248. Glücksspiel

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Die Übertragung stand und auf der gesamten Welt gingen die Monitore an. Keinerlei Kosten und Mühen hatten sie gescheut, denn die Menschen sollten die Gelegenheit bekommen, die Tatsachen zu realisieren. Interessiert reckten die Leute ihre Hälse und erkannte das Marine Hauptquartier natürlich direkt. Eine Welle aus Gemurmel breitete sich aus, bis Seren das Wort ergriff. "Viele mag diese Szene an etwas erinnern. Doch kann ich euch schon jetzt prophezeien, dass der heutige Tag ein anderes Ende finden wird. Wir sind hier, um so einige Dinge richtig zu stellen und jedem, der es sehen und hören will, die Möglichkeit zu geben, zu begreifen, was die Wahrheit ist.", begann sie zu erklären und es wurde still. Schritte erklangen von hinter ihr und mit Mühe behielt sie ihre ausdruckslose Maske bei.

"Lange nicht gesehen, Akainu.", lächelte Ace kühl. "Das... Das... Das kann nicht sein.", brachte der Großadmiral ungläubig hervor. "Ich habe dich getötet! Die Welt hat dich sterben sehen, Feuerfaust!", brüllte er zornig. "Wie jeder sehen kann, erfreue ich mich bester Gesundheit.", grinste der Sommersprossige breit. Er flüsterte der Blondine etwas zu, als er neben ihr stand und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. "Wie hat diese Schlampe Isis das gemacht?! Das ist unmöglich!", tobte Sakazuki weiter. "Pass auf, wie du über meine Frau sprichst oder du wirst brennen!", fuhr der Jüngere ihn an. "Frau?", knurrte der rote Hund. "Ja, stell dir vor.", legte Seren dem Kapitän die Linke mit einem süffisanten Lächeln auf die Schulter. Die kleinen Edelsteine funkelten im Sonnenlicht und die braunen Irdenen weiteten sich wie in Zeitlupe, traf ihn doch eine unglaubliche Erkenntnis. "Na, kommst du von alleine drauf?", grinste sie ihn hämisch an. Wutadern pochten auf seiner Stirn und sie konnte seine Mordlust schon geradezu spüren. "Das kann doch nicht sein.", flüsterte der grüne Stier.

Dinge, die eben noch jemand in der Hand gehalten hatte, fielen zu Boden, als Isis und Shiroi dort standen. Die Welt erstarrte für wenige Sekunden. "Dann ist es also wahr, hm. Sie hatte eine Tochter, die überlebt hat und es ist definitiv keine Teufelskraft.", stellte Kizaru fest. "Nicht nur das. Sie ist das leibliche Kind von Whitebeard.", kam es von Fujitora. "Ich werde euch jagen, bis ans Ende der Welt. Solcher Abschaum ist es nicht wert, zu leben!", schrie Akainu. "Abschaum sind wir also?", blitzten die blauen Augen von Seren gefährlich auf. "Da reißt ja mal wieder das richtige Arschloch die Klappe auf.", knurrte Ace gereizt. "Beruhige dich.", warf die Blondine ihm einen beschwichtigenden Blick zu. "Akainu, du bist einfach nur ein Mistkerl. Aber bevor wir zu dir kommen, gibt es da noch einige andere Kleinigkeiten.", löste sie ihren Dutt und fuhr sich durch die Haare.

"Jeder von euch, der bei der großen Schlacht dabei war, hat Schuld auf sich geladen!", machte sie eine ausladende Handbewegung über den Platz. "Ihr von der Marine, seid die wahren Verbrecher. Ich habe es oft genug miterlebt und euren Opfern geholfen! Ihr mordet und vergewaltigt ohne Rücksicht. Mein erstes Kopfgeld resultierte daraus, dass ich einige Soldaten samt ihrem Vorgesetzten ausgelöscht habe. Doch nach dem Grund hat nie jemand gefragt! Die Soldaten dort haben die Menschen terrorisiert, Frauen vergewaltigt, die Bewohner zum Vergnügen geschlagen und gefoltert!", schaute sie zwischen den Schnecke umher, bei den Erinnerungen. Mimi und Joe lagen sich auf ihrer Insel in den Armen und auch die Leute, die neben ihnen standen, waren am schluchzen. Sie alle wussten noch zu gut, wovon die junge Frau sie befreit hatte.

