Big Brothers 5

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Cole POV

„Wo habt ihr Mila gelassen", fragte ich an die Jungs gerichtet, als sie alle zusammen zu uns in den Garten gelaufen kamen. „Die wollte vor dem Haus telefonieren", antwortete Dylan, während er auf sein Handy starrte. Während sich die Jungs auf die Couch fallen ließen, stand ich auf, um nach meiner kleinen Schwester zu sehen. Nach dem, was heute mit David war, ließ ich sie hier nur ungern alleine. Er ist mal wieder ziemlich betrunken. Das war inzwischen ein leidiges Thema, was mich persönlich allerdings recht wenig interessierte. Es ist seine Sache, was er mit seinem Leben anstellt, allerdings geht das, was er vorhin mit Mila gemacht hat, überhaupt nicht. Meine kleine Prinzessin war sehr empfindlich was Körperkontakt anging, was auch völlig verständlich ist, aber umso mehr achten wir darauf, dass niemand ihre Grenzen überschreitet. Selbst wenn sie nicht empfindlich wäre, gehört die Hand eines erwachsenen Mannes nicht auf die Innenseite des Oberschenkels einer 15-jährigen. Ich hoffe inständig, dass David das auch verstanden hat und sich von Mila in Zukunft fern hält. Gerade als ich durch das Wohnzimmer in Richtung Haustüre lief, kam mir zu meinem Überraschen Mike entgegen. „Hey, ich brauche deine Unterschrift", kam er direkt zum Punkt, während er mir eine Mappe hinhielt. „Das ist der Abschlussbericht von dem Johnson Fall. Wenn das so für dich passt, bringe ich es gleich zur Staatsanwaltschaft", erklärte mir mein Bruder, während ich schnell den Inhalt überflog und schließlich meine Unterschrift daruntersetzte. „Warum brauchen die den Bericht so schnell?", fragte ich nach, während ich Mike die Unterlagen zurückgab. „Der Prozess wurde vorgezogen, frag mich aber nicht warum", antwortete er schulterzuckend. Wir unterhielten uns noch kurz über den Fall, bevor wir zur Haustüre liefen. Mike wollte wieder gehen und ich wollte gerne nach Mila sehen. Als wir in die Dunkelheit traten, fiel mir meine kleine Prinzessin sofort ins Auge. Sie saß auf dem dunkeln Asphalt, während sie schnell auf ihrem Po nach hinten rutschte. David stand etwa 2 Meter entfernt von ihr und kam bedrohlich auf sie zu. Man musste kein FBI Agent sein, um zu sehen, dass hier etwas nicht stimmte. „Was ist hier los", fragte ich laut, woraufhin David sofort in seiner Bewegung innehielt und mich ertappt ansah. Hektisch stand Mila auf und lief ein paar Schritte nach hinten. Selbst im Dunkeln konnte ich ihre zitternden Hände und die verängstigte Körpersprache sehen. Sie drehte sich zu uns um und kam wackelig auf uns zugelaufen. Ihre Haare waren verweht, ihr Gesicht voller Angst, die Augen gefüllt mit Tränen. „Was ist passiert", fragte ich meine kleine Prinzessin, als mein Blick auf ihre blutende Lippe fiel. Die Stellte an der sie aufgeplatzt ist, zusammen mit ihrer leicht geröteten Backe und ihrem Verhalten machte es nicht schwer zu erraten, dass David sie wahrscheinlich geschlagen hatte. Während ich ihn die ganze Zeit im Blick hatte, fragte ich an Mila gerichtet: „hat er dich geschlagen?". Ertappt sah meine kleine Schwester zu Boden, während ihr eine dicke Träne die Wange herunterkullerte und sie zögerlich nickte. Es war nicht schön, sie so zu sehen. Mila war anzusehen, dass sie total verwirrt, verängstigt und überfordert war und nicht wusste, wie sie auf das alles reagieren sollte. David schrie, dass Mila lügt und er sie nicht geschlagen hat, während mein Blick zu ihrem Hals wanderte. Es waren leichte Würgemale zu sehen. Das wird definitiv Konsequenzen für David geben. Er braucht nicht zu denken, dass er Mila körperlich angehen kann und damit ungeschoren davon kommt. Während er begann laut und aggressiv herumzuschreien, sah ich, wie Jake auf uns zukam. Er nahm Mila etwas beiseite und sie flüchtete sich sofort in seine Arme. „Du bist Mitte 40, wie kommst du denn auf die Idee Mila zu schlagen und zu würgen?", fragte ich fassungslos an David gerichtet. Man konnte ihm ansehen, wie betrunken er war und dass es eigentlich keinen Sinn machte, mit ihm zu reden. Allerdings bezweifelte ich, dass er überhaupt einmal in den nüchternen Zustand kommt, damit man wenigstens versuchen kann normal mit ihm zu reden. „Die lügt doch, ihr habt sie einfach zu sehr verzogen", lallte David während er fast umkippte. Auch wenn er gerade nicht bei vollem geistigen Bewusstsein war, das wird definitiv Konsequenzen haben. Ich hatte für viele Dinge Verständnis, aber das verschwand ganz schnell, wenn jemand meiner kleinen Prinzessin zu nahe kam. Leuten wie David war es überhaupt nicht bewusst, was so etwas mit einem Teenager anrichten kann, vor allem bei sensiblen Jugendlichen wie Mila ...