Teil 96

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Sofy

Mich ließ das alles nicht los, weshalb ich mein Handy zückte und Melina anrief. Vielleicht konnte sie mir ja einen Tipp geben. „Hey Sofy“, begrüßte sie mich, als sie den Anruf entgegennahm, „Alles okay? Ich hab gehört, du hast dir Urlaub genommen? Wurde auch mal Zeit!“ „Ja, hab ich. Aber auch nur, weil Wincent mich quasi genervt hat. Und eben rief er an, um mir zu sagen, dass er mich morgen früh abholt und ich meine Tasche packen soll.“ „Okay? Und was hat er vor?“ „Weiß ich nicht. Hat er nicht verraten und weiter ausquetschen konnte ich ihn nicht, weil er losmusste. Man. Ich hasse Überraschungen.“ „Er fährt bestimmt mit dir in den Urlaub. Das ist ja mal total romantisch“, schwärmte Melina sofort drauf los. „Aber niemand bucht so kurzfristig Urlaub“, warf ich meine Bedenken ein, „Außerdem hätte er das doch sagen können.“ „Ne. Dann wäre es doch keine Überraschung du Genie. Und von deinen Erzählungen her, ist er doch eh ein sehr spontaner Mensch. Dann würde es doch wieder zu ihm passen. Lass dich drauf ein. Ist doch total süß von ihm.“ „Natürlich ist es das, aber wenn das stimmt, dann war das doch bestimmt teuer. Er soll nicht so viel Geld wegen mir ausgeben …“ „Man Sofy. Er macht das sicher für euch Beide. Du musst mal abschalten und vielleicht habt ihr dann mal richtig Ruhe und Zeit für euch. Und nicht immer mal nur einen Tag oder einen Abend.“
Ich beließ es dabei. Und ein paar Stunden später, sank ich müde in mein Bett. Nicht mal eine genaue Uhrzeit hatte er mir gesagt. Deshalb schlief ich auch noch, als es am nächsten Morgen an der Tür klingelte. Es war halb Neun am Morgen. Ohne groß drüber nachzudenken, kämpfte ich mich aus dem Bett und ging zur Tür, um diese zu öffnen. Natürlich war es Wincent. „Guten Morgen“, kam es von ihm, ehe er mir einen kurzen Kuss gab, „Ich brauch wohl nicht fragen, ob du startklar bist.“ „Selbst schuld. Du hast mir ja keine Uhrzeit gesagt. Eigentlich hast du mir gar nichts gesagt“, stellte ich stirnrunzelnd fest. „Ja. Sowas ist der Sinn einer Überraschung“, antwortete er lachend, „Aber gepackt hast du?“ „Ja, schon. Aber wozu denn?“ „Das siehst du schon noch. Mach dich erstmal fertig, dann können wir los.“ „Warte. Ich muss noch meine Bücher einpacken“, erwiderte ich und verschwand auch gleich im Zimmer mit meinen Bücherregalen. Ich packte schnell ein paar Bücher zusammen, ehe ich dann im Bad verschwand, um mich fertig zu machen. Etwa eine halbe Stunde später, war ich startklar. Wincent hatte sich in die Küche gesetzt und geduldig gewartet, als er aber sah, dass ich fertig war, stand er auch gleich im Flur: „Können wir los?“ „Erstens würde ich mir gerne noch Schuhe anziehen und zweitens kannst du mir endlich verraten, was du vorhast! Finde es echt unfair.“ „Vergiss es“, antwortete er grinsend, beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss, „Hier ist nichts unfair. Vertrau mir einfach.“ Schmollend zog ich mir meine Schuhe an und war damit endgültig startklar. Wincent schnappte sich meinen Koffer und ging vor. Ich zog die Tür hinter mir zu und schloss ab, ehe ich ihm folgte. Er war bereits bei seinem Auto und verstaute meinen Koffer in den Kofferraum. Ich setzte mich ins Auto und wartete, bis er ebenfalls einstieg. „Jetzt könntest du mir ruhig verraten, was du vorhast!“, versuchte ich es doch noch einmal, aber vergeblich. „Du siehst es doch früh genug“, bekam ich als Antwort, während er den Motor startete und losfuhr. Ich gab es also auf, war durch die letzte Zeit auch einfach noch immer so müde, dass ich ziemlich schnell einschlief.

Vielleicht irgendwann (1)Where stories live. Discover now