"Und dann, vor zwei Jahren... Lange waren meine Nakama auf dem Rückzug und was habt ihr getan?!", wollte sie anklagend wissen. "Ihr habt sie hinterrücks erschossen... ermordet! Und dann versucht ihr euch als die Guten darzustellen! Heute wird es keinerlei Unterbrechungen bei den Übertragungen geben, denn wir haben es im Gegensatz zu euch nicht nötig, etwas zu beschönigen." Vor den Monitoren begann das Getuschel. Nicht jeder war der Marine hörig, mehr als genug hatten ein Problem mit der absoluten Gerechtigkeit und was die junge Frau dort sagte, bestätigte so manche Vermutung. "Wir sind hier, um etwas zu ändern, damit die Welt in Zukunft eine bessere wird. Für uns alle. Und was ich sage, meine ich auch genau so. Jeder soll gleich sein, dieselben Privilegien und Pflichten haben. Wer sich in diese neue Ordnung nicht einfügen will, wird die Konsequenzen tragen müssen." Seren machte eine Pause.

"Werdet nun Zeugen der wahren Gerechtigkeit.", drehte sie sich zu den vier Männern. "Kniet!", verlangte sie mit eiskalter Miene. "Nur über meine Leiche.", knurrte der rote Hund, konnte dann allerdings nicht verhindern, von den beiden Vizes in die Knie gezwungen zu werden. Die drei Kollegen kamen ihrer Anweisung nach, auch wenn es bei Kizaru etwas widerwilliger wirkte. "Ihr verdammten Feiglinge.", grollte Akainu.

"Wir werden mit dir anfangen, Issho.", meinte sie ruhig. Der Angesprochene nickte knapp. In der Zeit, wo er bei ihnen mitgesegelt war, wurde ihm nichts angetan. Man hatte ihm lediglich Seestein angelegt und sein Schwert abgenommen, was er beides durchaus nachvollziehen konnte.

Flashback

"Admiral.", erklang es hinter dem Schwarzhaarigen. "Was machst du hier? Ist dir nicht klar, dass das gefährlich ist?", fragte Fujitora verwundert. "Für mich?", schmunzelte Seren verhalten. "Eher nicht, nein. Ich bin ganz und gar Herrin der Lage.", stützte sie sich rücklings gegen den Schreibtisch und hob sich auf selbiges Möbelstück. "Zugegebenermaßen bin ich dem Glücksspiel auch dezent zugetan, allerdings nicht, wenn der Einsatz Menschenleben fordert.", überschlug die Blondine die Beine. "Bist du also zu einer netten Plauderei gekommen?", nahm er in seinem Sessel Platz. "Vorerst können wir uns damit die Zeit vertreiben, bis sich die Tür hinter mir öffnet.", meinte sie ganz gelassen. "Was wird denn dann passieren?", begann Issho zu lächeln. "Verdirb mir doch bitte nicht die Überraschung.", blickte sie aus dem Fenster. "Der Mond strahlt heute besonders hell. Denkst du, dass es eine gute Nacht wäre, um auf das Glück zu vertrauen?", fragte sie verträumt. "Für Verhandlungen?", hakte er seinerseits nach. "Ich verhandele nicht. Ich bin Piratin und nehme mir, was ich will. Gerade ein Admiral sollte das doch ganz genau wissen.", stützte Seren sich auf ihre Recht und lehnte sich etwas zu ihm. "Du solltest schon auf Dress Rosa begriffen haben, dass mein Verständnis von Gerechtigkeit ein anderes ist, als jenes der Marine.", schauten die geblendeten Irdenen sie an. "Ich muss sagen, dass ich eine Konversation mit dir stets genieße und das Ende schon am Anfang bedaure. Mir gefällt deine Sichtweise sehr. Aber ist dir klar, dass alleine dieser Satz dem roten Köter als Grund ausreichen würde, dich hinzurichten?", musterte sie ihn aufmerksam. "Wie du es selbst gesagt hast, es würde. Du wirst mich sicherlich nicht ans Messer liefern und schon gar nicht bei Sakazuki.", stellte er überzeugt fest. "Issho, sei vorsichtig mit deinen Worten. Man könnte glatt meinen, dass du mir vertraust.", kam es gespielt schockiert von der jungen Frau. "Und wenn das die Wahrheit wäre?", wollte er, tatsächlich neugierig, wissen. "Dann wirst du es sehen, wenn die Zeit gekommen ist.", sagte sie in einer verschwörerischen Tonlage.

Flamme der Freiheit Teil 2 🗸Where stories live. Discover now