Mother in law

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Jonathans Sicht

Heute morgen wachte ich, ohne das vertraute Gesicht meiner Frau, neben mir auf. Anstattdessen lagen zwei kleine Monster neben mir und machten es sich in dem Kingsizebett gemütlich. Alexis' Arm lag um die Schultern ihrer kleinen Schwester und Melody kuschelte sich an sie. Ich liebte diese kleinen Prinzessinen mehr als alles andere und könnte ihnen stundenlang bei ihrem gekuschel zusehen.
Maxim war die nächsten Tage nicht in St.Louis. Sie traf sich in Chicago mit einer Freundin und gemeinsam würden sie dort an einem Livestyle Event teilnehmen. Gestern Abend war sie gefahren und so sehr ich meine Frau auch liebte, mit meinen beiden Mädels Zeit zuverbringen war einfach großartig. Beide waren gestern während dem Film Cinderella eingeschlafen und das noch bevor sie ihren Schuh verloren hat. Ich hab sie dann nach oben gebracht aber anstatt sie in ihre Betten zu bringen, ließ ich sie bei mir schlafen. Wenn ich sonst mit ihnen alleine war, konnte ich nie so richtig schlafen. Ich machte mir immer Sorgen, dass sie aus dem Bett fallen könnten oder aufwachten und irgendwas anstellten. In solchen Sachen war ich wie eine Mom und Maxim lachte mich nur aus aber ich mochte es nunmal wenn ich die beiden im Blick hatte.

Ich stand schon früher auf, duschte, rasierte und striegelte mich um dann nach unten zu gehen und den beiden Mädels Frühstück zu machen. In diesem Moment erinnerte ich mich an June. Als sie gestern morgen aufgestanden ist, fand ich sie unglaublich schön. Ihr rotes Haar war nicht gewellt wie sonst gewesen, sondern ihr leicht über die Schultern nach unten gefallen, ihre Augen haben geglänzt und in meinem Shirt sah sie verdammt sexy aus. Ich habe die Zeit mit ihr genossen auch wenn ich das alles noch nicht ganz mit meinem Gewissen vereinbaren konnte. Aber wer konnte das schon? Ich wusste nicht wie ich aus der Sache jetzt noch unbeschadet herauskommen sollte...so dass meine Ehe und meine Kinder darunter nicht leiden mussten. Ich glaube es gibt dafür keine rechte Lösung mehr und gerade wollte ich es auch noch nicht beenden. Ich denke die korrekte Bezeichnung für das was sich hier gerade abspielt nennt man Affäre.

Als ich kurz davor war die Küche zu betreten nahm ich erst den Geruch wahr. Es roch nach frischen Orangen, Pancakes und Eiern. Ich überlegte einen Moment lang ob ich gestern irgendetwas vergessen habe, aber mir fiel partou nichts ein. Also ging ich Schritt für Schritt in die Küche und erstarrte kurz als ich sah wer da stand.
"Jonathan" säuselte die Person als sie mich erblickte und legte den Pfannenwender den sie eben noch in der Hand gehalten hat zur Seite. Sie trug eine gelbe Hose, ein weißes T-shirt auf dem Zironen waren und ja verdammt es glitzerte auch noch. Außerdem Ballerinas, ihre kurzen blonden Haare waren gemacht und auch ihre Fingernägel sahen perfekt aus. Diese Frau hat mir gerade noch gefehlt.
"Doloris" ich grinste sie an und ließ mich von ihr in eine Umarmung ziehen, für die ich mich soweit nach unten bücken musste, dass mir fast der Rücken weh tat. Ich mochte Doloris. Ein wenig. Unser Verhältnis war...speziell. Diese Frau trug das Wahrheitsfindergen in sich, fals es sowas gab. Sie musste immer recht haben, war besserwisserisch, herrisch und was weiß ich was noch. Sie hat mir immer schon ins Gesicht gegrinst obwohl ich wusste, dass sie mich nicht leiden konnte. Die erste Frage die sie mir gestellt hat war, ob ich denn genügend verdiene. Von dem Moment an war es dann aus. Meine Schwiegermutter war der anstrengendste Mensch dieser Welt.
"Was tust du denn hier?" fragte ich und lehnte mich mit der Hüfte gegen die Arbeitsplatte.
"Ach, ich dachte mir wenn Maxim nicht da ist, regel ich das mit dir und den Kinder. Ich meine du musst ja auch arbeiten" das Wort 'arbeiten' spuckte sie mir fast vor die Füße. Sie fand es toll das ich jede Menge Geld zur Verfügung hatte, und wenn ich mit ca. 38 Jahren in den Ruhestand gehen würde, würde mein Geld sicher noch zwei Generationen weiter reichen. Deshalb wollte sie auch immer das ich arbeitete, arbeitete, arbeitete. Aber mehr als das was der Verein von mir verlangte konnte ich in dieser Zeit nicht machen. Außerhalb gab ich für meinen Sport auch alles aber das ging Doloris einfach nichts an.
"Wenn ich arbeite wird Jenny sich um Alexis und Melody kümmern" und danach würde ich gerne noch meine Freundin besuchen aber das macht dir doch bestimmt nichts aus? Dachte ich mir anschließend. Das konnte ich natürlich nicht sagen. Mein Gott würde sie das erfahren...sie würde mich umbringen. Diese Frau treibt mich in den Wahnsinn.
"Aber dieses schreckliche Kindermädchen hat doch keine Ahnung über die Bedürfnisse deiner Töchter" und Doloris nicht über meine. Das einzig gute an ihr war, wenn ich arbeitete war es ihr egal wann ich Nachhause kam. Hauptsache ich schäffelte Geld.
"Sie kennt die beiden von anfang an"
"Nein, nein. Ich erledige das. Setz dich. Iss ein wenig und dann machst du dich auf, ja?"
"Mhm" gab ich genervt von mir und setzte mich. Bevor sie ankam und mir etwas zu essen brachte, als könnte ich es mir nicht selbst holen, schrieb ich June eine Nachricht.
"Hey Süße, wie siehts aus? Lust heute nach dem Training unterzutauchen?"
Hoffentlich hatte sie Zeit, denn den Dinosaurier hinter meiner Küchenzeile hielt ich heute nicht aus.

Wir sind St.LouisWhere stories live. Discover now