Sleepless Night

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Jonathans Sicht

Ziemlich geschafft lehnte ich mich in
dem Kingsizebett zurück und schloss meine Augen für einen kurzen Moment. Im Bad rauschte das Wasser der Dusche beruigend zu dem Regen der an die bodentiefen Fenster klatschte. Es war mitten in der Nacht, zwei Uhr morgens und in fast sechs Stunden würde schon mein Flug Nachhause gehen. Ich musste zusehen, pünktlich in mein eigenes Hotel zu kommen, meine Sachen zu packen und dann ganz normal mit den Jungs sein als wäre nie etwas gewesen. Diesen Männern konnte man aber auch vertrauen. Wir verbrachten mehr Zeit untereinander als meistens mit unseren Familien. Viele Eishockeyspieler kannten aber auch dieses Gefühl. Einsamkeit konnte man es nicht nennen aber ein wirklicher Begriff, der solche Situationen beschrieb, fiel mir auch nicht ein. Eines kam zum anderen und es passiert einfach. Man fällt für eine andere Frau als die eigene. Natürlich gibt es auch Spieler, die es machen um Spaß zu haben. Wenn ihre Frau oder Freundin dann Meilen weit entfernt ist geben, wollen sie ihr Verlangen stillen und ignorieren den Fakt das sie vergeben sind. Untereinander wird oft geprahlt mit ihren Eroberungen und so tauschen wir uns untereinander aus. Ein anderer Spieler würde seinen Kollegen niemals verraten. Was im Hockeykreis besprochen wird, bleibt dort auch. Wenn es jedoch die Frau eines anderen Spielers erfuhr, wird von dieser meist nicht gezögert und sie gibt es sofort weiter. Es war egal von welchem Team; die Wags kannten sich untereinander genauso wie die Spieler und verbrachten auch als Spielerfrauen viel Zeit miteinander.
Nicht jeder Eishockeyspieler war so ein Mensch, aber den meisten waren diese ein, zwei Ausrutscher auch schin passiert. Ich hatte keine Ahnung warum, aber ich wollte es den Jungs noch nicht sagen. Bisher hat sich auch noch nicht wirklich eine gute Gelegenheit ergeben.

Ich schob diese Gedanken zur Seite, als die Badtür aufging und der ganze Wasserdampf samt June heraus trat. Sie hat sich ein weißes Hotelhandtuch umgebunden und schaute mich durchdringlich an. Ihre Haare hatte sie nur leicht geföhnt weshalb vereinzelte Stränen nass an ihr herunter fielen.
"Ich liebe dein Haus" sagte sie plötzlich und legte ihre Hand auf ein Kissen meines Sixpacks. Sie zeichnete die Konturen meines definierten Körpers nach.
"Mein Haus? Wie kommst du denn jetzt darauf?" lächelnd musterte ich ihre tättowierten Arme und den neuen Septum den sie sich heute reingemacht hat.
"Ich hab etwas nachgedacht und dabei sind mir auch ein paar andere Sachen eingefallen, aber darüber müssen wir jetzt nicht reden. Als ich bei den Kindern war ist mir aufgefallen wie schön es ist und so groß" verträumt schaute sie mich an.
"Auf was willst du hinaus?" ich strich ihr eine Sträne der roten Haare hinter ihr Ohr und spielte mit ihren Spitzen.
"Nichts bestimmtes. Ich finde nur das es ein tolles Leben ist als Wag. Ich habe ihr zugesehen. Das bloggen, teilen, die tausend Designerklamotten und vorallem die anderen Wags. Mit den Spielerfrauen essen gehen, mir Kindern Spiele besuchen, Zeit verbringen, begehrt werden und zu besten Freunden werden. All das. Ich finde es einfach unglaublich. Ich habe mich im Internet nach einigen Wags umgesehen. Angel Brown, Mel Smith, Piper Mitchell, Nellie Cleasson, Ella Nelsson, und Zoela Anderson. Sie sind unglaublich", ohne das sie es ausprach, wusste ich jetzt was sie meinte. Ihr gefiel das Leben der Frauen die mit Reichtum, Schönheit und einem unabhängigen Leben gesegnet waren. Sie konnten tun und lassen was sie wollten. Die meisten zogen ihre eigenen Firmen auf und verwirklichten so ihre Träume.
"Und ich finde sie alle so bildhübsch"
"Ja das sind sie wohl. Sie hatten es aber auch alle nicht ganz so leicht wie du dir das vielleicht vorstellst. Piper Mitchell zum Beispiel. Sie hat Blake Mitchell geheiratet und jetzt haben sie einen Sohn zusammen..."
"Sie haben zwei Kinder" unterbrach sie mich.
"Nein, das haben sie nicht. Lynn ist nicht das leibliche Kind von Piper. Während die beiden etwas ernsthaftes miteinander angefangen haben, hatte Blake eine andere Frau und hat dieser ein Kind gemacht. Ziemlich unfreiwillig aber sie lieben Lynn alle samt und kriegen das gut miteinander hin. Zoela Anderson hat schon zwei Kinder von Mike Lawrenz verloren und das war für die beiden auch nie leicht. Da waren noch einige andere Sachen aber die sind zu privat. Angel Brown ist die Frau von Tyler Brown...eine lebende Legende der Mann. Die beiden hatten auch einen langen Weg bis sie zusammen glücklich wurden."
"Ist ja auch egal. Ich bin begeistert von ihnen uns finde es toll, das viele von ihnen so starke Geschäftsfrauen sind" ihr Handtuch verrutschte ein wenig uns so nutzte ich die Chance uns öffnete es ganz. Mit den Fingerspitzer glitt ich über ihre Seite und drei chinesische Zeichen.
"Was bedeuten sie?" ihre blauen Augen funkelten. Diesen Ausdruck habe ich in ihren Augen heute zuletzt gesehen, als ich ihr...gut. Das reicht.
"Liebe, Stärke und Vertrauen" antwortete sie mir knapp. Mir gefielen die Tattoos die sie auf ihrem Körper trug, auch wenn ich nicht alle Bedeutungen kannte. Ich stand eigentlich nicht so richtig auf solche Frauen aber doch hatte sie es damals geschafft mich rumzukriegen. Ich strich mit meiner Hand über ihren flachen Bauch bis hin zu ihrer Brust, strich mit dem Daumen über ihre Nippel und drückte leicht zu. Sie wurden sofort hart und drückten gegen meine Handfläche. Mir war vom ersten Augenblick an klar gewesen was June wollte als sie im Handtuch aus dem Bad kam. Nicht damit sie mir von all den tollen Spielerfrauen und meinem Haus vorschwärmen konnte, sondern weil sie mich wollte. Wieder. Um mittlerweile halb drei Uhr morgens war ich aber mehr als geschafft. Sie ließ ihre Hand unter meine Bettdecke wandern aber ich hielt sie an ihrem Unterarm fest.
"Baby..bitte. Ich bin am Ende" und das meinte ich ernst. Ich war verdammt müde.
"Du meinst, du kannst nicht mehr?" sie grinste mich verschmitzt an und zog ihre Augenbrauen in die Höhe. Ich stützte mich auf meine Unterarme um sie besser zu sehen.
"Können immer, das müsstest du mittlerweile wissen aber ich muss in weniger als 6 Stunden Nachhause fliegen" und da sollte ich wenigstens etwas fit sein. Die Jungs würden mich wenn ich bereits beim Einsteigen des Flugzeuges halb einschlief aufziehen und mich ausquetschen wollen.
"Okay, dann machen wirs einfacher für dich" ihr Grinsen wurde zu dem verführerischten Blick den ich jemals gesehen hatte, als sie die Bettdecke zur Seite schob und sich auf mich setzte. Unsanft drückte sie mich in die Kissen zurück und plazierte meine Hände auf ihren Hüften.
"Baby, hör auf" ich versuchte es ein weiteres Mal sie davon abzuhalten aber ich wusste das es sinnlos war. Erstens würde sie niemals aufgeben und zweitens spürte ich wie sich mein Wiederstand in form einer Eregung abbaute. In dem Moment in dem sie sich dann richtig auf mich fallen ließ und sie ein lautes Stöhnen von sich gab war es vorbei. Ich schloss meine Augen eine Sekunde lang und als ich sie wieder öffnete wollte ich auf keinen Fall noch, dass sie sich wieder erhob.

Wir sind St.LouisWhere stories live. Discover now