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"Was soll das? Wieso verfolgst du mich?", konfrontierte ich ihn direkt mit der Tatsache und stoppte mien Longboard vom weiterrollen. Während meinem erwartungsvollen Blick den Jungen schon fast durchbohrten sah Levin nur nervös weg. "Das ist nicht wie es aussieht", probierte er sich stotternd zu rechtfertigen. Unbeeindruckt schossen meine Augenbrauen nach oben. Ich sah ihn als meinen besten Freund an, aber ich verstand absolut nicht, wieso das jetzt sein musste? "Lass mich das erklären", meinte er und setzte einen bittenden Blick auf. Ungeduldig nickte ich und wartete darauf, dass er jetzt endlich damit anfing. "Ich hab dich zufällig gesehen, wie du hier her gefahren bist und dich mit diesem Typen getroffen hast. Ich bin dir halt hinterher. Ich trau dem nicht, ich wollte nur sicher gehen, dass es dir gut geht", erläuterte er, immernoch stotternd und nervös. Also war er wahrscheinlich unter den Typen, die uns beobachtete hatten. Ein paar sahen wirklich so aus, wie die Jungs aus seiner Klasse. "Denkst du irgendwie ich brauch ein Beschützer oder sowas? Und was hast du bitte auf einmal gegen Leon?" Ich war richtig wütend und das bekam er glaub ich ziemlich gut zu spüren gerade. "So ein Gefühl", murmelte Levin. Er meinte Leon. Dennoch gab ihm sein Gefühl nicht das Recht mir nach zu spionieren. Ich frag mich echt, was ich in meinem Leben falsch gemacht hab, dass ich kein Glück mit Freunden hab. Ich will Levin doch nicht auch noch verlieren. Eigentlich könnte ich ihn noch lange damit konfrontieren, wie scheiße er sich verhalten hat, aber zum guten unserer Freundschaft, lass ich das vorerst Mal lieber. Mit einem tiefen durchatmen sammelte ich mich und meine Gefühle. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Alles würde in Vorwürfen enden und das wollte ich einfach nicht. Wortlos drehte ich mich um und vollendete meinen ursprünglichen weg. Sein Verhalten war komplett komisch. Und ich verstand es einfach nicht. Ich hatte ihm nie zugetraut, dass er so etwas abzieht. Er hat sich in so kurzer Zeit einfach richtig verändert. Komische, das ganze.

Schwungvoll bog ich in unsere Straße ab. Und da es heute absolut mein Tag war, dachte sich ein Stein, er muss sich in den Weg legen. Wer lag kurz darauf dann auf dem Boden? Ich. Seufzend betrachtete ich meine aufgeschürfte Hand. Da die andere durch die Schnittverletzung immernoch verbunden war, war sie wenigstens etwas geschützt gewesen. Meine Hose war nun auch kaputt. Dann bin ich jetzt wohl im Trend. Mit blutenden Knien zumindest. Nach weiterem herumsitzen rappelte ich mich auf und klemmte mir mein Longboard unter den arm. Fahren wollte ich jetzt nicht mehr. Zudem laufen ja schon leicht weh tat. Eins war klar, das Glück hatte ich bestimmt nicht auf meiner Seite.
Und da jetzt alles noch Papa beichten. Da freue ich mich ja richtig drauf. Noch mehr Sorgen kann ich eigentlich garnicht gebrauchen. Mit der entsprechenden Laune drückte ich auf die Klingel und hoffte darauf, dass irgendjemand, bloß nicht Papa die Tür öffnen würde. Tatsächlich wurde mein Wunsch einmal erhört und kurz darauf stand Alex vor mir, dessen freundlicher Blick mich sofort musterte und skeptisch wurde. "Hey", begrüßte ich in leise und wollte an ihm vorbei nach oben verschwinden. Doch ich hatte die Rechnung ohne ihn gemacht, denn er hielt mich natürlich auf, indem er meinen Arm festhielt:"Was hast du denn gemacht?" Unauffällig verdrehte ich die Augen. Ich hätte wissen müssen, dass ich nicht an Alex vorbeikommen werde. "Ich bin nur hingefallen", rechtfertigte ich meine Schürfwunden und stellte mein Board, welches ich immernoch im Arm hielt, an die Seite. "Komm Mal mit ins Wohnzimmer ich schau mir das kurz an" Mit allergrößter Mühe konnte ich mir ein genervtes Aufstöhnen unterdrücken. Es sind aufgeschlagene Knie mehr auch nicht. Aber, dass die Ärzte immer ein Drama draus machen müssen war ja klar. Langsam ging ich ins Wohnzimmer. Auf dem Sofa saß Papa und schaute fern. Paula war nirgends zu sehen. Vielleicht ist sie ja schon heim gegangen. "Was ist denn mit dir passiert?", bemerkte er meine Anwesenheit und sprang hastig auf.  In diesem Moment mach ich mir dann eher Sorgen um ihn. Immerhin ist er noch immer nicht ganz fit und sollte solche Sachen bestimmt vermeiden. "Ich bin vom Longboard gefallen, ist nicht so schlimm", wank ich ab und ließ mich auf die Couch nieder. Mein Gehör zu urteilen kam gerade Alex wieder die Treppen runter. Ich schätze mal ganz stark, er hat Verbandszeug oder sowas geholt, denn für was anderes wäre er wohl kaum nach oben gegangen. Es ist, bis auf das Treffen mit Leon, einfach ein scheiß Tag heute.

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;)

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//It's DifficultWhere stories live. Discover now