*Violettas Sicht*
War das gerade dein Ernst?
Ich fühle mich gerade doch irgendwie alleine gelassen.
Mag sein das er es nicht wünscht im Moment ... aber das kann man es doch einfach sagen.
Stattdessen habe ich gerade wieder das Gefühl kurz vor einem Riesen Streit zu stehen...
Doch ich wollte auch nicht weiter darüber nachdenken weil mich die Situation gerade fertig macht.
Somit stieg ich auf und lief Richtung Terrasse. Davor stand León.
Ohne ihn weiter zu beachten, ging ich an ihn vorbei, rein und zu Feelina.
Ich merke zwar das sein Blick nun relativ ... genervt und verwirrt war, aber das war mir gerade egal.
Er war der der aufgestanden war und gegangen ist ohne es wirklich fertig zu klären...
,,Hey Prinzessin".
Ich hielt meine kleine an ihren Fingerchen
Kurz darauf zog sie sich sofort an meinen Fingern hoch.
Sie stand nun vor mir und grinste mich an.
Sie kann alleine Sitzen
Sie kann alleine ihren Kopf heben
Mit wenig Hilfe konnte sie stehen.
Krabbeln tut sie auch schon seit neustem.
Es dauert nicht all so lange und dann wird sie Laufen und schließlich....rennen.
,,Du wirst viel zu schnell groß..."
Dabei war sie ein Frühchen gewesen und nun war sie wirklich groß geworden.
Wenn ich so alte Bilder anschaue...
Es gibt eines, León hatte sie fast vollständig in ihrer Hand, weil sie so verdammt Klein war...
Nun war sie einfach nur noch am Wachsen...
Federico kam rein und setzte sich gegenüber von mir hin.
,,Du bist nicht fair zu ihm...",begann er sachte und strich Feelina dabei über den Arm.
,,Er war auch nicht Fair mit mir. Er ist der der weggelaufen ist gerade, nicht ich ... Federico ... etwas zu klären, dagegen hätte ich nichts. Jedoch hat er gesprochen und ich zugehört ... als ich was ausgesprochen hatte war er schließlich weggegangen. Das ist keine Konversation wie es erwachsene führen sollten."
Stumm nickte er.
,,Da hast du auch recht und das sieht er auch ein. Ich hatte ihm ungefähr das selbe gesagt. Doch Violetta merkst du es? Er verhält sich nicht erwachsen und du auch nicht ... liegt daran das ihr beide noch sehr jung seid ... du bist bald 24 und er wird im Spätjahr auch 25... aber das ist ein Alter in dem man einfach noch Flausen im Kopf hat. Feelina ist euch zu früh geschenkt geworden und das weißt du tief im Innern auch und verstehst es."
Schützend nahm ich meine Tochter an mich die meine Finger los ließ und zusammen sackte.
Alleine stehen konnte sie einfach noch nicht...
,,Ja wir sind beide sehr jung, und ich verstehe ihn ja auch ... aber so wie er es ausdrückte, war da mehr der Hintergedanken das er sich nicht sicher ist ob wir es überhaupt schaffen. Verstehst du? Er hat Zweifel mit in die Geschichte gebracht und diese Galten León und mir... nichts und niemand anderem ... und das verletzt. Vor wenigen Tagen meinte er das er mich nie verlassen würde egal was kommt, kurz davor waren wir fast getrennt und jetzt wieder Zweifel? Ich verstehe es nicht. Zieht er mit mir nun an einem Strang oder nicht? Mir ist bewusst wie die Situation aussieht und ich weiß auch das ich nicht viel positives mit einbringe in dem ich die ganze Zeit ihn zum innerlichen Kochen bringe, in dem ich einfach nicht meinen Fuß hochlege, aber ich ... ach ich weiß auch nicht..."
Federico sah mich fast schon betroffen an.
,,Nimm es nicht böse auf, aber habt ihr schonmal an eine Paar Therapie gedacht? Ich meine ... zwischen euch ist nunmal viel passiert und das nicht gerade seit gestern. Violetta, du und León habt nunmal eine so schwere Geschichte und die scheint sich noch nicht ganz so zu legen..."
Stumm sah ich meine Tochter an.
Mittlerweile hatte sie sich in meinen Schoß gesetzt und mit meinem Finger angefangen zu spielen.
,,Mag sein das es mal gar keine schlechte Idee wäre, aber willst du ihm das so sagen? Weil ich traue mich aktuell nichts mehr. Ich traue mich nicht laut zu denken, nicht zu reden über Dinge die ihn aufregen könnten ... geschweige denn nun anzudeuten das unsere Ehe wirklich mal Hilfe benötigt ..."
Federico nickte.
,,Ja gerne, das übernehme ich für dich. Weil vielleicht wäre das einfach die Lösung. So lernt ihr auch miteinander das umgehen ... und gerade für Feelina wäre das mal keine schlechte Idee. Denn so böse es auch klingen mag, aber die kleine kommt momentan auch zu kurz."
Federico hatte recht.
Ich wollte ein weitere Kind und dabei kommt meine Nummer eins wirklich zu kurz ...
,,Danke Federico".
Lächelnd strich er mir über die Wange.
,,Ach Vilu ... ich kenne dich schon so lange ... da brauchst du mir kein Danke mehr zu sagen. Bist schon fast wie eine Schwester ..."
Grinsend nickte ich.
,,Alles klar Brüderchen", antwortete ich leicht amüsiert und streckte ihm die Zunge heraus.
Somit stand Federico wieder auf und ging raus zu den anderen.
Mittlerweile waren alle draußen außer Feelina und ich.
Und das war auch gut so.
Denn ich nahm mir Feelina und setzte mich mit ihr auf die Couch.
Ihre Kulleraugen waren groß und bei genauerem sehen auf die Uhr, merkte ich auch wieso...
,,Du müsstest eigentlich schon im Bett liegen Fräulein".
Kichernd, als hätte sie es verstanden grinste sie mich an.
Mir schmelzt mein Herz wenn ich dieses kleine Wunder der Natur sehe...
Ich nahm mir die Wickeltasche und zog Feelina nun um.
Ab in ihren Schlafanzug und Strampler.
Das Aufbau-Beistellbett klappte ich auseinander und brachte es an der Couch an.
Sie wird heute hier einschlafen müssen und später werden wir dann sie in den Maxi-Cosi packen.
Munter klatschte sie auf der Feuchttücher Verpackung herum und begutachtete diese als sei sie ein Geheimer Schatz.
Als sie fertig angezogen war, hob ich sie hoch und küsste sie mehrfach hintereinander auf die Wange.
,,Ich liebe dich, meine kleine Rabaukin".
Dabei kicherte sie so zuckersüß und fast wie eine große.
Je öfter ich dies wiederholte um so mehr kicherte sie und lauter wurde sie.
Es war einfach zum dahinschmelzen süß.
Doch sie begann sich die Augen nun mit der Faust zu reiben.
Kein Wunder ... es war halb acht und eigentlich liegt sie da schon im Bett.
Schnell griff ich in die vordere Seite der Wickeltasche und stellte fest das wir weder den Brei dabei hatten, noch die Flasche für heute Nacht.
Wow ... ganz toll.
Wie aufs Stichwort knurrte nun ganz leise Feelinas Bauch.
,,Dann halt so ..."
Mit ihr in der Schräglage auf meinem Arm, stand ich auf und machte alles etwas dunkler so gut es halt ging.
Danach setzte ich mich wieder auf die Couch und begann sie dann zu stillen.
Eigentlich wollte ich schon längst abstillen, aber es kommt immer irgendwas dazwischen, so wie heute.
Einfach Dinge wie Brei, an sowas können weder León noch ich denken ...
Das ärgert mich aktuell wirklich.
Ich meine Nachts schläft sie nicht immer durch und da stille ich sie meistens, aber die Flasche nimmt sie auch und dann wäre es mal logischer umzuschwenken.
Auch wenn ich diese Zeiten mit meiner Tochter so genieße.
Sie schlummert immer in meinen Armen ein und ich liebte es wie sie dabei immer meine Finger ergreifen muss.
Stumm und nuckelnd schaute sie in der Gegend herum, gab aber dann doch schließlich den Kampf gegen die Müdigkeit auf.
Ihr Atem wurde stiller und ruhiger und sie schlummerte friedlich ein.
Doch dadurch das sie noch kräftig saugte, konnte ich sie nicht weglegen und blieb noch so einige Minuten sitzen, bis schließlich auch der Saugreflex komplett aufhörte.
Sachte hob ich sie zu ihrem Schlafplatz und deckte sie zu.
Kurze Zeit sah ich ihr dabei zu.
Ich kann einfach nicht verstehen wieso León...
Nein ... nicht jetzt ...
Dieser Moment gilt jetzt ganz meiner Tochter...
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Tut mir leid, jetzt kommt das Kapitel. Musste mit meiner Schwester Hausis machen 🤢
An alle Schulkinder, habt ihr auch sooo viel zu tun?
Feedback wäre lieb ♥️