Teil 173

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Sofy

Die Tage und Wochen vergingen. Glücklicherweise geschah an meinem Geburtstag nicht mehr viel, Melina und mein Bruder wussten, dass sie nicht vorbeikommen mussten und so waren Wincent und ich nur zusammen essen. Das war wiederum sehr schön. Wobei ich aktuell jeden dieser Momente genoss, da sie bald so nicht mehr unbedingt möglich waren. Zumindest nicht in den ersten Monaten nach der Geburt. Ähnlich machten wir es auch an dem Tag unserer heimlichen Hochzeit. Nur wir zwei. Und vielleicht war es nicht die Hochzeit gewesen, die man sich vorstellte oder immer gewünscht hatte … aber es war genau so perfekt. Niemand, der versuchte uns reinzureden. Nun standen die Weihnachtstage bevor und dadurch würden wir Freunde und Familie wiedersehen, die es bisher noch immer nichts wussten. Wir stellten uns natürlich auch darauf ein, dass der ein oder andere sauer sein könnte. Wir hatten deshalb auch einfach alle, also Wincents Mutter und Schwester, meinen Bruder mit Noel, sowie Marco und Melina für den 25. Dezember zu uns eingeladen. Dann war der Großteil erledigt. Die Bandjungs und Amelie würden es ein paar Tage später erfahren, da dann doch noch ein kleinerer Fernsehauftritt mit Interview reingekommen war. Aber das war okay, da Wincent dann maximal einen Tag lang unterwegs war.
Am Morgen des fünfundzwanzigsten war ich dann wirklich froh, dass Wincent mich überredet hatte Raclette zu machen. So hatte er in den letzten Tagen alles eingekauft und keiner von uns musste noch kochen. Und darüber war ich einfach nur froh. Streng genommen hatten mir wohl Ärztin als auch Hebamme zu außerordentlicher Bettruhe verdonnert, aber für den heutigen Tag konnte man wohl eine Ausnahme machen. Dafür ließ mich Wincent rein gar nichts machen. „Lass mich doch wenigstens den Tisch decken“, flehte ich schon fast, weil ich es absolut hasste, nichts zu tun. „Nein. Ab auf die Couch mit dir!“ „Du bist echt fies“, grummelte ich schmollend und schlurfte wieder zum Sofa. Viel Zeit zum Schmollen blieb mir aber nicht, da es schon bald an der Tür klingelte und all unsere Gäste nach und nach eintrudelten. Marco war es dann, dem der Ring an Wincents Hand zuerst auffiel. „Moment“, entfuhr es ihm, „Was hast du denn da?“ Nun folgten auch alle anderen seinem Blick, weshalb Wincent und ich nur schmunzelnde Blicke austauschten. „Habt ihr etwa geheiratet?“, wollte Melina jetzt ungläubig wissen. „Sieht wohl ganz so aus“, erwiderte Wincent grinsend, ihm schien das richtig Freude zu bereiten. „Und ihr habt nichts gesagt?“, wollte nun seine Mutter wissen. Tja, jetzt war das große Chaos ausgebrochen. „Ihr könnt doch nicht heiraten, ohne was zu sagen!“, entfuhr es Melina. „Na ja doch“, lachte Wincent, „Was ist denn schon dabei? Die wichtigsten Leute waren anwesend.“ „Aber wollt ihr das denn nicht mit uns feiern?“, wollte nun seine Mutter wieder wissen. „Doch“, schaltete ich mich ein, „Das holen wir nach. Aber momentan darf ich das Bett ja eigentlich gar nicht erst verlassen.“ „Aber dann hättet ihr doch auch warten können?“, hakte Marco stirnrunzelnd nach. „Nö“, entgegnete Wincent, „So war es genau richtig. Die Feier kommt ja noch, also stellt euch alle nicht so an. Ich dachte, wir wollen jetzt was essen?“ Beim Thema Essen stimmten alle zu.
Im Anschluss an das Essen setzten wir uns ins Wohnzimmer. Und während sich Shay, Wincent, Marco und mein Bruder vor die Spielkonsole setzten, blieb ich mit Noel, Melina und Wincents Mutter auf der Couch. Alle vier wollten natürlich den Ring aus nächster Nähe begutachten. „Und wie geht es dir sonst?“, erkundigte sich Wincents Mutter. „Na ja“, entgegnete ich seufzend, „Ich hasse es, nichts tun zu können und von mir aus können die Zwei auch langsam mal kommen. Aber eigentlich sollen sie sich bis Februar ruhig Zeit lassen. Ich weiß auch nicht. Es ist echt anstrengend. Aber es ist ja bald geschafft.“ „Und ihr wollt euch wirklich nicht verraten lassen, welches Geschlecht oder welche Geschlechter?“, fragte Noel neugierig. Eine Frage, die wir uns öfter stellen lassen mussten. „Nein. Gesund ist wichtig und der Rest ist egal. Wir haben für jegliche Möglichkeit die Namen festgelegt, aber auch die werden nicht verraten“, erwiderte ich schmunzelnd.

Vielleicht irgendwann (1)Where stories live. Discover now