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Harry Pov (suprise)

Nach dem Fotoshooting merke ich erst, was für eine Scheiße ich eigentlich gebaut habe. Nicht, dass es mir nicht gefallen ist, aber die Konsequenzen waren heute vielleicht ein wenig ungünstig. Direkt vor einem wichtigen Shooting zu kiffen, war nicht die schlauste Idee. Aber ich konnte immerhin für einen kleinen Moment alles vergessen. Wenn ich sagen würde, ich werde es nie wieder tun, würde ich eiskalt lügen. Es ist mein Leben und niemand kann mir da was einreden. Weder Louis noch sonst jemand.

Trotz alldem liege ich wach in meinem Bett und kann nicht einschlafen. Das schlechte Gewissen gegenüber Lou liegt in meinem Herzen. Er schläft heute auf der Couch, was mich ein wenig traurig macht. Diese Entscheidung kann ich aber verstehen, wenn auch nur minimal.

Ich liebe ihn, aber wir beide haben nicht gut reagiert. Ich weiß nicht wie lange ich schon wach liege und einfach die Decke über mir anstarre. Ich schaue auf die Uhr und schrecke kurz auf. 2.38Uhr?! Was zur Hölle? Müde bin ich nicht und ich weiß nicht, ob ich heute noch einmal müde werde. Die Decke fällt mir hier auf den Kopf und kurzerhand öffne ich das Fenster und sofort kommt mir ein kühler und frischer Luftzug entgegen. Ich atme ihn genüsslich ein, setze mich auf das Fensterbrett und lasse meine Beine runter hängen. Meine Augen schließen sich automatisch und ich genieße diese schöne Stille, die gerade herrscht.

Ich bin in meiner Traumwelt, als ich auf einmal durch ein Klingeln zusammenzucke. Ich habe Mühe nicht aus dem Fenster zu fallen.
Eine neue Nachricht. Aber wer schreibt mir denn um 3Uhr eine Nachricht?

Unbekannt:
Hey, ich hab dich gerade gesehen, komm zur alten Brücke, alleine!
Bis dann!

Unbekannter Absender?
Muss ich Angst haben? Eigentlich schon, aber ich habe sie nicht. Ich packe kurzerhand meine sieben Sachen zusammen, was eigentlich nur meine Schlüssel und mein Handy sind.
Ich gehe vorsichtig und leise die Treppen hinunter und einen kurzen Moment halt ich inne, um Lou kurz zu mustern, der auf der Couch schläft. Er atmet gleichmäßig ein und aus und ich gehe mal stark davon aus, dass er schläft.
Ich ziehe mir meine Schuhe an und husche durch die Tür, um diese so leise wie möglich zu schließen. Vorsichtig und leise, aber trotzdem schnell, gehe ich die Treppen hinunter und verschwinde kurzerhand aus dem Sichtfeld unseres Apartments.
Der Weg zur alten Brücke dauert nicht so lange. Auf dem Weg mache ich mir viele Gedanken, wer hinter der anonymen Nachricht stecken kann, aber ich finde es spannend, nicht zu wissen was auf einen zukommt. Es hat dieses gruselige an sich.

Nachts um 3, an einer alten Brücke.

Nach etwa 10 Minuten bin ich an der Brücke angekommen. Sehen tue ich niemanden. Vielleicht nur ein Spaß oder er/sie kommt noch? Mal sehen.

Nach 5 Minuten warten höre ich Schritte hinter mir.
"Hallo Harry, du bist echt gekommen" werde ich begrüßt. Die Stimme kenne ich doch?
Ich drehe mich um und sehe ihn.
Meinen größten Erzfeind.
"Was zur Hölle willst du hier?" fahre ich ihn gleich an. "Ganz ruhig Harry. Ich will nur mit dir reden," antwortet dieser.
"Ich glaube nicht, dass wir noch etwas zu bereden haben?!" Ich bin leicht verunsichert. Mein Gegenüber hat mein Leben geprägt und ruiniert.
"Ich wollte mich entschuldigen," höre ich ihn. Mit großen Augen sehe ich ihn an. "Das ich nicht lache. Kennst du diese Wörter überhaupt?" ich lache ironisch auf.
"Man Harry. Wir waren Jugendliche. Ich habe mich verändert. Ich weiß, dass ich dich nicht betrügen hätte sollen-" "-Du Arschloch hast mich vergewaltigt, schon vergessen?" schreie ich ihn an.
"Shawn, jetzt mal ganz im Ernst. Für wie blöd hälst du mich eigentlich? Monate lang betrügen, dann nie wieder melden und jetzt, wo ich berühmt bin, kommst du wieder angekrochen und willst dich entschuldigen? Was zur Hölle?"
"Ich weiß, ich kann es nie wieder gut machen. Auch, dass ich dich gezwungen habe. Es war scheiße. Mehr als scheiße. Aber ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich hatte falsche Freunde, war im falschen Kreis, was aber keine Entschuldigung dafür ist." Ich schüttle verständnislos den Kopf.
"Du hast mein Leben zerstört. Wegen dir wollte ich mir drei Mal das Leben nehmen! Und einmal hätte es sogar fast geklappt, wäre ich nicht rechtzeitig aufgefunden worden. Lass mich einfach in Ruhe und halte dich aus meinem Leben fern. Für immer!" Nach diesen Worten lasse ich Shawn stehen und begebe mich zu meiner Lieblingsstelle. Nach Hause kann ich nicht bzw. möchte ich gerade nicht.

Dieser Idiot hat meine ganze Vergangenheit wieder aufgewühlt. Meine Mauer, die ich mühevoll aufgebaut habe, bröckelt gerade immer mehr ab. Ich habe nicht einmal bemerkt, wie ich angefangen habe zu weinen und das Zittern meiner Hände bemerke ich auch erst jetzt.

Es ist inzwischen 4 Uhr, aber ich entscheide trotzdem schnell und wähle die Nummer meiner Mutter. Ich weiß nicht, was ich gerade mache. Am liebsten würde ich zur Klinge greifen, aber ich habe nichts hier.
Ich lasse mich auf einer Parkbank nieder, da meine Beine mich kein Meter mehr weiter tragen würden.

(A/N Annes Sätze sind so und Harrys sind normal)

"Wer zur Hölle ruft um 4Uhr an?!" meldet sich meine Mutter am Telefon.
"M-ama ich b-ins Ha-rry," melde ich mich.
"Liebling. Was ist los?" fragt sie direkt besorgt.
"Ich ha-be Schei-ße gebaut"
"Was ist passiert Schatz? Du kannst mit mir über alles reden"
"Ich habe vor-hin eine Nach-richt bekom-men, dass ich zur alten Brü-cke kommen soll. Der Ab-sender war unbekan-nt. Ich kon-nte nicht schlafen und deshalb bin ich da hin"
"Und was ist dann passiert?" Sie hört sich bis jetzt nicht sauer an. Ich hoffe es zumindest. Denn es war leichtsinnig von mir einfach dort hin zu gehen.
"Dort wartete jemand auf mich, es war-" ich muss kurz Luft holen "-Shawn" ich höre meine Mutter am anderen Ende scharf die Luft einziehen.
"Der Shawn?" fragt sie etwas ungläubig.
"Der Shawn" bestätige ich ihre Vermutung.
"Ich weiß nicht was ich machen soll. Am liebsten würde ich einfach meine Klingen holen und alles vergessen." Das Thema Klingen war bei meiner Mutter und mir schon immer ein sensibles Thema, aber wir konnten trotzdem immer darüber reden.
"Du bist stark Harry. Du kennst andere Methoden, als zur Klinge zugreifen. Ich bin immer für dich da. Wir können auch noch so lange reden, bis es dir ein wenig besser geht."
"Ich möchte nicht deinen Schlaf opfern, nur weil den Sohn zu unfähig ist, etwas hinzubekommen. Du musst doch bestimmt morgen arbeiten."
"Harry Edward Styles! Du bist nicht unfähig und du bist mein Sohn. Ich habe dich über alles lieb und für dich würde ich auch den Schlaf opfern. Für dich würde ich sogar nach London kommen und meine Arbeit schwänzen-" "-Komm ja nicht auf die Idee, deine Arbeit zu riskieren. Wir haben morgen Mittwoch, das heißt freier Tag. Ich gehe jetzt glaube ich schlafen, was du auch machen solltest." Ich bin absolut nicht müde und schlafen würde ich heute auch nicht mehr. Aber meiner Mum deswegen den Schlaf zu rauben, kann ich ihr nicht antun.
"Okay Schatz. Versprich mir, dass du dir nichts antust. Ich hab dich lieb,. Schlaf gut und bitte ruf an, wenn etwas ist." Meine Mutter hat einen besseren Sohn verdient, der keine Probleme macht. Sie ist ein Engel.
"Ich verspreche es Mum. Ich hab dich lieb, bis morgen" sage ich und lege dann auf.

Ich stehe von der Parkbank auf und schlendere ein wenig noch durch unser Viertel. Wir wohnen in einem reichen Viertel, denn hier kümmert es niemanden, wer man ist. Hier ist man einer von vielen, die unendlich viel Geld besitzen.

Ich habe die Nummer von dem Typen, der mir letztens Gras verkauft hat. Ihn könnte ich morgen fragen, ob ich etwas auf Vorrat bekommen. Er verkauft bestimmt auch stärkere Sachen. Ich bin eigentlich kein Fan von Drogen, aber sie lassen mich alles vergessen. Das letzte Gefühl war schön. Alles war gut, niemand macht einem Probleme.
Alkohol könnte ich mit an der Tankstelle kaufen, aber auf die Kopfschmerzen am nächsten Morgen habe ich keine Lust.
Ich schlendere noch ein wenig durch London. Die frische, ruhige Luft tut mir im Moment sehr gut. Auch, wenn meine Tränen nichtmehr laufen, spüre ich nichts. Nichts außer Leere.

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Na da haben wir doch den guten alten Shawn wieder :)

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Desaster {Larry Stylinson FF}Where stories live. Discover now