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Leise Seufzend kommentierte ich meine unschlüssigen Gedanken und nahm den letzten Schluck meines Kaffees. "Was guckst du denn so leidend?", riss mich Alex aus den Gedanken und sah mich grinsend an. Bevor ich überhaupt was sagen konnte wurde meine Aufmerksamkeit auf denjenigen gelenkt, die nach ihm in die Küche kamen. Papa. Robin und Franco hatten soweit ich weiß Schicht. "Muss ich da unbedingt mit heute Abend?", fragte ich diesen. Eher spontane Strategie, aber Mal sehen wie das klappt.
Sein Blick wurde, wie ich schon fast geahnt hatte, skeptisch. "Wieso denn?", stellte er mir gleich die Gegenfrage. Normale Eltern würden gleich sagen, dass ich Zuhause bleiben kann, aber was ist denn hier schon normal? Stumm wandte ich den Blick ab. Genau das wollte ich eigentlich vermeiden. "Natürlich musst du nicht mitkommen, aber ich hätte dich halt gerne dabei. Levin kommt auch mit.", fügte er noch hinzu und grinste leicht. Er wusste wohl genau, wie er mich überzeugen kann. Leicht ertappt schaute ich ihn entgegen und grinste ebenso. "Überzeugt?", vergewisserte Papa sich schmunzelnd, woraufhin ich dezent ertappt nickte. Schon komisch, dass Levin der einzige Grund ist, weshalb ich mitkommen werde. Dieser Meinung war wohl auch Alex, welcher sich auch nur schwerfällig ein Lachen unterdrückte.

Unsicher betrachtete ich mich im Spiegel. Anstatt überhaupt nach einem Outfit zu suchen hatte ich einfach irgendeins aus dem Schrank gegriffen. Müsste passen. Wir gehen ja nur zum Essen und nicht auf irgendeine Modenschau. Obwohl Levin dabei war, hatte ich immernoch nicht wirklich Lust, mit zu gehen. Seufzend setzte ich mich auf mein Bett und betrachtete meinen Verband, den Papa mir vorhin gewechselt hatte. Mit mir musste auch immer etwas sein oder? Auf Dauer ist das echt anstrengend. "Bist du fertig?", holte mich Papa zurück in die Realität. In der Zeit, in der ich Mal wieder in Gedanken war, war er wohl reingekommen. Was ich natürlich nicht mitbekommen hatte. Unschlüssig nickte ich und stand wieder auf. "Ist was mit deiner Hand?", wollte er kurz darauf wissen und musterte mich skeptisch. Ich hingegen wurde nur verwirrt. Warum kommt er jetzt darauf?
"Ne wieso?", hinterfragte ich und schaute ihn immernoch verwirrt an. "Als ich reingekommen bin, hast du die so komisch angeschaut" Das ist also der Grund für siehe Frage. Dass er schon so lange im Zimmer war, ist mir tatsächlich nicht aufgefallen.

Erleichtert darüber, dass Levin, wie besagt mitgekommen ist schloss ich ihn in die Arme. Die Kollegen von Papa, Alex und Franco rückten für mich eher in den Hintergrund. Unterhalten tat ich mich sowieso nur mit dem Jungen. Nachdem essen, entschieden wir zwei uns dafür nach draußen zu gehen und ein bisschen in der Stadt rumzulaufen. Glücklicherweise gab mir Papa relativ schnell die Erlaubnis dafür, mit der Bedingung mein Handy griffbereit zu haben. Somit schlenderten wir, relativ planlos, umher und redeten über Gott und die Welt. Während Levin gerade irgendwas über die Schule erzählte wurde meine Aufmerksamkeit auf jemand ganz anderen gezogen. Ein junge, wenige Jahre älter, als ich, der an der Bushaltestelle stand und allen Anschein nach wartete. Was sollte man dort auch sonst tun? Unbewusst war ich langsamer geworden und den Blick von Levin hätte ich eigentlich schon erwarten können. Doch es brauchte erst seine Faust, mit der er sanft gegen meinen Arm boxte , um mich zurück ins Leben zu holen. Verwirrt sah ich nach links. Levins grinsen ging bis hinter beide Ohren. Er wusste wohl genau, was hier abging. "Brauchst garnicht so rot werden, verschwendest nur unnötig Zeit. Sprich ihn einfach an", munterte er mich auf, was das ganze nur noch peinlicher machte. Ich brauchte mich nichtmal selbst zu sehen, um zu wissen, wie sehr mir das Blut in die Anlagen gestiegen ist. Unsicher betrachtete ich erst Levin und dann den Jungen an der Bushaltestelle. Kann ich das wirklich bringen, ihn einfach so anzusprechen? "Na los", mit einem leichten Schubser schob mich Levin in die Richtung der Bushaltestelle. Das doofe daran, war, dass der Junge, den ich die ganze Zeit im Blick hatte zwischenzeitlich sogar auf mich, beziehungsweise uns, aufmerksam geworden war. Es gab jetzt wohl kein zurück mehr. Das einzig beruhigende war, dass er, je näher ich ihm kam, ein immer sympathischer werdendes lächeln auf hatte und mich damit musterte. Ein letztes Mal tief durchatmen und auf in den Kampf. Ich hoffe Mal es lohnt sich wenigstens.

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Schaut gerne Mal auf Insta vorbei, dort hab ich eben den ersten short zu Problemkind hochgeladen hihi (@/Wattpad.asds)

Levin wurde gefriendzoned oder sowas in der Art heheheh

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//It's DifficultWhere stories live. Discover now