Just normal things

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Junes Sicht

Ich blies mir die rote Haarsträhne aus dem Gesicht, während ich die Bierkiste auf den Stapel wuchtete. Schweiß stand mir auf der Stirn und ich wischte ihn mit meinem Arm fort. Nach der überraschenden Niederlage im heutigen Spiel, war die Bar wie leergefegt, keine wollte trinken und feiern, wenn die Heimmannschaft verlor. Auch Tommy hatte sich Niedergeschlagen für heute verabschiedet, nachdem er mir noch die Bestellungen aufs Auge gedrückt hatte.

Grade hatte ich den Tresen fertig aufgefüllt und die Waren im Lager gezählt. Immer noch war kein einziger Gast in der Bar. Ich beschloss den Rest in Ruhe zu machen und drehte das Schild von geöffnet auf geschlossen und schloss die Tür ab. Dann setzte ich mich auf einen der Barhocker und begann damit die Bestelllisten durch zugehen. Doch immer wieder drifteten meine Gedanken zu dem Abend von vor zwei Wochen ab. Jonathan Curth war unfassbar nett und gutaussehend gewesen. Unweigerlich fragte ich mich wie es mit ihm wohl war. Ein Mann wie er stark, muskulös und erfolgreich. Ich wusste er hat eine Frau und zwei Kinder, doch träumen war ja wohl noch erlaubt.

Ich räusperte mich und konzentrierte mich wieder auf die Listen vor mir. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich es noch mindestens anderthalb Stunden hier aushalten musste, ehe ich es wagen konnte mich an Tommys Wohnung vorbei in meine zu schleichen. Einer der Nachteile wenn man mit dem Chef in einem Haus wohnt. Seufzend füllte ich die letzte Seite aus, klaubte die Blätter zusammen und sprang von meinem Barhocker. Ich lief in Tommys Büro und faxte die Bestellung an den Lieferanten. Seit meinem Uhrencheck waren nicht mal fünf Minuten vergangen und erneut seufzte ich. Ich wusste nun wirklich nicht mehr wie ich mir die restliche Zeit noch vertreiben sollte. Ich hatte bereits alles sauber, aufgefüllt und die Bestellung war nun auch erledigt.

Ich schwang mich wieder auf meinen Barhocker, es war zwar anstrengend wenn der Laden brechend voll war, aber so komplett leer war auf eine ganz andere Art und Weise anstrengend. Ich gähnte und stützte meine Kopf auf die Handflächen. Wieder landeten meine Gedanken bei Jonathan und ich stellte mir vor jemanden wie ihn als Mann zu haben, als ich grade bei meiner imaginieren Hochzeit angekommen war, klopfte es plötzlich an der Tür. Ich fuhr hoch und blickte in dunkle braune Augen. Mein Herz begann zu rasen, während ich vom Barhocker glitt und Richtung Tür ging um ihn herein zu lassen.

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