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Mein Körper zittert. Meine Nase läuft und ich wälze mich von links nach rechts. Dass mich dabei mehrere Personen beobachten, bekomme ich nicht mit. Meine Augen sind geschlossen und mein Kopf brummt unangenehm. Sanfte Sonnenstrahlen beleuchten das Zimmer in einer sommerlichen Farbe. 
mal mein Hals brennt. "Oh Gott Louis, wie geht es dir? Wir haben uns Sorgen gemacht." Vorsichtig blinzle ich ein paar Mal, sodass sich meine Augen an das grelle Licht gewöhnen können. "Lasst mich mit ihm kurz alleine Jungs."

Neben Liam und Zayn steht eine junge Frau, die nicht älter als wir zu sein scheint. Ich habe sie schon einmal gesehen, weiß aber nicht wo und woher. Die Türe schreckt mich aus meinen Gedanken und ich setze mich auf, sodass mein Rücken an dem Bettgestell lehnt. 

"Louis, hörst du mich?", fragt mich die Frau. Langsam nicke ich und studiere ihr Gesicht. "Ich bin Daniela, die Tante von Liam. Er hat mich angerufen." Wieso sollte Liam seine Tante anrufen? Anscheinend versteht sie meinen verwirrten Blick. "Ich bin Psychologin und habe dir vorhin etwas zur Beruhigung gegeben." Langsam kommen mir wieder Bruchstücke in den Sinn. "Kannst du dich erinnern, was passiert ist?" Sie setzt sich gegenüber von mir auf das Bett. "Ein wenig", krächze ich. Meine Stimme tut weh und ist unfassbar rau und leise. "Du hattest eine schwere Panikattacke Louis. Und du hast dir durch die Dusche eine Unterkühlung zugezogen." Nach und nach kommen die Erinnerungen wieder hoch.

Harry. 4 Wochen. Kein Kontakt.

Meine Hände fangen wieder an zu zittern. Tränen kommen mir in meine Augen und kullern mir über die Wangen. "Es ist alles gut Louis. Lass es raus." Ich blicke hoch und schaue in ihre brauen Augen, die mir komischerweise gerade ein sicheres Gefühl geben. Für manche scheint es gruselig zu sein, dass ich sie die ganze Zeit anstarre, aber für mich sind ihre vertrauten Augen ein Punkt, auf den ich mich konzentrieren kann. 

"Das machst du gut Louis, schau mir weiter tief in die Augen. Beruhige dich." Je länger ich sie anschaue, desto weniger wird mein Zittern und die Tränen verschwinden ebenfalls. 

"W-Wissen Sie, w-wie es Harry geht?"

"Tut mir leid Louis. Sie dürfen weder mir noch dir Auskünfte geben, da wir nicht mit Harry verwandt sind."

"Aber die können uns doch nicht im Dunklen lassen. I-ich brauche Harry."

"Ich weiß Louis, ich weiß. Aber was anderes. Liam hat mir erzählt, dass du dir die Schuld daran gibst, dass es Harry so schlecht geht. Möchtest du darüber reden?"

Ich reise meine Augen auf. Nein, nein das kann ich nicht sagen.

Langsam schüttle ich meinen Kopf. "Ich kann es Ihnen nicht sagen. Ich kann es niemanden sagen. Ich darf es niemanden sagen."

"Ich kann dich verstehen Louis. Aber dich zerfrisst dieses Thema. Das sehe ich, obwohl ich dich jetzt das erste Mal nach Monaten wiedersehe. Ich habe auch eine Schweigepflicht. Niemand wird etwas erfahren, solange du es nicht möchtest." 

Schweigepflicht. Sie darf es niemanden sagen. Soll ich? Ich weiß nicht. Eigentlich möchte ich alleine damit umgehen und fertig werden. 

"Ich weiß nicht", gebe ich offen zu.

"Ich kann es dir nur ans Herz legen Louis. Wenn ich dir helfen kann, dann mache ich das auch. Du musst da nicht alleine durch."

"Okay. Und sie dürfen wirklich niemanden etwas sagen?" 

"Niemanden. Außer es stellt eine Gefahr für dich oder andere Personen dar."

"Okay. Also uhm. Kennen Sie Eleanor?"

"Deine Freundin?"

"Ja, genau die."

"Was ist denn mit ihr?"

Desaster {Larry Stylinson FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt