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Erschöpft saß ich auf Jakes Schoß, während ich immer müder wurde. Inzwischen war es stockdunkel, aber die helle Außenbeleuchtung meiner Oma ließ alles in einem angenehmen Licht erscheinen. Es war schon fast 10, als Liam zu uns kam und mich fragte: „Wir gehen rüber Eis essen, kommst du mit?". Nicht weit von hier, etwa 5 Minuten zu Fuß war eine bekannte kleine Eisdiele, die sehr gutes Eis verkaufte. Fast immer, wenn wir hier bei unserer Oma waren, gingen wir dort vorbei, jetzt um diese Uhrzeit wird dort wahrscheinlich auch nicht mehr allzu viel los sein. Bevor ich allerdings antworten konnte, meinte Cole: „Mila bleibt hier". „Ich will aber mit", erwiderte ich trotzig. „Ich passe auch auf sie auf", half Liam mir, Cole zu überzeugen. „Aber du bleibst bei Liam," sagte Cole nach kurzer Stille. „Versprochen", antwortete ich schnell, bevor ich mich von Jakes Schoß erhob. „Was ist mit Mason?", fragte Cole an Liam gerichtet, bevor wir aus dem Garten verschwinden konnten. „Der kommt auch mit". Cole erhob sich ebenfalls und lief mit uns rein, wo die anderen schon auf uns an der Haustüre warteten. Ich schlüpfte in meine Flip-Flops während, Cole Mason beiseite nahm. Ich glaube, es war das erste Mal seit dem Amoklauf, dass Mason wieder alleine beziehungsweise ohne Jake und Cole vor die Türe ging. Alleine war er ja nicht, ich war mir sicher, dass Liam auch auf ihn ein Auge haben wird. Cole redete kurz mit Mason, bevor wir schließlich losgehen konnten. Das Eis war wie immer echt gut, sodass ich vollgegessen nach einigen Minuten mit meinen Brüdern und drei meiner Cousins die Einfahrt meiner nana hochlief, als plötzlich mein Handy zu vibrieren begann. Etwas überrascht zog ich es aus meiner Tasche, eigentlich bekam ich so gut wie nie Anrufe, von wem auch. „Ich komme gleich nach", sagte ich zu den Jungs, die bereits durch die Haustüre wieder im Haus verschwanden, während ich das Telefon abnahm. Es war Lea von meiner Rassismus-Organisation, sie wollte wissen, ob ich Zeit und Lust habe am Sonntag vorbeizukommen, um sie ein wenig zu unterstützen. Auch wenn ich nicht sonderlich Lust hatte, sagte ich trotzdem zu, wer etwas verändern möchte, muss eben auch mehr tun als immer nur davon zu reden. Ich steckte mein Handy zurück in meine Hosentasche und wollte gerade ebenfalls wieder zurück in Haus meiner Oma laufen, als ich plötzlich Davids Stimme hinter mir hörte, „was machst du denn hier draußen, so ganz alleine. Hast du gar keine Angst ohne deine Brüder?". Auch wenn er bestimmt 2 Meter von mir entfernt stand, konnte ich selbst von hier den Alkohol in seinem Atem riechen. Einfach widerlich. Ohne etwas zu erwidern, wollte ich weiter laufen, als ich grob am Arm nach hinten gerissen werde. „Zu fein, um mit mir zu reden oder was", schrie er mich an. Er war voller Hass und Wut, wahrscheinlich noch von vorhin. „Ich hab einfach keine Lust auf dich, also lass mich einfach in Ruhe" versuchte ich mich aus der komischen Situation zu befreien. Ich wollte einfach nichts mit ihm zu tun haben, warum kann er das nicht einfach akzeptieren. „Du kleine Rotzgöre, denkst echt, dass du etwas Besseres bist als ich?", Davids Augen formten sich zu Schlitzen, während seine Hand sich immer fester in meinen Oberarm krallte. „Ich bin einfach nicht interessiert an einem Gespräch mit einem versoffen alten Mann" rutschte es mir heraus. Noch bevor ich meine Worte bereuen konnte riss David mich grob auf den Boden, sodass ich mit dem Rücken auf dem warmen Asphalt lag, während er sich auf meinen Bauch setzte. „Lass mich, oder willst du dich echt mit Jake und Cole anlegen?", versuchte ich, David zu überzeugen, mich endlich in Ruhe zu lassen. Meine Brüder waren mit die einzigen Menschen, vor denen er Respekt hatte. David lachte, als er plötzlich seine Hände um meinen Hals legte und begann zuzudrücken, sodass ich keine Luft mehr bekam. Sofort verwandelten sich meine Wut und mein Hass auf ihn in Angst, während ich panisch versuchte Luft zu schnappte ...

Big Brothers 5Where stories live. Discover now