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Frustiert verlasse ich den Raum und lasse Liam und Louis stehen.

"Hey Harry warte...", ruft mir Liam hinterher. Doch statt anzuhalten, laufe ich direkt in mein Zimmer und bleibe in der Türe wie angewurzelt stehen.

Alkohol steht auf dem Boden, Klamotten sind verteilt und auf dem Nachttisch liegen Tabletten. Die Jungs haben alles so gelassen, wie ich es hinterlassen habe.

Meine Hände fangen an zu zittern. Ich starre die Tabletten auf meinem Tisch ab.

"Harry, du schaffst das", spreche ich mir leise zu. Von mal zu Mal spüre ich meinen Körper weniger.

"L-liam", hauche ich und mir laufen inzwischen Tränen aus den Augen.

Ich höre Schritte hinter mir und weiß, dass Liam hinter mir steht. Ich spüre es.

"Komm raus Harry."

Liam zieht mich an einem Arm raus und nun erwache ich aus meinem kleinen Traum. Ich falle Liam in den Arm und drücke ihn fest an mich. "Was habe ich getan Li", weine ich an seine Schulter. "Es ist alles gut Harry, wirklich."

"Nein, es ist nichts gut. Mein Zimmer sieht aus wie von einem Abhängigen."

"Was brauchst du Harry? Soll ich es dir holen?"

Vorsicht nicke ich. "K-kannst du meine Klamotten einpacken? Also so 1-2 Outfits..."

"Ja, setz' dich ins Wohnzimmer ich komme gleich."

Bevor ich ins Wohnzimmer gehe, mache ich einen schwenker ins Badezimmer. Wie oft lag ich hier? Ich weiß es nicht. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen.

Ich nähere mich dem Waschbecken und schalte das Wasser an. Das kalte Nass reibe ich mir ins Gesicht.
Dann werfe ich einen Blick in den Spiegel. Für eine Sekunde erblicke ich darin den Harry, der ich vor einigen Wochen noch war. Gebrochen, kaputt. Dunkle Schatten unter den trüben Augen. Hervorstehende Wangenknochen. Spröde Locken auf dem Kopf. Trauriger Gesichtsausdruck.

Ich schüttle mich und ein Schauer läuft über meinen Rücken.

Eine erneute Wasserladung landet in meinem Gesicht, diesmal eiskaltes Wasser. Ich seufze und wage einen erneuten Blick in den Spiegel.
Nun sehe ich einen anderen Harry. Einen, der erstmal mit seiner Vergangenheit zurecht kommen muss, die ihn regelmäßig konfrontieren wird. Einen, der Rückschläge einstecken wird, ohne rückfällig werden zu dürfen. Einen, der nicht vergessen darf, dass es Menschen um ihn herum gibt, die ihn über alles lieben, selbst wenn er sich oft genug allein fühlt.

Ich schlucke einen Kloß in meinem Hals herunter. Dann raffe ich mich auf und trockne mein Gesicht ab. Nachdem ich einmal tief durchgeatmet habe, gehe ich zurück ins Wohnzimmer, wo Liam bereits eine Tasche mit meinen Sachen gepackt hat.
"Geht es dir besser?", fragt er mitfühlend und umarmt mich fest. Ich drücke mich an ihn. Liams Umarmungen haben mich schon immer beruhigt. Daddy-Direction eben. "I-ich denke schon. Es... es war einfach hart, das alles so zu sehen", murmle ich in seine Halsbeuge. Liam brummt verstehend und schiebt mich dann ein Stück von sich weg. "Das gehört aber der Vergangenheit an, hörst du? Ja, es war scheiße. Die Drogen, der Alkohol, alles war scheiße. Aber du stehst doch jetzt noch hier vor mir, oder? Du hast eine Therapie gemacht, Harry! Eine Therapie, die du sogar frühzeitig Zuhause weiterführen kannst!

Und so etwas ist kein Zeichen von Schwäche, sondern einfach nur von reiner Stärke. Du hast eingesehen, dass etwas nicht stimmt und du Hilfe brauchtest, auch wenn du einen Anstoß in die richtige Richtung brauchtest. Aber den restlichen Weg bist du allein gegangen. Und jetzt schau dich an! Deine normale Gesichtsfarbe ist wieder da, deine Augen funkeln endlich wieder. Und ich bin wirklich stolz auf dich, Harry. Wir alle sind das".

Desaster {Larry Stylinson FF}Where stories live. Discover now