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Mein Blick fiel auf die leere Waffe und das geladene Magazin. Es ist einfach etwas anderes, wenn eine Waffe geladen ist. Etwas zögerlich nahm ich die Glock in meine rechte Hand und schob langsam das Magazin rein. Es fühlte sich echt seltsam an, nach all dem, was passiert ist, wieder eine geladene Waffe in der Hand zu halten. „Es kann nichts passieren, Mike und ich passen auf", sagte Cole zu mir, während er mir eine Schutzbrille und anschließend Ohrschützer aufsetzte. „Denk dran deinen Finger immer am Rahmen zu lassen und erst auf den Abzug zu legen, wenn du wirklich schießen möchtest. Wenn du so weit bist, ziehe langsam und gleichmäßig am Abzug und bekomme erstmal ein Gefühl für die Waffe" hörte ich Mikes gedämmte Stimme hinter mir. Ich atmete nochmal kurz durch, bevor ich langsam die leichte Waffe hochhielt und auf den Kreis zielte. Während ich die wachsamen Augen meiner Brüder hinter mir spürte, legte ich meinen rechten Zeigefinger auf den Abzug und zog ihn langsam und gleichmäßig nach hinten, bis sich der erste Schuss löste. Es war echt ein komisches Gefühl wieder zu schießen, aber gleichzeitig bemerkte ich, dass es immer noch Spaß machte. Ich korrigierte die Position meiner Waffe und schoss erneut auf den Kreis, der etwa 6 Meter entfernt von mir hing. Die leere Hülse kam leise klirrend auf dem Boden an, während mir wieder der metallische Geruch in die Nase stieg. Als ich alle Patronen verschossen hatte, entfernte ich das leere Magazin und zog den Schlitten nach hinten, bevor ich beides auf dem leeren kleinen Tisch vor mir ablegte und die Ohrenschützer sowie die Schutzbrille auszog. „Und, macht Spaß, oder?", grinsend sah Mike mich an. „Schon ein bisschen", gab ich zähneknirschend zu. „Ist doch völlig okay, uns macht es auch Spaß, du musst dir nur bewusst sein, dass Waffen keine Spielzeuge sind", sagte nun auch Cole während er mir neue Patronen in die Hand gab. Ich drehte mich zu meiner Waffe, umsteckte wieder die Patronen in das Magazin und machte mich schussbereit. „Du hast ja bemerkt, dass du kaum Rückstoß hast, gehst aber immer automatisch mit dem Lauf etwas nach unten, bevor du schießt, um dem Rückstoß entgegenzuwirken. Versuche darauf zu achten deine Waffe gerade zu halten" hörte ich Coles Stimme neben mir. Ich zielte auf den Kreis und richtete meine Aufmerksamkeit auf den Lauf der Waffe. Allerdings war es gar nicht so einfach, das umzusetzen. „Lass deine Hände locker, du verkrampfst zu sehr. Du musst deine Waffe immer gut festhalten, aber sollst sie nicht zerquetschen. Halte sie ganz normal fest und konzentriere dich auf dein Ziel", sagte mein großer Bruder neben mir. Ich schoss noch ein paar mal und es klappte tatsächlich immer besser. Cole und Mike standen die ganze Zeit bei mir und gaben mit Tipps oder korrigierten meine Haltung. Ehrlich gesagt hatte ich keine Sekunde das Gefühl, dass ich irgendetwas nicht unter Kontrolle hatte oder dass ich mich wieder zu einem anderen Menschen veränderte. Es war cool und machte echt Spaß wieder zu schießen und es war auch echt cool, dass Cole und Mike dabei waren. Alles, was mich vorher noch verunsichert hatte oder mir vielleicht auch etwas Angst gemacht hat, war wie verflogen. Trotzdem war mir natürlich noch bewusst, was ich in der Hand halte und was ich damit anrichten kann, aber ebenso konnte ich damit Spaß haben. „Schießt ihr auch mit der Waffe hier?", fragte ich an meine Brüder gerichtet, als ich einige Zeit später die Pistole wieder ablegte. „Eigentlich nicht, wir haben andere Dienstwaffen und wenn wir hier sind, schießen wir eher mit anderen Waffen, die nicht so leicht zu bedienen sind wie die Glock hier", antwortete Cole. „Lass sie doch mal mit der AR 15 schießen, die ist auch noch verhältnismäßig leicht zu Bedienen", sagte Mike an Cole gerichtet. „Hast du Lust?", fragte nun Cole an mich gerichtet. „Was ist das?", etwas unsicher blickte ich meine beiden Brüder an, woraufhin Cole zu einem der vielen Waffenschränken ging und ein Maschinengewehr und Munition herausholte. „Die AR15 ist ein halbautomatisches Maschinengewehr", sagte Cole während er es vor mir auf dem Tisch ablegte „hast du Lust mal zu schießen?". „Darf ich?", fragte ich etwas ungläubig. „Klar, wenn du magst", antwortete Cole zu meinem Überraschen sofort. „Warum seid ihr so entspannt, wenn wir sonst über Waffen reden seid ihr eher total ernst und streng" gab ich verwundert von mir. „Weil wir wollen, dass dir und deinen Brüdern bewusst ist, dass Waffen nicht nur Spaß bedeuten und wir das alles nicht verherrlichen wollen. Trotzdem macht es Spaß zu schießen und ihr dürft unseretwegen alles ausprobieren, einer von uns ist ja immer dabei und passt auf. Was wir allerdings nicht wollen ist, dass ihr alleine oder mit jemand anderem außer uns schießen geht, verstanden? Wenn wir dabei sind, könnt ihr gerne alles ausprobieren, aber wirklich, nur wenn wir dabei sind", antwortete Cole, was ich mit einem Nicken bestätigte. Vielleicht sind meine Brüder doch nicht immer Spielverderber, wie ich sie manchmal sehe. „Anders als bei der Glock drückt die Waffe gegen deinen Körper durch den Rückstoß und nicht nach oben", erklärte mir Mike, während Cole Patronen in das Magazin legte, es allerdings noch nicht in die Waffe steckte. „Mit deiner rechten Hand hältst du wieder den Griff und dein Zeigefinger kommt wieder an den Rahmen, mit deiner linken Hand hältst du allerdings vorne den Lauf fest. Du hast unter deinem Schlüsselbein eine kleine Kuhle, in die du die Kante des Bügels legst, es ist wirklich wichtig, dass du das Maschinengewehr richtig hältst und auch wirklich die Kante in die Kuhle legst und nicht auf dein Schlüsselbein drauf, nur so kannst du dir sicher sein, dass du dich beim Schuss nicht durch den Rückstoß verletzt" erklärte mir Cole was mich nun doch etwas verunsicherte „ist der Rückstoß viel stärker als bei der Glock?" „Er ist stärker, aber du hältst auch die Waffe anders und hast mehr Stabilität, somit kannst du das gut ausgleichen", antwortete Mike, was mich aber nicht wirklich beruhigte. „Schau mal her, du hast hier die Kuhle, die ich meine", sagte Mike, während er meinen Finger nahm und mir die Stelle unter meinem rechten Schlüsselbein zeigte „und jetzt nehmen wir die Waffe, die Kante des Bügels kommt in die Kuhle und jetzt drückst du die Waffe leicht gegen deinen Körper, sodass sie gut anliegt. Dann kommt die rechte Hand hier an den Griff, die linke hier nach vorne und jetzt drückst du leicht deinen Kopf gegen den Lauf, sodass dein rechter Wangenknochen auf dem Lauf auflief und du gut durch das Zielrohr schauen kannst" erklärte mir Mike, während er mir half, die Waffe richtig zu halten. „Wir stecken das Magazin rein, dann kannst du mal schießen", sagte nun Cole nachdem ich langsam ein Gefühl für das Maschinengewehr bekommen habe. Ich gab die Waffe meinem Bruder, der indessen das Magazin reinsteckte, bevor er es mir wieder zurückgab. Langsam nahm ich wie Waffe wieder in meine Hand und machte alles so wie Mike es mir gerade noch gezeigt hatte. Cole kontrollierte noch kurz, ob der Bügel auch wirklich in der Kuhle unter meinem Schlüsselbein war, bevor er sagte „du musst links noch die Waffe entsichern und dann kannst du schießen". Ich entsicherte die Waffe und legte langsam meinen Finger auf den Abzug. Ich hielt kurz inne und wollte abdrücken, aber ich traute mich nicht wirklich. „Wie stark ist der Rückstoß?", fragte ich etwas verunsichert, während ich das Maschinengewehr langsam sinken ließ. „Mach dir deswegen keine Gedanken, der Rückstoß ist zwar stärker, aber du hast auch einen viel besseren Halt, sodass du ihn gut auffangen kannst", antwortete Cole entspannt. Erneut setzte ich die Waffe an, zielte und drückte langsam den Abzug. Ich erschrak leicht, als mich der Schuss durchfuhr, allerdings war es tatsächlich nicht so schlimm wie erwartet, es war einfach anders. Und es war viel einfacher zu Zielen, als mit der Glock davor. Ich schoss so lange bis das Magazin leer war und übergab die Waffe wieder an Cole. „Willst du nochmal?", schnell nickte ich. Es machte immer mehr Spaß. Cole legte die Waffe auf den schmalen Tisch vor uns und gab mir die langen Patronen in die Hand. Langsam erklärte er mir, wie ich das Maschinengewehr nachlade, sodass ich kurze Zeit später erneut schießen konnte. „Damit