Flamme der Freiheit Teil 2 🗸

221. Medizinische Ausbildung

Ann fuhr mit ihrem Finger immer wieder über das Foto von sich und Law. "Bald bin ich wieder bei dir.", flüsterte sie. Er fehlte ihr sehr und sie sorgte sich unglaublich um ihn, wussten sie und alle anderen doch genau, was er vor hatte. Natürlich musste der Kerl bestraft werden, aber nicht um jeden Preis. Die Kommandantin hatte Angst, dass er zu viel riskieren und deswegen sterben würde. Das könnte sie niemals ertragen, ihn zu verlieren, waren sie bereits zu lange voneinander getrennt gewesen. Mittlerweile erinnerte sie sich wieder an alles und das machte ihre momentane Situation nicht leichter.

Flashback

Panisch fuhr Ann schweißgebadet hoch. Sie hatte den selben Alptraum gehabt, der sie schon so lange verfolgte. "Alles in Ordnung?", schloss Law sie besorgt in die Arme, doch seine Freundin brachte kein Wort heraus. "Du hast wieder von IHM geträumt.", murmelte er in ihre Haare. Beide standen Cora nahe und wollten Rache für seinen Tod. Es lag dem Kapitän allerdings fern, die junge Frau in Gefahr zu bringen. Sie kannten sich seit Jahren und waren dann auch zusammengekommen. Wenn der Chirurg seine Welt lediglich auf die Death beschränkte, war sie vollkommen in Ordnung. Die Rothaarige schwang die Beine aus dem Bett. "Wo willst du denn so schnell hin?", schlang er direkt einen Arm um ihre Taille. "In die Küche. Die Jungs haben sicherlich Hunger und du doch auch.", lächelte sie ihm über die Schulter zu. "Hast ja recht.", legte Law sich auf die Seite. "Bekomme ich wenigstens noch einen Kuss?", lächelte er zu ihr hoch. "Natürlich.", meinte sie und platzierte ihre Lippen dann innig auf seinen.

"Was gibt es heute leckeres, Ann?", reckte Shachi direkt den Hals, als sie aus der Kombüse kam und ein Tablett in den Händen hielt. "Toast, Eier und Speck.", stellte die junge Frau besagte Dinge auf den Tisch. Bepo ließ direkt die Ohren hängen. "Deinen Fisch hole ich gleich.", kraulte sie ihm den Kopf. "Du bist die Beste, Ann. Tschuldigung.", kam es vom Vize. "Und du bist zu flauschig.", schmunzelte sie. "Peng, kannst du so lieb sein und Law holen? Er ist bestimmt wieder im Labor oder an einem seiner Bücher hängen geblieben,", wendete sie sich an den Mützenträger. "Na gut.", stand der Angesprochene wenig begeistert auf.

"Da bist du ja.", stellte Ann Bepo seinen Fisch hin, setzte sich neben Law und gab ihm eine Tasse Kaffee. "Ich war schon mal die Kulturen kontrollieren.", erwähnte der Kapitän beiläufig und griff zur Zeitung. "Natürlich. Was auch sonst?", verdrehte sie die Augen und nippte an ihrem Tee. Sie wusste genau, wie wichtig ihm die Medizin war und konnte es auch verstehen, allein schon wegen dem Andenken an seinen Vater. Doch manchmal übertrieb er es wirklich. Zu selten ruhte er sich aus und ließ auch mal Fünfe gerade sein. Als Arzt war ihm klar, was für die Gesundheit wichtig ist, nur ignorierte er seine eigene allzu gerne.

"Machst du schon mal die zweite Testreihe?", fragte Law hoch konzentriert, als die beiden im Labor waren. "Ich... weiß nicht.", kam es unsicher von der jungen Frau. "Hey, Ann. Du bekommst das hin.", meinte er aufmunternd. "Na gut.", nickte sie entschlossen. Soweit schaffte sie die Vorbereitungen der Proben, auch ohne, dass ihr Freund ihr hätte helfen müssen. Der Chirurg war froh, dass sie so schnell lernte. Sie war ihm wirklich eine große Hilfe bei seinen Forschungen und kleineren sowie größeren Operationen. "Ich denke, für heute reicht es.", nahm der Schwarzhaarige seine Maske ab und entledigte sich der Handschuhe. "Und das aus deinem Mund.", lachte sie kopfschüttelnd.

In dieser Nacht wurde Ann wach und das Bett neben ihr war leer. Irritiert setzte sie sich auf. War er schon wieder mit irgendeinem Experiment beschäftigt? Sie schaute zum Bullauge und erkannte die aufgewühlte See, weil sie scheinbar aufgetaucht waren. Aber wieso? Normal blieben sie doch bei schlechtem Wetter immer unter Wasser, um es dort auszusitzen. Nachdem sie aufgestanden war, schlüpfte sie in eine von Laws Jogginghosen und tapste dann die Korridore entlang. Es war nichts zu hören. Im Gemeinschaftsraum war es dunkel und nur die schwache Nachtbeleuchtung auf den Gängen eingeschaltet. Mit steigendem Unwohlsein setzte sie weiter einen Fuß vor den anderen, bis sie an der Tür, die nach draußen führte, angekommen war. Zögerlich öffnete sie diese und erblickte auch direkt den Grund für die bizarre Situation. Ein Kriegsschiff war neben ihnen und die Heart Piraten kämpften gegen die Soldaten.

Suchend schaute sie sich um und entdeckte den Chirurg am anderen Ende des U-Bootes. Eilig lief sie auf ihn zu. Dass es schlauer gewesen wäre, direkt wieder nach drinnen zu verschwinden, kam ihr nicht in den Sinn. Auf halbem Weg wurde einer von der Marine gegen sie gestoßen und sie versuchte noch, sich am Geländer festzuhalten, doch griff daneben. Im Fall über Bord spürte sie einen Schlag an ihrem Kopf, war sie offenbar gegen das Metall geknallt, und verlor das Bewusstsein.

So wurden sie und Law getrennt. Er hielt sie für tot und sie konnte sich nicht erinnern. Ann wurde an einer Insel angespült, auf der gerade die Whitebeard Piraten vor Anker lagen, die sie dann mitnahmen. Aufgrund ihrer guten medizinischen Ausbildung durfte sie als Krankenschwester bleiben und traf dann auch irgendwann zwangsläufig auf Seren. Sie freundeten sich an und die Rothaarige wurde ein Mitglied der Familie. Sie verdankte der Jüngeren wirklich unglaublich viel und würde ihr bis in den Tod folgen, sollte das jemals nötig werden.