends schon bewiesen, dass ich besser bin als du. Deine Manipulationsversuche von damals, waren vielleicht im ersten Moment erfolgreich, aber am Ende haben sie dir doch nichts gebracht. Da wage ich zu behaupten, dass meine Aktionen der letzten zwei Jahre wesentlich vielversprechender erscheinen.", wechselte sie ihr Standbein. "Möchtest du selbst wählen, wer über dich richtet oder soll ich das übernehmen?", wollte sie überlegen wissen. Der Großadmiral blieb bei dieser Frage stumm und sie ließ ihren Blick schweifen. Es war nicht leicht, jemanden auszuwählen, der für ihn sprechen könnte, bezweifelte sie das ja sogar bei seinen eigenen Männern, doch dafür trug er selbst die Verantwortung.

"Ihr beide.", wunk sie zwei Männer hinzu. "Mihawk, Izou, Ace und Aokiji.", zählte sie bedacht auf. "Was?", zischte Sakazuki und starrte dann seinen ehemaligen Kollegen an, der auf ihn zukam. "Verräter.", pochte eine Wutader an seiner Stirn. "Das war schon immer dein Problem, diese lästigen Scheuklappen, die dich nicht links oder rechts schauen lassen und die wirst du auch niemals ablegen. Dir ist es unmöglich, dich mit etwas anderem abzufinden als deiner gründlichen Gerechtigkeit. Für dich gibt es nur den Tod, denn du wirst dich nicht unterordnen.", stellte Kuzan fest. "Er ist... grausam. Selbst vor seinen eigenen Leuten macht er keinen Halt.", brachte der eine Soldat heraus und schluckte dann schwer. "Wenn ihr etwas ändern und ein Zeichen setzen wollt, dann solltest du ihn töten.", meinte der Mann neben ihm. 

Flamme der Freiheit Teil 2 🗸Where stories live. Discover now