Big Brothers 5

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„Kommst du eigentlich auch mit ins Camp?", fragte Scott an mich gerichtet. Wir saßen noch immer auf dem großen Hügel und sahen uns gerade das finale Basketballspiel an, während wir über alles Mögliche redeten. „Weiß noch nicht", antwortete ich ehrlich. In 2 Wochen war es soweit, mein erstes Sommercamp stand an. Auf unserer High School gab es an jedem Jahresende ein Sommercamp im Wald für 3 Nächte. Es wurde in Zelten übernachtet und den ganzen Tag über ziemlich coole Sachen unternommen. Der einzige Haken war, dass es nicht nach Stufen aufgeteilt war. Insgesamt gab es 7 Camps auf denen die ganze Schule verteilt wurde, allerdings wurden wir eben nicht stufenweise, sondern kunterbunt verteilt. Ich wurde mit den Zwillingen und Liam zusammengeworfen, was heißt, dass ich meine 3 Brüder in meinem Camp ertragen muss und ich wusste noch nicht, ob ich das gut oder schlecht fand. Eigentlich war ich mir überhaupt noch nicht sicher ob ich mit wollte. Den Erzählungen nach sollte es wohl echt ziemlich cool sein, aber 3 Tage zelten, mit fast hundert anderen Schülern, die ich alle nicht wirklich kannte, stand nicht gerade oben auf meiner Wunschliste. Außerdem muss ich ehrlich zugeben, dass mir nicht so ganz wohl dabei war, im Wald zu zelten. Eigentlich war das ganze Camp nicht optional sondern Pflichtprogramm, allerdings meinten Jake und Cole, dass ich nicht mit müsste, wenn ich nicht mochte. „Warum nicht? Auch wenn es von der Schule aus geht, ist echt eigentlich echt jedes Jahr ganz cool gewesen", sagte nun auch Caleb. „Für euch Senior Footballspieler vielleicht", antwortete ich leicht grinsend. Wie auch in der Schule selber war es wohl auch in dem Camp ein großes Ding wie beliebt man ist. Für die eher unbeliebten Schüler, zu denen wir Freshmen eigentlich automatisch zählten, konnte das Ganze auch etwas unangenehm werden. Die Älteren ließen sich meistens keine Chance entgehen, den jüngeren und unbeliebten Schülern Streiche zu spielen. Das alles ist schon fast Tradition geworden, trotzdem konnte ich da gerne darauf verzichten. Außerdem hatte ich in der Schule keine Freunde mehr und das alles alleine zu machen war auch echt blöd. Kathy und Kira waren noch bis Ende des Schuljahres in New York City, aber wir hatten auch schon lange keinen Kontakt mehr. „Mach dir deswegen keine Gedanken und komm einfach mit", bestärkte mich nun auch Liam. „Du bist doch eh bei uns im Camp, wir passen schon auf, dass die anderen dich nicht ärgern oder Scheiße bauen". „Klar, dann versteck ich mich einfach das ganze Camp über hinter dir", gab ich sarkastisch von mir. Wenn ich mitkomme muss ich auch durch das alles durch, da kann ich mich nicht hinter meinen Brüdern verstecken. Die ganzen anderen Schüler würden sonst nur über mich lachen. Eigentlich war es ja auch nicht schlimm, es waren einfach kleine Streiche oder manchmal auch ein paar blöde unnötige Aktionen, wie Mehl im ganzen Zelt zu verteilen oder die Schüler zu erschrecken, aber das war's es ja auch schon. Trotzdem verunsicherte mich das mehr, als ich es mir selber eingestehen möchte. „Natürlich kommt Mila mit, wir haben doch schon so tolle Ideen was wir alles machen können mit unseren neuen Freshmen", vielversprechend sah Dylan mich an. Ich war mir sicher dass es Dylan ziemlich Spaß machen würde, mich dort zu ärgern, allerdings war das eher ein Grund, der gegen alles spricht. „Wenn sie mitkommt lasst ihr sie in Ruhe", erwiderte Liam sofort. „Ach komm, wir machen doch nichts Schlimmes. Aber ein wenig ärgern werden wir sie ja wohl noch dürfen", sagte Dylan. „Habt doch genug andere die ihr nerven könnt, muss ja nicht deine eigene Schwester sein", Dylan verdrehte bei Liams Worten seine Augen aber sagte nichts mehr dazu. „Wir lassen Mila in Ruhe", antwortete stattdessen Luke für sich und seinen Zwilling. „Ich komme wahrscheinlich eh nicht mit", wiederholte ich mich, um dem ganzen Thema ein Ende zu setzten. „Du kommst mit, das wird echt cool und dieses Jahr bin ich auch noch dabei und kann dafür Sorgen, dass dich die anderen in Ruhe lassen. Nächstes Jahr bin ich schon auf dem College". Auffordernd sah Liam mich an. Eigentlich hatte er ja Recht, außerdem war es wirklich das letzte Mal, dass Liam dabei war und es wäre mit Liam bestimmt einfacher und angenehmer für mich als ohne ihn. Aber ich habe ja noch etwas Zeit, mir das alles in Ruhe zu überlegen...