trifft man ja eigentlich echt alles, was man will", sagte ich feststellend, als ich die Waffe wieder ablegte. „Naja, eigentlich schießen wir damit nicht auf so kurze Distanzen, sondern eher auf größere Entfernungen, dann wird es schon wieder schwerer mit dem zu treffen, weil dann so Sachen dazu kommen wie der Wind zum Beispiel. Wenn du möchtest, können wir mal auf unsere Shooting Ranch in den hills gehen, dann kannst du mit einem richtigem Maschinengewehr mal auf weiter entfernte Ziele schießen", sagte Cole, während er das Maschinengewehr entgegennahm. Schnell nickte ich, draußen schießen ist bestimmt nochmal ganz anders als hier drinnen. Es machte wirklich Spaß zu schießen, keine Ahnung, warum ich mich so lange geweigert hatte. Während Cole das Maschinengewehr und die Glock aufräumte, fiel mein Blick auf Mike. Ich wusste, dass er und auch Cole eigentlich immer ihre Waffen trugen, wenn sie nicht zu Hause waren, allerdings hatten sie neben der Waffe an ihrem Gürtel auch immer eine zweite unter ihren Shirts versteckt.„Warum versteckt ihr immer eine eurer Waffen und die andere tragt ihr so sichtbar, dass man sie nicht übersehen kann" fragte ich Mike. „Das hat mehrere Gründe, wir haben eigentlich alle immer eine Waffe bei uns, sobald wir nicht mehr zu Hause sind, auch wenn wir nicht im Dienst sind. Allerdings kann es für Verwirrung unter den Menschen sorgen, wenn jemand zum Beispiel mit seiner Waffe einkaufen geht, es gab schon viele Zwischenfälle deswegen und oft darf man Waffen auch nicht in Einkaufläden mitnehmen. Wir dürfen es rechtlich gesehen zwar, aber es gibt keinen Grund, dass jeder unsere Waffe sehen muss, wenn wir in unsere Freizeit unterwegs sind und sorgt eigentlich nur für Probleme, weswegen wir einen Waffenhalter haben, den wir innen in unserer Hose anbringen können, sodass niemand unsere Waffe sieht und sobald wir im Dienst sind, haben wir noch unsere zweite Waffe, die dann außen an den Gürtel kommt. Aber das ist ja dann nicht nur die Waffe, sondern zum Beispiel auch Handschellen und dadurch kann uns dann die Bevölkerung auch als Polizei erkennen, obwohl wir in zivil unterwegs sind", erklärte mir mein Bruder. „Braucht ihr oft eure Waffen, wenn ihr nicht im Dienst seid?" hakte ich neugierig nach. „Ab und zu, wir haben unsere Waffen eigentlich dabei, da wir jederzeit auf einen Einsatz gerufen werden können und wir somit immer bereit sind loszugehen, auch wenn wir gerade nicht zu Hause oder im Büro sind", es war echt verrückt, ich wusste, dass Mikes Waffe da ist, aber ich konnte sie kein bisschen sehen, man konnte nicht mal erahnen, dass dort eine Waffe ist. Das ist eigentlich auch das Ziel des ganzen, aber trotzdem will ich nicht wissen, wie viele Menschen in der Öffentlichkeit mit Waffe herumlaufen, es aber nicht erkennbar für andere Personen ist. Mir wurde immer mehr bewusst, warum die Polizei automatisch davon ausgeht, dass jemand eine Waffe dabei hat, die meisten hatten es wahrscheinlich, man konnte es nur nicht sehen...

Hey:) ich wollte euch ein paar Video zeigen, damit ihr euch das besser vorstellen könnt, leider macht Wattpad nicht mit und ich musste die Videos in ein gif umwandeln 🙄 Qualität ist nicht so toll dadurch, vielleicht bekommt ihr trotzdem einen besseren Einblick in das alles:)
PS. Ich hab mich unkenntlich gemacht, hoffe ihr sehr trotzdem genug 😅


Hier seht ihr die Glock 19 in Zeitlupe:)

Das ist die AR15 mit der auch Mila oben schießt:)

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Das ist die AR15 mit der auch Mila oben schießt:)

Das ist die AR15 mit der auch Mila oben schießt:)

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Hier seht ihr, wie die Waffe gehalten wird mit der rechten Hand(also auch beim schießen) und wie sie nachgeladen wird:)

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Hier seht ihr, wie die Waffe gehalten wird mit der rechten Hand(also auch beim schießen) und wie sie nachgeladen wird:)

Hier seht ihr, wie die Waffe gehalten wird mit der rechten Hand(also auch beim schießen) und wie sie nachgeladen wird:)

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Big Brothers 5Where stories live. Discover now