271. Ein Meteorit

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Mit neuem Elan erhob sich die Blondine, ging zu dem einen Regal und zog den Wälzer 'Der Sinn des Lebens' heraus. "Wenn nicht jetzt, wann dann?", murmelte sie und schlug das Buch auf. Behutsam blätterte sie die Seiten um, wollte das alte Papier nicht zerstören, obwohl es besser erhalten war, als sie erwartet hätte. Ihre Augen suchten die Blätter nach einem Hinweis ab, der ihr weiterhelfen würde, denn sie glaubte nicht mehr daran, dass sich die Engelsfrucht in diesem Raum befand.

Frustriert klappte sie den alten Schinken wieder zu und legte ihn beiseite. Das durfte doch nicht wahr sein. Was übersah sie denn innerhalb dieser vier Wände? Vielleicht hätte sie doch besser Law, Ann oder Robin mitgenommen. Schwer atmend rappelte sie sich wieder auf die Beine und hielt sich kurz an einer der Steinplatten fest, auf denen die Bücher standen. Irritiert runzelte sie die Stirn, denn irgendwas war dort, worüber sie nun ihre Finger gleiten ließ und tatsächlich ertastete sie feine Linien. Schnell räumte sie noch einige Wälzer auf den Boden und pustete anschließend den Staub fort. Ihre Augen wurden groß, als sie das vogelähnliche Symbol erblickte. Jenes hatte sie an diesem Tag bereits einmal gesehen, weswegen sie wieder zu der Säule ging und es dort auch direkt entdeckte. Um sich zu vergewissern, dass es sich nicht um einen Zufall oder Irrtum handelte, suchte sie die anderen Regalabtrennungen ab und leerte ein Fach an der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Hastig lief sie zurück an ihren Ausgangspunkt und malte dort mit dem Zeigefinger die Vertiefungen nach, drückte auf der Kachel herum, doch nichts tat sich. "Wäre ja auch zu einfach gewesen.", murmelte sie und verschränkte die Arme. *Folge der Blutlinie.*, hallten die Worte von Amanda durch ihren Kopf. Kurzentschlossen schob sie Kinsuji ein Stück aus der Scheide und umfasste die Klinge fest. Die rote Flüssigkeit tropfte zu Boden, als sie das Katana los ließ und sie presste ihre Linke auf das Symbol.

Minutenlang wartete sie ab, ob sich nicht doch etwas tat, denn sie konnte zumindestens nichts sehen oder fühlen, allerdings passierte einfach nichts. Ratlos wollte sie schon gehen und ihr Glück dann mit ihrer althergebrachten Kraft versuchen, denn Blackbeard hatte Laugh Tale bereits vor einer Weile betreten, als sie ein leises Rumpeln vernahm. Die Kapitänin zog ihre Hand zurück und erkannte, dass ihr Blut die Linien gefüllt hatte. War diese Begebenheit jetzt als eine signifikante Bestätigung für den Tipp von ihrer Mutter anzusehen? Wörtlich genommen, war es genau das, was sie gesagt hatte. Die Regale links und rechts von ihr schoben sich ein Stück zurück und glitten dann zu beiden Seiten weg, was den Blick auf einen neuen Raum freigab. Vorsichtig betrat Seren diesen und schaute sich kurz um, bevor sie eine Fackel holte, um die Lichtquellen an den Wänden zu entzünden. Drei Stufen führen hinunter und dort auf dem Boden waren Quadrate, welche die gesamte Fläche ausfüllten, wobei es jeweils neun in der Breite genauso wie in der Länge waren und auf jedem befand sich ein mehr oder weniger detailliertes Bild.

In der ersten Reihe erkannte sie ein Kreuz, den Mond, Sterne, einen Brunnen, eine Blume, eine Frau, eine Art Schiff, Felsen und Wellen. In der nächsten Bäume, ein Kind, einen Fischmenschen, einen Mann, Wolken, die Sonne, einen Bären, ein Haus und ein Auge. Die Abfolge danach zeigte eine Burg, eine Schachfigur, eine Koralle, einen Topf, Bonbons, Feuer, dicke Ketten, Blitze und einen Eimer. In der vierten Linie erblickte sie einen Berg, einen Wurm, Wasser, einen Gletscher, ein Onigiri, ein Baby, ein Buch, ein Ahornblatt und eine Flasche. Danach kam ein Schuh, eine Fledermaus, ein Totenschädel, ein Tau, eine Keule, eine Zigarette, eine Windmühle, ein Brot und einen Fisch. In der nächsten sah man einen Edelstein, einen Hut, einen Apfel, einen Käfer, einen Ring, ein Dreieck, eine Tasse, den Wind und einen Tropfen. Anschließend reihten sich ein Strand, eine Flamme, ein Meteorit, eine Schnecke, Schneeflocken, eine Palme, ein Grab, ein Fenster und eine Pyramide aneinander. Dann folgten ein Schwert, ein Herz, eine Katze, ein Sonnenaufgang, eine Hand, ein Geist, eine Brille, ein Stoffballen und eine Schlange. Zuletzt waren dort ein Aquädukt, ein Schild, ein Kleid, eine Wiese, eine Karte, eine Feder, eine Krone, eine Biene und eine komplett schwarze Kachel.

Skeptisch betrachtet die Blondine die einzelnen Symbole. Langsam bückte sie sich nach einem kleinen Bruchstück, hob es auf und warf es an das andere Ende des Raumes hinter die Steinplatten. Ein Beben erfasste das komplette Gebäude und sie riss die Augen auf. Schummeln und einfach rüber springen, war damit wohl keine Option. Geschweige denn, dass sie nichtmal eine Ahnung hatte, ob sie den Durchgang am Raumende überhaupt öffnen könnte. Also musste sie richtig wählen. Doch um was ging es denn? Eine Geschichte? Ein Zitat? Nachdenklich ließ sie sich auf den Boden plumpsen und ihr Blick huschte angestrengt umher.

"Stroh?", murmelte sie verwundert. Weil ihr nichts besseres einfiel, zündete sie es mit einer Fackel an. Die Luft hatte sich seit dem Öffnen dieses Raumes auch etwas verbessert und so würde sie wohl nicht ersticken, durch Sauerstoffmangel oder ähnliches. Das ausgetrocknete Material fing Feuer und die Flammen rasten zur rechten Wand und an dieser entlang. Die Linien, die von dem Element nachgefahren wurden ergaben Wörter. "Dein Leben.", hauchte sie mit belegter Stimme.



Hallöchen zusammen,

Na, habt ihr eine Idee für die Lösung des Rätsels?

Hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

Morgen geht es weiter.

Flamme der Freiheit Teil 2 🗸जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें