•53•

2.7K 115 15
                                    

Müde öffnete ich meine Augen und sah zur Uhr. Was war ich verschlafen heute. Eigentlich hatte ich mich doch ausgeschlafen vorhin. Knappe zwei Stunden hab ich geschlafen. Aber es hat mir wiedermal gut getan. Papa müsste jetzt ja auch wieder Zuhause sein. Dann kann ich mein ja direkt mal nach dem Mittagessen erkundigen. Sofern er nicht schon alleine gegessen hat. Aber dann hätte er mich ja geweckt, glaub ich Mal.
Nachdem ich mich ausgiebig gestreckt hatte ging ich in die Küche und trank erstmal einen Schluck Wasser. Hier war keiner und es sah auch nicht so aus, als wäre hier jemand gewesen. Normalerweise würde doch Papas Glas hier jetzt stehen, immerhin war er doch joggen. Naja, vielleicht ist er ja oben.

"Papa?", rief ich vom Wohnzimmer aus Richtung oberes Stockwerk. Keine Reaktion. Verwirrt warf ich nochmal einen Blick auf die Uhr, um sicherzugehen, dass es tatsächlich schon zwei Stunden her ist, seit dem er gegangen ist. Komisch das ganze. So lange ist er doch nie weg. Höchstens mal ne Stunde. Leicht nervös zog ich mein Handy aus der Tasche. Es könnte ja auch sein, dass er irgendwie aufgehalten wurde. Wenn das der Fall ist würde er ja an sein Handy gehen.
Mit wackelndem Bein wartete ich sehnlichst darauf, dass er endlich abnahm.
Also entweder irgendwas ist passiert oder der hat einfach kein Bock ran zu gehen.
Frustriert legte ich mein Handy neben mich auf das Sofa und stützte meinen Kopf in meine Arme.
Ich hatte Angst.
Angst, dass irgendwas passiert ist. Zwar hab ich das so gefühlt immer, aber etwas ist diesmal anders. Es gibt keinen wirklich guten Grund, wieso er nicht Zuhause ist oder meine Anrufe nicht entgegennimmt.
Ich probier's am besten nochmal. Eine Erklärung wird es bestimmt geben. Wahrscheinlich denke ich nur wieder zu einseitig, um sie zu finden. Mit neuer Motivation wählte ich erneut die Nummer von Papa und hielt mir das Telefon ans Ohr. Ein großer Stein fiel mir vom Herzen, als endlich angenommen wurde. Dieser kam aber direkt wieder in doppelter Größe zurück, als ich hörte wer abgenommen hatte. "Sindera, Polizei Köln. Mit wem spreche ich?" Der Kloß in meinem Hals verhinderte, dass ich vorerst überhaupt etwas sagen konnte. Polizei? Wieso? Diese und tausend andere Fragen fuhren in meinem Hirn Karussell. "M-Marleen.", stotterte ich leise in mein Handy, "Was ist mit meinem Papa"
Diese Angst, die ich vorhin schon hatte wurde von Sekunde zu Sekunde größer. Spätestens jetzt war meine Hoffnung, dass alles gut sei verschwunden. Es ist nichts gut, wenn die Polizei an sein Handy geht. Irgendwas ist passiert, so viel steht fest.
"Marleen, hör zu, dein Vater wurde verletzt aufgefunden. Er wird in die Klinik am Südring gebracht. Hast du die Möglichkeit dort hin zu kommen?", sprach der Polizeibeamte. Seine Stimme klang so ruhig. Kein wunder, für den war sowas Alltag. Außerdem ist es was ganz anderes ,ob man mit der verletzten Person verwandt ist oder sie kennt. Was zur Hölle ist mit ihm passiert, dass er jetzt in die Klinik muss. Theoretisch könnte ich schnell den Bus nehmen. In höchstens 15 Minuten wäre ich dann da. Den Weg kenne ich ja zum Glück schon. Nachdem ich eine knappe Bestätigung durchgegeben habe legte ich auf und starrte auf das Display. Ich wollte es nicht wirklich begreifen, dass mein eigener Vater verletzt ist. Der Polizist wollte mir ja nichtmal sagen wie stark Papa verletzt ist. Ich hab ja auch nicht gefragt. Vielleicht hätte ich das mal machen sollen. Dann hätte ich jetzt eine größere Gewissheit, wie genau es ihm geht. Eventuell ist er ja auch nur leicht verletzt. Aber dann hätte er doch irgendwie die Möglichkeit gehabt ans Handy zu gehen. Mit diesen Gedanken, die meinen gesamten Kopf übernahmen zog ich mir schnell Schuhe an, schnappte mir noch meine Jacke und ging dann in schnellen Tempo zur Bushaltestelle. Zu meinem Glück kam genau in diesem Moment die Linie, die zum Krankenhaus fuhr. Dann begannen Minuten der weiteren Ungewissheit. Busfahren war auch mal entspannter.

Mit konstantem Zittern, dass sich schon die ganze Zeit bemerkbar gemacht hat stieg ich aus dem Bus und atmete tief ein und aus. Mir ging's alles andere als gut. Mein Vater soll hier sein und ich hab absolut keine Ahnung wieso und wie es ihm geht. Ist er in Lebensgefahr? Wurde er Opfer eines Verbrechens? Alles Fragen, die ich mir bei jetzt noch nicht beantworten konnte. Und alles Faktoren, die mich nur noch mehr in Sorgen um meinen eigenen Vater vergruben. Unsicher ging ich auf das Gebäude zu und drückte den Schalter, um die großen Türen zu öffnen. Eigentlich bleibt mir jetzt nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass mit Papa alles in Ordnung ist.

-----------------------------------------------------------------------
:)

Man liest ich im nächsten Teil<3

ASDS//It's DifficultWhere stories live. Discover now