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Das Camp sieht von weitem aus wie eine riesige Lagerhalle

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Das Camp sieht von weitem aus wie eine riesige Lagerhalle. Das Gebäude steht im Nirgendwo, um uns herum sehe ich nichts außer dichten Wald. Das leise Vogelgezwitscher, das ich gerade gehört habe, klingt wie ein Hilferuf.

Sam jedoch gibt neben mir einen erleichterten Laut von sich. „Keine Zelte, kein Zelten."

Ich wende meinen Blick von dem dichten Blätterdach ab, durch das nur wenige Sonnenstrahlen dringen, und werfe ihr im Joggen einen verwunderten Blick zu.

„Ich hasse Moskitos", meint sie nur. „Dieses eklige Geräusch, wenn sie auf dich zufliegen, und ..." Sie schaudert und schüttelt den Kopf. „Das war meine größte Angst."

Ich kann einfach nicht anders, als laut aufzulachen. „Moskitos? Davor hast du Angst? Nicht davor, dass wir in ein paar Tagen mit verhunztem Körper dort liegen könnten?" Mit einer Hand zeige ich auf die zwei schwarzen Lastwägen, die vor dem riesigen Gebäude stehen. Die breite Straße, auf der wir laufen, führt auf sie zu.
Tante Mags hat mir erzählt, dass sie mit ihnen diejenigen abtransportieren, die gescheitert sind.
Ich beschäftige mich lieber nicht mit der Frage, wo denjenigen die Todesspritze verabreicht wird.

Sams Augen blitzen. „Hast du mal Moskitos gesehen? Du kannst mir nicht weismachen, dass es irgendetwas schlimmeres gibt." Sie schüttelt sich, als würde sie sich an etwas erinnern, dann streicht sie sich eine feuchte Strähne aus dem Gesicht.
„Hoffentlich gibt es wenigstens eine Willkommensparty."


Vor dem Eingang des Gebäudes stehen zwei bewaffnete Wachen. Phoenix tritt vor sie, und sie öffnen wortlos die Tore.
Ich versuche, einen Blick in das Innere zu werfen, doch Uray versperrt mir die Sicht. „Wo glaubst du, werden wir schlafen?", flüstere ich Sam zu. Auf einmal ist es nämlich bedächtig still zwischen den Jugendlichen.

Sam zuckt nur mit den Schultern. „Solange wir nicht zelten, bin ich zufrieden."

Mein Herz klopft schneller, je näher wir dem Eingang kommen. Die meisten beschleunigen nochmals, doch ich bin dafür zu erschöpft. Sam und ich haben es während des Laufens immerhin in die Mitte der Gruppe geschafft - das sollte für heute genug sein.

Vor dem Eingang hören wir auf zu joggen und fallen in ein leichtes Gehen. Die Masse der Achtzehnjährigen schiebt sich durch die beiden geöffneten Tore. Ich versuche, ihre Anzahl zu schätzen, doch ich sehe nur noch wenige Jugendliche vor mir, da die ersten Reihen von der Dunkelheit des Gebäudeinneren verschluckt werden.

Sam und ich wechseln einen kurzen Blick, dann treten wir in das Gebäude. Dunkelheit umfängt uns, ich kann kaum die Hand vor Augen sehen. In der riesigen Halle scheinen nur wenige Deckenlampen angeschaltet zu sein.
Ich stolpere in jemanden hinein und will gerade eine Entschuldigung murmeln, als mir jemand auf den Fuß tritt. Ich verdrehe die Augen. Was soll dieses Einführungsgeplänkel? Will man uns Angst machen?

Als sich jedoch die Türen mit einem lauten Knall hinter uns schließen, habe ich das Gefühl, dass das Einschüchtern ganz gut funktioniert.

„Da waren noch welche draußen", flüstert Sam neben mir.

Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Ich nicke, bis ich feststelle, dass sie das ja nicht sehen kann. In meinen Ohren klingelt es, ich meine, von draußen Schreie zu hören.

„Ich weiß", flüstere ich zurück, ehe das Licht angeht und die Lagerhalle in ein grelles Weiß taucht.

Intelligent - Phase 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt