Kleine Planänderung

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Kapitel 177.1

Nach und nach verschwanden diese Neuzeit-Templer und als alle wieder in ihrer Zeit waren, schloss sich langsam dieses Portal. Der Ire stand immer noch fasziniert da und sagte nichts. Ich konnte es verstehen!

Doch jetzt wurde es wirklich Zeit, dass wir alles vorbereiteten. Denn wenn ich mich morgen auch noch mit diesen deutschen Assassinen rumprügeln musste, sollte auch ICH mich noch wappnen und vorbereiten! „Rafael, was war hier los? Woher kamen denn die ganzen Leute?“ Erst jetzt fiel mir ein, dass ich ja auch mal mit meinem ersten Maat das Ganze besprechen sollte.

„Alex, es war einfach ein heilloses Durcheinander. Wir hatten die üblichen Wachen hier oben, wie du sie eingeteilt hast. Und die anderen waren unter Deck, da es ja schon etwas kälter geworden ist. Ich war gerade hier oben und überwachte, ob auch alle wach waren und da sah ich am Kai plötzlich dieses Portal aufploppen!“ er sah mich schon fast entschuldigend an. „Ich hätte schneller reagieren müssen, ich weiß. Aber ich dachte doch nicht daran, dass es wieder Templer sein könnten!“

„Hmmm, ich hatte schon die ganze Zeit die Befürchtung, dass durch Marius´ verkackte Aktion hier eine Truppe aufschlagen könnte. Aber ich hatte gedacht, die hätten dann doch noch kein weiteres Zeitreise-Artefakt gefunden! Verdammt!“ meinte ich sauer!

„Wir müssen auch jetzt noch damit rechnen, dass mehr von diesen Idioten kommen! Das heißt, wir müssen dringend zurück und das unterbinden! Alex, wir können nicht länger hierbleiben!“ er sah mich mitfühlend an und wiederum auch belehrend. Er hatte ja Recht.

Länger kann ich das Ganze nicht mehr aufschieben. Aber eines musste ich noch klären, WIE kam dieses Wesen hierher? Dass es an Marius hing ist mir schon klar. Und laut Annas Erzählung, schien es IN diesem einen Ring gesteckt zu haben, welchen er benutzte. Plötzlich hatte ich eine ganz andere Idee! Denn konnte es sein, dass ich nicht die Schatulle nutzen musste? Reichte vielleicht das Artefakt einfach so aus?

Wir könnten dieses Ding wieder dort einsperren und dann den Ring irgendwo im Meer versenken! „Alex! Hört ihr mir eigentlich zu?“ maulte mich Shay jetzt an! Ich blinzelte und sah ihn an.

Ich muss mir das abgewöhnen, so in meinen Gedanken abzudriften! „Entschuldigt, Master Cormac, was habt ihr gesagt?“ entschuldigend sah ich ihn an.

„Wir müssen für diese Übertragung jetzt alles vorbereiten. Ihr müsst mir nur sagen, was ich tun kann!“

„Wenn meine Idee richtig ist, dann brauchen wir nichts vorbereiten und können doch alles im Fort George erledigen.“ Rafael und Shay sahen mich überrascht an. Also erklärte ich den beiden das jetzt.

„Anna hat erzählt, dass die Überwachungskamera in der Asservatenkammer aufgezeichnet hatte, was Marius genau gemacht hat. Und sie meinte, dass ein Blingblingding , schaut nicht so, so hat sie es genannt, aufgetaucht ist, als er den Ring in der Hand hielt und ihn aktivierte. Und dann sei es in ihm gewesen und er hätte so komisch geleuchtet. Danach schnappte er sich die Truhe der Templer mit den Erbstücken und verschwand durch das Portal!“ Es war eine hoffentlich gute Kurzfassung!  Rafael sah mich jetzt tatsächlich erleichtert an, denn er verstand was ich sagen wollte.

Nur leider konnte ich Shay das mit der Kamera und so nicht näher erläutern, das würde zu lange dauern. Später vielleicht einmal.

Wir brauchten die Schatulle nicht! „Ihr meint, es reicht, so ein Portal  zu öffnen und dann würde das Wesen sich wieder dort hinein begeben? Freiwillig?“ Ich sah ihn einfach nur an.

„Ja, genau so dachte ich mir das. Wenn es so hinaus kam, kann es genauso gut auch so wieder hinein! Es ist ein Versuch! Aber ich will nichts unversucht lassen. Ich WILL Haytham zurück haben!“ DAS kam quengelnd rüber, doch es war mir egal.

„Was ich mich aber frage ist, was haben diese Assassinen hier gesucht?“ fragte Shay jetzt, ohne auf meine Worte einzugehen!

„Sie tauchten auch plötzlich unter Deck auf, wie aus dem Nichts und haben sich mit den Templern und unserer Mannschaft einen Schlagabtausch geliefert. Doch irgendwie war das ganze eigenartig. Denn wir haben einige Verluste erlitten, auf allen Seiten. Aber der Kampf war so kraft- und lustlos. So als hätten die Templer eigentlich überhaupt keine Lust darauf! Und diese deutschen Brüder sahen auch nicht aus, als wären sie in Kampflaune! Der eine meinte nur, er wolle wissen, wem dieses Schiff gehörte und wer Kapitän sei!“ erklärte jetzt Rafael die Anwesenheit der Assassinen!

„Das erklärt aber immer noch nicht, wie sie Wind von … oh verdammt! Natürlich, der Chevalier wird in der gesamten Bruderschaft rum erzählt haben, dass die Jackdaw wieder aufgetaucht ist!“ Ich sah zu Shay hinüber. „Ihr sagtet, dass Faith irgendwie an einigen deutschen Assassinen dran sei? Hat sie euch gegenüber Namen erwähnt?“ Denn mir kam der Gedanke, dass ich tatsächlich aufgrund des sehr einprägenden Unterrichts damals, noch in Erinnerung hatte, dass sich eine Gruppe hessischer Assassinen eine ganze Weile in den Kolonien aufgehalten hatte. Was genau der Anlass oder Auslöser war, weiß ich nicht mehr!

Die Frage war nur, musste ich jetzt wirklich DEM auch noch nachgehen? Mir drängte sich ein gewisser Zeitdruck auf und das passte mir mal so gar nicht. Ich mag das nicht!

„Nein, nicht das ich wüsste. Sie ist mit ihrem Vater den Berichten nachgegangen! Da ich dem kolonialen Ritus unter Master Kenway unterstellt bin, hab ich mit ihnen nichts zu tun.“ Er muss meine Frage im Gesicht gesehen haben! „Faith gehört dem britischen Ritus an! Ihr Vater, Lucius Williams ist der entsprechende Großmeister!“

„Aha, das wird immer toller. Ich hoffe, ich muss ihm nie begegnen! Noch mehr Templer um mich rum und begehe Selbstmord!“ meinte ich in einem resignierten Tonfall.

„Ihr klingt, als seien wir eine Gefahr für euch!“ kam es jetzt etwas überrascht vom Iren.

„Was dachtet ihr denn, wie ich mich immer fühle? Ich sitze hier inmitten von Templern auf dem Präsentierteller. Natürlich fühle ich mich nicht unbedingt sehr wohl. Nicht immer, ich gebe es zu!“ und ich konnte mir ein verträumtes Grinsen nicht verkneifen!

„Ich denke, ihr werdet euch wohl früher oder später daran gewöhnen müssen, oder ihr überdenkt...“ Aber ich ließ ihn nicht ausreden!

„Nein, das werde ich nicht. NOCH nicht!“ Und damit gingen wir von Bord. Ich teilte noch die neuen Wachen ein und meinte zu Rafael, dass er sich jetzt seine Nachtruhe wohl verdient hätte und wir bald nach Hause kämen.

Erleichtert, sah er mich an und nahm mich in den Arm. „Ich weiß, wie schwer dir dieser Abschied fallen wird, aber wir werden für dich da sein! Du bist nicht alleine und wir werden dir helfen! Denn ich hab dich ja auch irgendwie liebgewonnen, du Chaotin!“ flüsterte mir mein erster Maat und bester Freund ins Ohr.

Even when your kind appears to triumph... Still we rise again. ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt