*Violettas Sicht*
Schwindel...
Ich fühle mich wie auf einem Boot.
Einem Boot das in ein Unwetter geraten ist.
Ein Unwetter...
León...
Die Insel ...
Sie kommt mir relativ bekannt vor.
Ein dumpfer Schlag und mir wird übel...
Speiübel...
Geräusche ...
Menschen reden miteinander ...
Wo bin ich?
Was ist passiert?
Mein Kopf tut weh ...
Ich ...
,,Schnell sie übergibt sich!"
Ich bekomme meine Augen kaum auf.
Jemand drückt mich hoch...
Der Schwindelanfall wird schlimmer.
Ich zittere...
Mir ist kalt...
Mir ist viel zu heiß.
,,Miss ... können sie mich verstehen?!"
Meine Augen sind geblendet...
Doch wirklich Antworten konnte ich nicht.
Ich fühle mich so schwach und machtlos, als hätte ich die Kontrolle über alles verloren...
,,Miss?"
Schwach sackte ich wieder zusammen.
Es ist zuuu viel.
Die Insel erscheint erneut.
León...
Er wirft etwas.
Er sieht bedrückt aus...
Wieder tauche ich unter Wasser und drohe zu ersticken.
Bitte holt mich einer Hoch...
Ich bekomme keine Luft mehr ...
Ich drohe zu ersticken.
Mein Bild vor Augen verschwämmt...
Wo bin ich?
*Leóns Sicht*
,,Vargas?",
,,Señor Vargas? Ihre Frau ist wach, oder eher war wach. Sie scheint die Narkose nicht so gut vertragen zu haben. Sie ist schwach und hatte sich kurz nach erwachen übergeben."
Na toll...
,,Darf ich zu ihr?",
,,Natürlich".
Ich schnaufte kurz ein und aus.
,,Gut ... Auf Wiederhören".
Somit legte ich auf ohne auch noch weiter abzuwarten.
Meine Frau ist wach ...
Und ihr geht es genauso schlecht wie wir beide es gestern noch vermutet hatten.
Leicht fertig fasste ich mir an die Stirn.
Lass das alles einfach ein Albtraum sein und ich wache vor dem ganzen mit dem Unfall auf.
Einfach bevor Violetta die Treppe runter gefallen war ...
Vielleicht ist dann alles wieder Okey ...
,,Und?"
Erschrocken drehe ich mich zum Türrahmen.
Meine Mum stand dort und hatte meine kleine auf dem Arm.
Was würde ich nur ohne meine Mutter tun?
Ich würde vermutlich durchdrehen...
Und das ich sie wieder habe... verdanke ich meiner Frau ... der es aktuell einfach nur Scheise geht!
Ja sprechen wir es aus ... ihr geht es richtig scheise....
,,Sie ist wach, aber schwach und hat die Narkose nicht so vertragen wie erhofft..."
Sie sah mich erwartungsvoll an.
Also sprach ich weiter meine Informationen aus.
,,Sie übergibt sich scheinbar und fiebert ..."
Mut machend und auch mitfühlend sah mich meine Mama an:,, Geh zu ihr ... ich passe auf Feelina auf... das wird Vilu gut tun wenn du zu ihr gehst und ihr beide könnt auch etwas Zweisamkeit mal gebrauchen..."
Dankend sah ich sie an.
Sie ist wirklich der Wahnsinn.
Sie schützte mich nicht nur vor der Grausamen Wahrheit die meinen Vater betraf, sondern stand es alleine durch und kommt gestärkt in den nächsten Kampf.
Wie stark kann ein einzelner Mensch bitte sein?
,,Ich danke dir Mama".
Ich lief auf sie zu, umarmte sie kurz und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Schnellen Schrittes begab ich mich dann nach draußen.
Ich kann einfach nicht glauben was die Tage alles passiert war und nach wie vor passiert...
Es ist soo ... so surreal...
*Violettas Sicht*
Nach wie vor schaukelt einfach alles.
Immer wieder habe ich diesen Traum zu ... zu ertrinken.
Eine Insel und ein Boot.
Ich verstehe es einfach nicht.
Und dieses schmerzhaft echte Gefühl zu ertrinken lässt mich auch nicht mehr los.
Wieso?
,,Señora? Wie geht es ihnen?"
Schwach versuchte ich die Augen zu öffnen, es ist wirklich ein Kampf.
,,Müde ... Übel ... schwindelig..."
Das waren die einzigen 3 Worte die ich raus bekam, aber sie beschrieben meinen Zustand ganz gut.
,,Übel wie „ich muss brechen" oder einfach flau im Magen?"
Gott...
Ich fühle mich als wäre ich auf Drogen und sie stellt mir fragen die ich nicht mal zusammen gereimt bekomme zu einer Information.
Geschweige bekomme ich auch nur absatzweise eine Antwort zusammen...
,,Mein Engel..."
Diese Stimme würde ich unter 10000 erkennen...
Dennoch war ich viel zu schwach um die Augen weiter offen zu lassen.
,,Guten Tag Señor ... mit ihnen hatte ich vorhin telefoniert ... also wie Sie sehen ... es wurde nicht besser, nur das sie nun nicht mehr sich übergibt".
Angestrengt versuchte ich weiter dem Gespräch zu lauschen, aber die Müdigkeit zog mich erneut an und letztendlich verlor ich wieder den Kampf ...
Erschöpft wurde ich ins Traumland gezerrt...
Wieder träumte ich das selbe.
Ich ersticke wieder weil ich keine Luft unter Wasser bekam...
Jedoch ...
Ich werde hochgezogen.
Der plötzliche Druck auf meinen Ohren der entstanden war, war nicht mehr da.
Eine Stimme flüstert mir das ich nicht aufgeben darf...
Diese Stimme.
Diese Stimme die ich seit Jahren immer und immer wieder am Liebsten hörte...
León...
*Leóns Sicht*
Da lag sie nun...
Sie sieht so fertig und erschöpft aus...
Es bricht mir richtig das Herz.
Wie sehr ich mir die letzten Tage gewünscht hatte einfach an ihrer stelle zu sein...
Natürlich will ich sie nicht leiden sehen, jedoch egal wie wir diese Situation drehen und wenden...
Wir leiden beide in beiden Rollen.
Meine Hand steuerte sachte zu ihrer.
Mittlerweile hatte sie die Kanüle für die Infusion an der Hand, an der ich immer gehalten hatte... ihre Rechte...
Zuvor war sie an der linken Hand, doch dort klebte nur noch ein Pflaster.
Keine Kanüle befand sich in ihrer Vene der anderen Hand.
Stumm verfolgte ich diese Szene und musterte sich von Kopf bis Fuß.
Sie sieht blasser aus als die Tage davor und das hat was zu heißen...
Ich sah von ihrem Gesicht, zum Bein hinab.
Dort befand sich nur ein Verband und leicht schimmerte eine Gelb orange Substanz heraus.
,,Du machst vielleicht was mit, mein Engel ..."
Ich erinnerte mich an das letzte mal als sie so still schweigend dalag...
Sie meinte zu mir das sie jedes einzelne Wort verstanden hatte, vielleicht diesmal ja auch...
*Violettas Sicht*
León zog mich hoch ...
Ich bekam wieder Luft und merkte das auch das Reagieren und Handeln leichter wurde.
Ich half uns ans Inselufer zu gelangen...
Nach wie vor war mir unendlich Schwindelig.
Ich rang nach Luft.
León zog mich regelrecht vom Wasser zum Strand.
So als würde er dafür sorgen wollen, das ich nie wieder ans Wasser komme...
Er zog mich an sich und wieder bekam ich keine Luft...
Doch diese Art zu „ersticken" war das schönste überhaupt.
In mir breitete sich eine Erleichterung aus...
Ich hab das Gefühl das meine Sehnsucht gestillt wurde.
Diese Szene kommt mir so bekannt vor ...
So als hätte ich jede einzelne Millisekunde davon erlebt und genossen...
Eine halbe Ewigkeit kam mir diese Umarmung vor und trotz allem viel zu kurz.
*Leóns Sicht*
,,Hmmm.... León".
Ich sah auf zu ihr.
Ihre Augen waren geschlossen.
Jedoch bewegte sie sich.
Sie scheint zu träumen und das nicht gerade gut.
Doch im nächsten Moment hatte sie ein Lächeln auf den Lippen und auch ihr Körper begann sich zu beruhigen.
Still schlummerte sie weiter.
Schmunzelnd strich ich ihr über die Wangen.
,,Ruh dich aus mi Amor".
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Hey hey ihr ... ich hoffe ihr seid noch alle gesund und haltet euch auch alle schön an die Ausgangssperre so das der Albtraum bald sein Ende findet ♥️
Wollt ihr mal seit langem ein Lesetag/eine Lesenacht?
Wenn 5 Leute dafür sind mach ich eine ♥️