Teil 165

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Wincent

Überraschenderweise waren wir viel schneller mit dem Album fertig, als wir dachten. Mir sollte das Recht sein, denn so konnte ich schon viel früher nach Hause als geplant. Und so trat ich die lange Heimfahrt an, sodass ich gegen Abend dort ankam. Eigentlich hatte ich gehofft, noch einen schönen Abend mit Sofy zu verbringen, aber ich war doch recht müde und als ich das Haus betrat war auch eh alles dunkel. So leise wie möglich ging ich nach oben, um zu schauen, wo Sofy war. Recht schnell wurde ich fündig und es sah echt niedlich aus, wie sie da mit Elias im Bett lag und schlief.
Leider klappte mein Plan, sie schlafen zu lassen nicht. Doch nach einer kurzen Unterhaltung gingen wir bereits wieder schlafen, da wir Beide einfach nur müde waren.
Am nächsten Morgen war ich vor Sofy wach. Und da Elias auch schon wach war, nahm ich den Kleinen mit nach unten, damit meine Freundin noch in Ruhe weiterschlafen konnte. So wie ich sie kannte, hatte sie die letzten Tage wieder besonders viel gearbeitet und nur wenig geschlafen. Doch Elias und ich waren nicht lang allein, denn nur eine halbe Stunde später, gesellte sich Sofy bereits zu uns. „Gut geschlafen?“, wollte ich schmunzelnd wissen, da sie noch immer ziemlich müde aussah. „Hm“, brummte sie nur und seufzte dann. „Was ist los?“, wollte ich sofort wissen, da ich ihr gleich ansah, dass irgendwas nicht stimmte. „Ich muss dir noch was erzählen“, gab sie zu, kam aber nicht weiter, da es klingelte, „Das wird Melina sein.“ Damit verschwand sie zur Tür und kam wenig später mit Melina wieder. „Oh. Hi Wincent. Seit wann bist du denn zu Hause?“, fragte sie überrascht. „Seit gestern“ , entgegnete ich grinsend, „Wir waren früher fertig, sodass ich auch früher nach Hause kommen konnte.“ „Na, dann stören wir euch nicht weiter. Ihr habt da ja glaub ich noch ein wenig zu besprechen“, murmelte sie und sammelte die Sachen von Elias ein und war nur kurze Zeit später auch schon wieder verschwunden, sodass Sofy und ich wieder allein waren. „Was meint sie damit?“, wollte ich verwirrt wissen, „Was wolltest du mir erzählen?“ „Setz dich lieber hin. Und raste bitte nicht aus“, nuschelte sie und zog mich mit zur Couch. „Wieso sollte ich denn ausrasten?“ „Na ja. Du weißt doch der Abend, wo dieser komische Artikel aufgetaucht ist? Ähm. Ich bin an dem Tag erst spät nach Hause, hab in der Agentur die Zeit vergessen. Und als ich zum Auto bin, wurde ich von zwei Mädels angesprochen. Vielleicht sechzehn“, begann sie von der Begegnung zu erzählen. Und nachdem sie fertig erzählt hatte, wusste ich, wieso sie mich gebeten hatte, nicht auszurasten, denn das wollte ich grade wirklich gern, aber ich hielt mich zurück. „Und davon erzählst du mir erst jetzt? Waren die noch mal da?“ „Ich wollte dir das nicht am Telefon sagen. Sie waren die Woche noch zwei Mal da, aber haben mich nicht gesehen. Mein Chef wollte schon die Polizei rufen, aber ich hab ihn davon abgehalten …“ „Ne. Also das geht jetzt wirklich zu weit. Wenn sie das bei mir machen, ist es das eine. Aber dass sie dir jetzt schon auf der Arbeit auflauern. Dann wird es ja nicht mehr lang dauern, bis das ganze Internet von deiner Schwangerschaft weiß …“ „Dann komm ihnen zuvor. Ist doch jetzt eh egal. Und dann gib du es lieber bekannt … Außerdem habe ich mit meinem Chef gesprochen. Die restliche Zeit bleibe ich ab jetzt im Homeoffice, also spare ich mir den Weg zur Arbeit.“ Seufzend fuhr ich mir durch die Haare, das konnte doch alles nicht wahr sein. Ich hatte wirklich gehofft, dass es durch den Umzug aufhörte. „Ich überleg mir was. Werde vorher wohl noch mal telefonieren“, murmelte ich nur, „Vielleicht sollte ich das jetzt machen.“ „Mach das. Ich mach uns in der Zeit erstmal Frühstück“, erwiderte sie lächelnd, gab mir einen kurzen Kuss auf die Wange und verschwand dann in die Küche.

Vielleicht irgendwann (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt