Teil 30

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Wincent


Sofy hatte mir genau die Frage gestellt, auf die ich keinerlei Antwort wusste. Ich konnte mir doch auch nicht erklären, wieso ich mir so große Sorgen machte, wenn es um sie ging. Sie war mir doch quasi völlig fremd. Diese ganze Sache verwirrte mich ungemein, sodass ich froh war, dass heute wieder eine Bandprobe anstand. So konnte ich mal wieder auf andere Gedanken kommen, in der Musik vollkommen versinken. Doch natürlich hatten sowohl Amelie als auch die Jungs der Band das mit Sofy mitbekommen. Immerhin war ich beim zweiten zufälligen Treffen zu spät zum Treffpunkt gekommen und hatte gestern sogar eine Probe abgesagt. Ganz schön verrückt. Aber so war ich halt.
So kam ich also in den Probenraum und wurde gleich mit Fragen zum gestrigen Tag gelöchert. „Leute", entgegnete ich seufzend, „Wir waren nicht Kaffeetrinken. Es ... ist etwas dazwischengekommen." „Ah ja und was?", wollte Flo neugierig wissen. Ich bekam mehr und mehr das Gefühl, als hofften hier alle, dass sich zwischen Sofy und mir mehr anbahnte. Seit meiner Trennung, hatten sie schon einige Verkupplungsversuche gestartet, waren jedoch gescheitert. Die Richtige war einfach nicht dabei gewesen. Seufzend berichtete ich also von gestern, ließ es aber viel weniger schlimm klingen, als es war. „Du bist dann echt extra zu ihr hingefahren? Du kennst sie kaum. Wieso?" „Tja Manu, wenn ich dir das nur beantworten könnte. Mein Bauch hat mir gesagt, dass ich das tun muss. Sie ist anders als andere Frauen, aber ... leider ist sie sehr kaputt und keine Ahnung, vielleicht kann ich ihr ja helfen, aus dem Loch rauszukommen." „Meldet sich da dein Helfersyndrom oder ist da jemand schwer verliebt?" „Ach quatsch! Wir kennen uns fast gar nicht. Ich bin nicht verliebt. Außerdem hat sie gerade erst eine Trennung hinter sich", entgegnete ich kopfschüttelnd. „Es gibt da was, das nennt sich Liebe auf den ersten Blick", entgegnete Amelie grinsend, „Uns kannst du es doch sagen." „Amelie. Selbst wenn, sie hat gar keinen Kopf für eine Beziehung momentan. Ihr Ex muss ein ziemlicher Mistkerl sein", allein der Gedanke daran machte mich wütend. Ich kannte diesen Typen nicht, aber es machte mich so wütend, wie er mit Sofy umgegangen war.

Schnell schüttelte ich das alles ab. „Lasst uns lieber Proben. Dafür sind wir hier", sagte ich, um auch schnell das Thema zu wechseln. Es klappte ganz gut. Na ja fürs Erste. Denn ehrlich gesagt konnte ich mich nicht wirklich konzentrieren und verhaute jeglichen Einsatz. Nach dem Gespräch hatte ich einfach doch nicht alles abschütteln können. Zudem bereitete sich in mir ein ganz komisches Gefühl aus, aber kein positives. „Okay. Lasst uns für heute aufhören. Wir können morgen weiterproben", murmelte Manu, der verständlicherweise ein wenig genervt war von mir. Alle anderen stimmten zu, holten sich ein Bier aus dem Kühlschrank und Amelie schaltete das Radio ein. Dort liefen gerade die Nachrichten, welche mich aufhören ließen. „Nach einem Crash auf der A1 Richtung Hamburg wurde eine Vierundzwanzig Jährige schwer verletzt. Die junge Fahrerin kam ohne Fremdeinfluss von der Fahrbahn ab und knallte gegen die Leitplanke. Während keine weiteren Personen verletzt wurden, kämpft die junge Frau im Krankenhaus ums Überleben. Es ist derzeit nicht bekannt, wie gut die Chancen stehen."

Vielleicht irgendwann (1)Where stories live. Discover now