Teil 7

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Sofy


Nun war ich eigentlich bereit loszufahren, als mein Handy klingelte und ich eine Nachricht von meinem Chef empfing. Na super. Da hatte Herr Mayer ja schnell reagiert und mich beim Chef verpfiffen. Seufzend griff ich mein Handy, um die Nachricht zu lesen. Mein Chef blieb in der Nachricht noch sehr freundlich, bat mich darum am nächsten Morgen doch bitte in die Agentur zu kommen für ein kurzes Gespräch. Wieder seufzte ich, das konnte nur mein Ende bedeuten. Und dann musste ich erstmal eine neue Agentur finden, die mich nahm, denn selbstständig machen ging nicht. Dafür hatte ich gar nicht die finanziellen Mittel und eigentlich fühlte ich mich so, wie es jetzt war total wohl. Außerdem war ich ja aktuell nicht einmal in der Lage einen Auftrag alleine erfolgreich zu gestalten. Eine Versagerin wie ich sollte keine Sekunde damit verschwende, sich selbstständig zu machen. Das konnte nicht gut gehen. Dabei war das vor ein paar Jahren ein sehr großer Traum von mir gewesen, doch diesen konnte ich begraben, das würde nie etwas werden. Ich kam ansich mit meinen Kollegen zurecht, auch wenn ich nun vermutlich unten durch war, aber ich mochte es dort bisher. Man konnte sich gegenseitig unterstützen, Tipps geben. Zwar waren bisher keine Freundschaften oder so entstanden, aber das war für mich auch gar nicht so wichtig. Und es lag vermutlich an mir, ich war nicht wirklich gut darin, Freunde zu finden. War halt einfach nicht spontan und das war oft dann doch ein Problem für einige Menschen. Wieder seufzte ich, legte mein Handy wieder beiseite und fuhr los. Natürlich geriet ich in den totalen Feierabendverkehr und brauchte mindestens doppelt solange für die Strecke als normalerweise. Dementsprechend war es schon spät, als ich zu Hause ankam und um erneuten Stress mit Timo zu vermeiden, entschied ich mich, die Nacht auf der Couch zu verbringen. Ich hatte einfach keinen Nerv dazu, mich auch noch mit Timo zu streiten beziehungsweise wieder angemault zu werden. Und die Kraft hatte ich schlichtweg auch nicht mehr. Am nächsten Morgen stand ich natürlich auch vor Timo auf und verließ das Haus, ohne, dass er überhaupt gemerkt hatte, dass ich doch zu Hause geschlafen hatte. Mit einem sehr mulmigen Gefühl im Bauch machte ich mich auf den Weg in die Agentur.

Vielleicht irgendwann (1)Where stories live. Discover now