233. Innere Ruhe

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"Du hast den Charakter meines Bruders ganz richtig eingeschätzt.", drehte sie sich zu dem Admiral. "Ich respektiere dich, Issho.", stellte sie überzeugt fest. "Deswegen habe ich mich entschieden, dir einen Wunsch zu erfüllen.", lächelte sie. "Unnötig. Wir sind Feinde.", meinte er knapp. "Sagt wer?", grinste Seren breit. "Die gesamte Welt.", wendete Fujitora sich ihr zu. "Ich lasse mir aber von der Welt nichts aufdiktieren. Das ist einer der großen Vorteile am Piraten Dasein. Man ist frei. ICH alleine kann mir eine Ristriktion auferlegen. Niemand sonst schränkt mich ein, nur mein eigener Verstand.", sprach sie die unumstößliche Tatsache aus. "In Kindertagen habe ich mir mit meinen Brüdern geschworen, dass wir nie etwas tun, was wir bereuen. Wenn man danach lebt, dann ist man schon auf einem guten Weg.", atmete Seren durch. "Dann kam für mich eine wichtige Sache dazu. Mein Dad hat immer gesagt, wir sind alle Kinder des Meeres. Wenn man diese beiden Dinge zusammen sieht und mal rational darüber nachdenkt, dann sollte jeder zu dem selben Ergebnis kommen, wie ich.", erklärte sie weiter. "Und das wäre?", kam es erwartungsvoll vom Admiral. "Das werde ich dir hier und heute nicht sagen. Vielleicht kommst du ja bis zu unserem nächsten Treffen selbst darauf.", schmunzelte sie verhalten.

"Wärst du dann so gut, dich hinzuknien? Ich bin ein ganzes Stück kleiner, als du.", bat sie ruhig und tatsächlich kam er der Aufforderung nach. Fujitora spürte ihre ansteigende Kraft, konnte sich diese allerdings nicht erklären und hegte aufgrund davon auch keinerlei Argwohn. Eine für ihn selbst überraschende Erkenntnis erfasste ihn, denn sie war ihrem Bruder offenkundig nicht sehr ähnlich und schien dennoch oder gerade deswegen, das gleiche Talent zu haben, Leute für sich zu gewinnen. Doch was hatte sie nun vor? "Für gewöhnlich bitte ich darum, die Augen zu schließen, allerdings erübrigt sich das in deinem Fall.", meinte Isis und es kam bei ihm keineswegs als Spott oder Hohn an, war es lediglich eine ausgesprochene Tatsache. "Du wolltest Ruffy sehen, also zeige ich ihn dir.", sagte sie, als wäre soetwas das Selbstverständlichste auf der Welt. Jegliche Erwiderung blieb Fujitora im Hals stecken, als die junge Frau ihre Stirn an seine lehnte.

Das Bild eines Schwarzhaarigen, der einen Strohhut trug, formte sich in seinem Geist und tatsächlich war es ein freundliches Gesicht, ganz wie er vermutet hatte. "Wieso tust du das? Wer bist du wirklich?", flüsterte der Admiral. Er sah ein blondes Mädchen und drei Jungen, wovon einer eine Zahnlücke hatte. Dann war dort eine Frau, die in einer Stadt lebte, doch ihre Haar- und Augenfarbe wechselte und sie stürzte sich in einen Kampf. Eine Ahnung beschlich ihn, als er darauf das ehemalige Marinehauptquartier erblickte. Es war eindeutig die große Schlacht, die Feuerfaust lag auf den Boden, was er nur aufgrund von Geschichten zuordnen konnte und dann war da die Weißhaarige, die er gerade schon beobachten konnte. Sie verschwand mit dem Kommandanten und somit bestätigte sich sein Verdacht, dass es sich bei ihr eindeutig um Isis die weiße Flamme handelte. Als nächstes waren dort drei Männer und eine Frau. Nach allem, was er wusste, handelte es sich bei dem einen offenkundig um Ruffy. Der Blonde konnte nur der Generalstabschef der Revolutionäre sein und der Sommersprossige, der neben ihm stand, war anscheinend dieser Shiroi. Sie war wohl eindeutig Seren, die gerade vor ihm stand, und noch soviel mehr. "Sommersprossen.", furchte er die Stirn und sie entfernte sich von ihm.

"Ich vertraue darauf, dass du mir den gleichen Respekt gegenüber bringst, wie ich es umgekehrt bei dir mache und mich deswegen nicht verrätst.", meinte die Kapitänin betont langsam, war sie sich nicht mal ganz im Klaren, ob Fujitora alle Zusammenhänge komplett erfasst hatte. "Sakazuki hat mir ohnehin verboten, einen Marinestützpunkt zu betreten, solange ich ihm nicht den Kopf des Strohhutes und den von Law bringe, also habe ich keine Möglichkeit, Bericht zu erstatten, selbst wenn ich wollen würde.", grinste er leicht. "Freut mich, dass wir uns verstehen.", lächelte die Blondine ehrlich. "Ich denke, du solltest langsam gehen, bevor du keine Möglichkeit mehr hast, von hier wegzukommen.", stellte er fest. "Ich bin vor den Augen tausender Soldaten verschwunden. Eine Insel zu verlassen, ist für mich keinerlei Problem.", stemmte sie die Hände in ihren unteren Rücken. "Du hattest angedeutet, dass wir wenig Zeit hätten.", hob der Admiral seinen Kopf zum Himmel. "Das ist doch irgendwie immer relativ.", atmete sie durch. "Allerdings hast du recht, ich muss jetzt wirklich weg.", fuhr sie sich durch die Haare. "Dann wünsche ich dir, dass das Glück auf deiner Seite ist, Seren.", nickte er ihr zu. "Danke, Issho. Ich hoffe, dass es dir gut ergehen wird, bis wir uns das nächste Mal treffen.", verabschiedete sich die Piratin.

Alle anderen waren schon wieder auf der Moby Dick und warteten lediglich auf sie, um zu dem neuen Ziel weiter zu segeln. Es war alles gut ausgegangen und auch die anderen Schiffe hatten Dress Rosa verlassen. Für einen Moment schloss sie die Augen, genoss die Sonne auf der Haut und ihre innere Ruhe, die gleich bereits wieder vergehen würde, dessen war sie sich gewiss. Grinsend atmete sie durch, verschwand und stand in der nächsten Sekunde neben ihren Nakama.

Flamme der Freiheit Teil 2 🗸Where stories live. Discover now