A strange suggestion

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Junes Sicht

„Er hat was vorgeschlagen?", Archie wäre beinahe von der Bank gefallen, so fassungslos machte ihn Jonathans Vorschlag mich als neue Babysitterin für seine Kinder vorzustellen. „Mädchen der Junge scheint jetzt schon zu faul um zum fremdgehen das Haus zu verlassen", er lachte über seinen eigenen Scherz in sich hinein, sah aber das meine Miene ernst blieb. „Du hast doch nicht vor das wirklich zu machen?", schockiert sah er mich an, während die warme Frühlingssonne seine schwarzen Haare zum glänzen brachte. Wir saßen in unserem Stammparkbank im Eternal Flame Park. „Ich hab mich beworben ja", gestand ich ein und malte bei dem Wort beworben Gänsefüßchen in die Luft. „Oh Schätzchen, nein", Archie riss die Hände in die Höhe. „Ich kann das zusätzliche Geld gut gebrauchen, du weißt noch für L.A.", versuchte ich zu erklären. „Gibs zu dir ging es nicht um das Geld, sondern um den zusätzlichen Sex den du haben kannst, wenn seine alte nicht da ist", mit dieser Aussage hatte er nicht ganz unrecht, aber noch viel mehr wollte ich ein gutes Verhältnis zu Jonathans Kindern aufbauen, wenn er endlich seine Frau verließ und wir unsere Beziehung öffentlich machen könnten, dann wäre ich schon einen Schritt weiter. L.A. war mir heute das erste mal seit Monaten wieder in den Kopf gekommen, seit es Jonathan gab hatte ich nicht das Gefühl St. Louis noch verlassen zu wollen. „Vielleicht hast du ja recht, aber...", mir fiel kein Gegenargument ein das Archie nicht auf die Palme bringen würde. „Nicht vielleicht ich hab recht", ich sah einfach einem Vogel zu wie er einen Wurm aus dem grünenden Rasen zerrte.

„Hast du den schon eine Antwort bekommen?", eine ganze Stunde hatte Archie mich angeschwiegen, dock Ich wusste genau das seine Neugier größer war als seine Verachtung für meine dumme Entscheidung. „Ja seine Frau Maxim hat mir gestern Abend gleich geantwortet. In vier Tagen kann ich vorbei kommen und mich vorstellen und dann will sie testen wie es mit den Kindern passt", die Ampel sprang auf grün und wir überquerten mit den anderen Menschen die South 14th Street. „Wieso erst in 4 Tagen?", wollte er wissen „Sie, die Kinder und er fahren nach New York zu We Play With You Gala und dort werden sie auch noch ein paar Tage bleiben. Weiß ich übrigens von ihm nicht von ihr", fügte ich noch mit hinzu. „Dann seht ihr euch ja ein paar Tage nicht", stellte er fest. „Ja das wird so kommen", murmelte ich. Ich hasste schon die Vorstellung eine Minute von ihm getrennt zu sein, was ich aufgrund unseres Beziehungsverhältnisses eh schon war, aber immer wenn er für längere Zeit nicht in der Stadt war, hatte ich das Gefühl ich würde es nicht überleben. „Du hast dich in ihn verliebt", Archie war plötzlich stehen geblieben und auch ich machte auf der Stelle kehrt. „Ach Quatsch", wank ich ab. „Doch aber so was von. Oh Gott du armes Kind", Archie schüttelte den Kopf. „Vielleicht hast du wieder recht", gestand ich. Denn irgendwie sprach alles dafür, alles was ich fühlte deutete darauf hin das ich mich in Jonathan verliebt hatte. „Natürlich hab ich das", wir standen mit auf dem Bürgersteig, um uns herum liefen die Menschen an uns vorbei und auch wenn Archie hier bei mir war, fühlte ich mich mit der Erkenntnis das ich mich in Jonathan verliebt hatte, irgendwie alleine.

Allein in meiner kleinen Wohnung machte mir diese Erkenntnis noch mehr zu schaffen, wobei ich glaubte das es nicht der Erkenntnis an sich war sondern ein Umstand namens Maxim, sie stand dem unbeschwertem Hochgefühl das die Liebe zu einem anderen Menschen auslöste, geringfügig im Weg. Ich machte mich grade für die Arbeit fertig, auf der ich in fünf Minuten erscheinen sollte. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel und ich zog die Wohnungstür hinter mir zu.

Die Bar war heute wie leergefegt, es war ein Dienstag und keine wichtigen Spiele standen an. Nur die eins, zwei Stammgäste die immer hier rumgingen waren da. Dieser Umstand gab mir wieder viel zu viel Raum um mir Gedanken zu machen, ich hoffte einfach nur das ich mit der möglichen Anstellung als Nanny bei den Curths einen besseres Gefühl bekommen würde und Jonathan so einen Schritt näher sein konnte.

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