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Die Hall of Fame ist wie ein kleines Museum

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Die Hall of Fame ist wie ein kleines Museum. Jede Ecke des großen Raumes scheint ihre Geschichte zu erzählen, jedes Foto einen eigenen Raum von Erinnerungen zu beherbergen. Sam geht als erstes, mit der Erklärung, dass „die Vergangenheit nichts für sie sei". Uray inspiziert die Tafel mit den herausragendsten Rekorden genau, ehe er sich ebenfalls verabschiedet. Im Vorbeigehen wirft er mir einen Seitenblick zu. Vermutlich nichts Außergewöhnliches, doch es durchläuft mich kalt. Ich male vermutlich mal wieder den Teufel an die Wand, aber irgendetwas hat Uray, das mich unruhig macht.

Als er die Tür hinter sich schließt, schüttele ich schnell den Kopf. Es gibt wirklich keinen Grund, ein merkwürdiges Gefühl zu haben.

„Ich habe gerade herausgefunden, dass es noch eine Hall of Fame im Abschnitt A gibt." Mit leuchtenden Augen schaut Robert von seinem Bildschirm auf. Vorher hat er uns daraus einige interessante Informationen vorgelesen. „Kommt ihr mit?"

Ich teile seinen Wissensdurst, aber irgendwie habe ich keine Lust, noch einmal durch den ganzen Bunker zu laufen. Gerade erst habe ich diese Hall of Fame als einen Rückzugsort identifiziert. Es scheinen nur selten Achtzehnjährige hierherzukommen. Daher schüttele ich den Kopf, und Laurent tut es mir gleich.

Nachdem auch Robert gegangen ist, schenkt mir Laurent ein atemberaubendes Lächeln. Mir wird heiß, als ich bemerke, dass wir allein sind.

Die alte Ava hätte spätestens jetzt die Flucht ergriffen, aber ich zwinge mich, unbeeindruckt zu wirken. „Es ist schön hier."

Er lächelt erneut. „Ja. Auch wenn ich fürchte, dass Uray sich den hier zum Vorbild nimmt." Er deutet auf das riesige Foto der Wache, das anfangs auch meine Aufmerksamkeit erregt hat, und ich grinse. „Ist mir auch aufgefallen, dass er ziemlich lange davorstand."

Wir schweigen wieder, und ich lese mir eine Dokumentation eines Schießrekords durch. In Wahrheit überfliege ich ihn nur, unfähig, auch nur den Sinn der Wörter zu verstehen.

Mein Blick fällt wieder auf das kleine Foto des dunkelhaarigen Achtzehnjährigen mit den unfassbar schwarzen Augen. Er scheint mich mit seinem Blick zu durchbohren, doch merkwürdigerweise beunruhigt mich das nicht. Unwillkürlich schweifen meine Gedanken zu meiner Familie. Feiern sie in diesem Moment? Weil ich nicht weiß, wie spät es ist, krame ich meinen Bildschirm aus meiner Tasche.

„Was ist los, Ava?"

Ich beiße mir auf die Unterlippe, plötzlich unfähig, zu sprechen. Tränen sammeln sich in meinen Augen, und ich kämpfe verzweifelt darum, nicht die Fassung zu verlieren. Verdammt.

Laurent legt eine Hand auf meine Schulter, und seine Berührung löst so viel in mir aus, dass ich mich zu ihm umdrehe. Er zieht seine Hand nicht zurück, und ich will es auch nicht. Vielleicht ist er das, was ich gerade brauche.

„Ava?" Laurent schaut mich besorgt an, und ich zerfließe unter seinem Blick. Vielleicht ist er das, was ich gerade brauche.

Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und küsse den Idioten, der mich immer noch Newton nennt.

Intelligent - Phase 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt