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„Das sieht auf jeden Fall deutlich besser aus", sagte Jake, während er sich meinen Biss ansah. Es tat zwar noch immer weh, aber dieses eklige Pochen war endlich verschwunden. „Heißt das, dass wir endlich heim können?", fragte ich hoffnungsvoll. „Jetzt lass uns noch deine Blutwerte abwarten, aber ich denke, dass wir später nach Hause können", antwortete mein Bruder zu meinem Erleichtern, während er ein neues, großes Pflaster auf den Biss klebte. Schnell setzte ich mich aufrecht hin und wollte schon aufstehen, als mir plötzlich schwindelig wurde. „Mach langsam Mila. Du langst den ganzen Tag im Bett" ermahnte mich Jake „außerdem habe ich gesagt, dass wir noch deine Blutwerte abwarten". Ohne zu antworten, stand ich langsam auf und lief zu Cole, der inzwischen auf der Couch saß. Ich fühlte mich noch immer etwas krank, aber es wurde zum Glück besser. „Damit hat sich das Campen mit der Schule dann von selbst erledigt", sagte Cole, während ich mich auf seinen Schoß kuschelte. „Ich dachte, wir gehen morgen hin und schauen uns das Camp erstmal an", erwiderte ich. „Mit dem Schlangenbiss gehst du nicht campen. Jetzt wirst du erst mal wieder gesund und dann kannst du nächstes Jahr mit, falls du möchtest", sanft gab Cole mir einen Kuss auf meinen Haaransatz. „Aber dieses Mal ist Liam noch dabei und mir geht es ja auch schon besser" nuschelte ich. Es war ein hin und her. In der einen Sekunde wollte ich mit campen und in der anderen nicht mehr. Aber zumindest wollte ich es mir offen halten. Jake kann mich sowieso frühestens Montagmorgen in der Schule krankmelden, dann kann ich es mir bis dahin auch noch überlegen. „Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, wenn du mit Campen gehst, es wäre besser, wenn du zu Hause bleibst Prinzessin" stimmte nun auch Jake Cole zu. „Aber vielleicht geht es mir morgen ja schon besser". „Ich bin mir sicher, dass es dir morgen besser geht, das schlimmste hast du ja auch überstanden. Trotzdem müssen wir aufpassen, dass der Biss sich nicht nochmal entzündet und gut abheilt" entschuldigend sah Jake mich an. „Es sind doch eh nur ein paar Tage" versuchte ich es erneut. „Jetzt lasse uns abwarten, wie es dir morgen geht und dann können wir darüber reden, ob wir das Camp anschauen gehen oder nicht, okay" schlug Jake vor. Zögerlich nickte ich. Es war zwar nicht das, was ich hören wollte, aber immerhin besser als gleich ein nein. Meine Brüder redeten noch ein weniger mit mir über das Camp, als irgendwann endlich die Ergebnisse von meiner Blutuntersuchung kamen. Je länger Jake darauf sah, desto nervöser wurde ich. Zu meinem Erleichtern legte er nach einer Weile das Tablet weg und sagte „sieht gut aus. Ich ziehe dir kurz noch den Zugang und dann können wir gehen". Sofort vermischte sich die Freude, dass ich hier endlich rauskomme mit Nervosität. Jake schien es zu bemerken, „es zieht nur kurz, versprochen". Mein Bruder verschwand aus dem Krankenzimmer und kam ein paar Sekunden später wieder mit ein paar Sachen in der Hand zurück. Er nahm den kleinen, runden Rollhocker und setzte sich vor mich, während Cole sanft meinen Kopf zur Seite drückte, sodass ich nicht sehen konnte, was Jake machte. Er nahm meine Hand und entfernte das Pflaster auf dem Handrücken, bevor es kalt und nass wurde und ich kurz darauf ein ekliges Ziehen spürte, als Jake mir den Zugang zog. Ich spürte wie Jake mit einem Wattepad auf meinen Handrücken drückte, bevor er ein Pflaster darauf klebte und sagte „das war es schon". Ich kann es gar nicht abwarten endlich hier rauszukommen und war echt froh, als ich einige Minuten später in Coles Auto saß und wir heimfuhren...

Big Brothers 5Where stories live. Discover now