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"Was ziehst du denn für ein Gesicht? So schlimm mit Kim?", bemerkte Mama meine Stimmung. Mehr als ein nicken wurde ich nicht los. Es ist irgendwie alles zu viel gerade. Zum einen kann ich es immernoch nicht recht fassen, dass Kim mich versetzt hat und zum anderen komm ich noch nicht wirklich drauf klar, dass meine Mutter sich verändert hat. Sie ist nicht mehr wie früher, aber trotzdem viel netter, als bei der Trennung. Ich hingegen bin trotzdem misstrauisch. Ich kann nicht ignorieren, wie sie zu dieser Zeit war und ich bekomm den Gedanken auch nicht los, dass das nur eine Art Maske ist. Am liebsten würde ich gleich wieder nach Köln gehen. Länger hier zu bleiben will ich irgendwie nicht wirklich. Aber heute geht das bestimmt nicht mehr. Höchstens morgen und da ist meine Ansicht bestimmt wieder ganz anders. Mit der Ausrede ich sei müde, verkroch ich mich in meinem alten Zimmer. Schon komisch wieder hier zu sein und genau zu wissen, dass das nicht mehr mein Zuhause ist.
Mit dem Blick starr auf die Decke gerichtet lag ich auf dem Bett und dachte nach. Über die Trennung und vor allem die Sache mit Kim.

Ein vorsichtiges klopfen an der Tür ließ mich aus meinem Halbschlaf hochschrecken. Kurz darauf stand auch schon meine Mutter in der Tür. In der Hand hielt sie das Haustelefon, welches sie mir entgegenstreckte:"Für dich." Mit einem verwirrten Blick nahm ich das Telefon entgegen. "Ja?", meldete ich mich leicht genervt. Die Nummer auf dem Display war mir nicht entgangen, aber wissen was sie zu sagen hat wollte ich jetzt schon. Das ist dann aber die einzige Chance, die ich Kim geben werde. "Leen es tut mir leid ich hab dich voll vergessen", ein kichern kam aus dem Hörer und im Hintergrund konnte ich mehrere Stimmen ausmachen. Höchstwahrscheinlich war sie immer noch auf dieser Drecksparty. "Sei doch nicht sauer", fügte sie noch hinzu. Ihr Verhalten war echt komisch. "Hast du was genommen?", forschte ich skeptisch nach. Ich kann mit ihr kein ernsthaftes Gespräch führten, wenn sie unter Alkohol oder Drogen steht und genau so hört es sich an. "Ach nur nen Jonny und paar Bier willst du auch vorbei kommen? Wir sind.." Ohne groß zu überlegen legte ich auf. Ich hatte doch recht, dass Adrian kein guter Umgang für sie ist. Jetzt lässt sie sich schon zum kiffen verleiten. Na super. Ich würde sagen, sie hat ihre Chance vergeigt. Es ist zwar derbe kindisch wegen so einem Grund unsere Freundschaft in Frage zu stellen, aber ihr Anruf eben hat das nur noch mehr bestätigt. Es kann gut sein, dass ich leicht überreagiere, aber sowas tut man einfach nicht. Und ich dachte ich sei eine schlechte Freundin. Seufzend legte ich das Festnetztelefon auf den Nachttisch und widmete mich meinem Handy zu. Dort kamen mir auch erstmal mehrere verpasste Anrufe von Kim entgegen. Das ist der Grund, weshalb sie hier im Haus angerufen hat. An meinem Handy war ich ja nichtmehr groß. Auch eine Nachricht von Papa war dabei, in der er knapp fragte ob ich gut angekommen bin und alles okay ist. Absolut nichts war okay.
Dennoch schrieb ich ihm das Gegenteil. Er sollte sich einfach keine Sorgen machen.

Immernoch überfordert mit meinen Gefühlen schloss ich meine Augen. Noch länger mit meinen Gedanken wach zu sein wollte ich echt nicht und langsam wurde ich auch echt müde. Selbst um mich umzuziehen hatte ich keine Lust mehr.
Zum einschlafen brauchte ich wie vermutet zwar etwas länger, aber irgendwann war ich dann vollends weggedöst.

Müde tastete ich nach dem Wecker, der unaufhörlich piepste. Erst nach ein paar Sekunden fiel mir auf, dass sich dort keiner befand und dieses Geräusch von keinem Wecker kommen kann. Schnell schreckte ich hoch und sah mich um. Im Zimmer war es dunkel, nur das schrille Geräusch, welches nicht aufhörte, erinnerte mich daran, dass es kein Traum sein kann. Das ist verdammt nochmal der Rauchmelder. Es muss irgendwo brennen. In Lichtgeschwindigkeit schlüpfte ich in meine Schuhe, schnappte mir mein Handy und öffnete die Tür zum Flur. Sofort schlug mir ein beißender Rauchgeruch entgegen und ich schloss die Zimmertür wieder. Nachdem ich mich kurz gesammelt hatte stellte ich einen groben Plan auf. Notruf absetzen und dann nach Mama schauen. Ich weiß genau, dass ich das nicht tun sollte, aber ich kann sie doch nicht im Stich lassen. Sie ist meine Mutter. Ich würde mir Ewig Vorwürfe machen, wenn ihr was passieren würde.

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Was brennt da wohl? :)
Solche Ideen kommen mir iwie immer richtig spontan uff

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//It's DifficultWhere stories live. Discover now