Big Brothers 5

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„Sollen wir dann direkt nach der Schule los", fragend sah meine Cousine Sara mich an. „Hört sich gut an. Aber meinetwegen können wir auch einfach den Strand entlang wandern" startete ich meinen letzten Versuch. „Aber den Strand kennen wir schon, das wird cool, warte ab" grinste Sara mich an. Ich war noch immer bei dem Basketballspiel in meiner Schule und hatte auf dem Klo meine Cousine Sara getroffen. Wir hatten uns schon letztes Wochenende bei meiner Oma viel unterhalten und wollten uns diese Woche treffen, allerdings kam Sara gerade mit der Idee ums Eck, dass wir zum Hollywood Schild wandern könnten. Meine Cousine hat sich in den Kopf den gesetzt dieses Jahr alle typischen Touri Dinge abzuhaken, die wir Einheimischen sonst normalerweise meiden. Natürlich waren wir schon ein paar mal am Hollywood Schild, aber Sara hat sich eine Karte mit Touristenattraktionen von LA besorgt, die sie alle restlos abhaken möchte, also werden wir morgen wohl in den Hills wandern gehen. Ein wenig Bewegung würde mir wahrscheinlich auch nicht schaden, wäre ich nur nicht so faul.

Ich redete noch kurz mit Sara, bevor ich zurück zu meinen Brüdern in die Sporthalle lief. Ich setzte mich wieder zwischen Liam und Caleb, die sich mit dem Rest der Jungs über das anstehende Summer Camp unterhielten, mein Lieblingsthema. „Hey Mila, wir brauchen deine Hilfe. Wie können wir die Jungs aus deiner Stufe ein wenig ärgern" fragend sah mich Brian aus Liams Team an. „Wenn ich euch dabei helfe, die anderen zu ärgern werden, die mich hassen" versuchte ich mich raus zu reden. „Ach komm, du hast Liam, der auf dich aufpasst und wir mussten ihm auch alle versprechen, dass wir aus allem raushalten, niemand wird sich an dir rächen, wenn du uns ein wenig hilft. Du hast gerade die Chance zu uns auf die coole Seite zu kommen und kannst mit bestimmen, wer was abbekommt. Es gibt doch bestimmt ein paar aus deiner Stufe, die du gerne etwas ärgern möchtest" erwiderte er grinsend. „Ihr habt versprochen, Mila in Ruhe zu lassen, ich nicht" herausfordernd sah Dylan mich an, bevor ich Brian antworten konnte. „Ich glaube, dass eher du Lust auf ein paar Maden im Schlafsack hat", antwortete Liam, bevor ich etwas sagen konnte. „Ach komm, Mila wird das schon abkönnen, ist ja nicht so, als würden wir sie entführen und mitten im Wald alleine wieder aussetzten", erwiderte Dylan Kopfschütteln und traf damit einen wunden Punkt bei mir. Das war der größte Grund, warum ich mir nicht sicher war, ob ich wirklich mit möchte. Ich habe das mit Chapter eigentlich hinter mir gelassen, aber trotzdem war ich mir nicht sicher, ob es eine gute Idee ist mitten im Wald campen zu gehen. Ehrlich gesagt hatte ich ein wenig Angst, dass wieder Erinnerungen hochkommen werden und ich damit nicht so gut klarkomme wie ich es mir erhoffte. Aber es war nicht nur das, ich hatte Angst, dass es die anderen Schüler im Camp mitbekommen werden. Als das damals auf der Party passiert ist, haben viele, wenn nicht alle aus der Schule mitbekommen, dass etwas passiert ist. Ein paar aus dem Football Team wissen, dass mir irgendwas passiert ist, allerdings weiß niemand außer meiner Brüder, Scott und Caleb, was genau passiert ist, die meisten aus der Schule wissen nicht einmal, dass ich daran beteiligt war und ich will eigentlich auch, dass das so bleibt. Mal von all dem abgesehen fand ich es scheiße von Dylan, dass er hier eine Anspielung vor allen anderen auf das alles macht. Etwas verletzt sah ich zu besagtem Bruder, der seine Aufmerksamkeit schon wieder auf das Basketballspiel gerichtet hat. „Wie behindert kann man eigentlich sein" kopfschüttelnd sah Liam zu Dylan, welcher ihn fragend ansah. „War doch nur Spaß, wer will Mila schon ent" begann Dylan kopfschüttelnd, bevor ihm anscheinend dämmerte, was er gerade sagte. „Sorry, ich hab nicht mehr dran gedacht, was" begann Dylan sich zu entschuldigen, aber zu meinem Glück unterbrach Luke ihn, bevor hier jeder erfuhr, was passiert ist „halt einfach die Klappe Dylan". Ich spürte, wie alle Blick auf mir und Dylan lagen. Etwas verletzt stand ich auf und drückte mich zwischen all den anderen Schülern vorbei, um raus aus der Halle zu kommen. Gerade durch die große Türe nach draußen, in die kühle Luft trat, hielt mich jemand am Handgelenk fest. Ich drehte mich um und sah in Dylans Augen, während ich im Augenwinkel sah, wie Liam ebenfalls auf uns zugelaufen kam „es tut mir leid Mila. Ich habe wirklich nicht mehr dran gedacht, was passiert ist, ich hab das alles wirklich nicht so gemeint" sagte Dylan schuldbewusst. „Kann ja sein, dass du es vergessen hast, aber warum sagst du Sachen wie –wer will mich schon entführen, warum kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen, sondern musst mir die ganze Zeit blöde Sprüche drücken und Spaß daran, haben mich zu ärgern", antwortete ich, während ich immer noch etwas verletzt in die Augen meines Bruders sah. „Ich rede einfach manchmal schneller, als ich denke, das war wirklich nicht so gemeint. Es tut mir wirklich leid, Mila. Ich meine es auch wirklich nicht böse, wenn ich dir immer mal wieder einen Spruch drücke, das sind alles nur blöde Sprüche und nicht mehr". „Vielleicht solltest du einfach öfters mal deine Klappe halten" mischte sich nun auch Liam ein. „Ich weiß, es tut mir wirklich leid" wiederholte Dylan sich erneut. Es war ihm anzusehen, dass er es wirklich bereute, trotzdem hatte ich gerade keine Lust weiter mit ihm darüber zu reden...