Lee der Hundefreund

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Oh nein... sie sah mich an und wollte schon wieder hinaus rennen, als ich sie nur bat, mir bitte zu helfen. Fragend sah sie mich an und ich legte mir nur einen Finger auf die Lippen, um ihr zu deuten, leise zu sein. Vereint zogen wir an meinen Arm und meine Hand unter Haytham weg. Er hatte sich ein wenig entspannt.

Ich dankte ihr und das Mädchen nahm den Eimer und ging schon einmal, konnte sich aber das Kichern nicht verkneifen. Das gab ein wunderbares Tischgespräch und Gerede unter den Angestellten.

Ich hingegen stand auf und sah auf Haytham hinunter. Leise ging ich hinaus, aber nicht ohne einen weiteren Eimer ans Bett zu stellen und noch einmal den Lappen zu wechseln. Draußen auf der Galerie überlegte ich, was ich denn jetzt noch machen sollte. Zimmer herrichten konnte ich nicht. Abräumen musste ich nichts. Wäsche... die war schon erledigt. Also ging ich noch einmal zu Shay hinüber um nachzusehen, ob er noch etwas brauchte.

Aber als ich eintrat, hörte ich nur das sonore Schnarchen. Also gut. Die beiden Männer waren versorgt und ich wollte zum Stall hinüber, um nach Yannick zu sehen.

Ich trat nach draußen in die Sonne, der Tag war warm und angenehm. Tief durchatmen... hinter mir ertönte ein Räuspern und ich schreckte herum. Es war Charles Lee! Was machte der denn jetzt hier? Ach ja... er sollte ja auf mich aufpassen!

„Master Lee, ihr habt mich erschreckt! Kann ... kann ich euch behilflich sein?" höflich lächelnd sah ich zu ihm auf.

„Nein, ich denke nicht!" Mit diesen stechenden Augen musterte er mich eingehend „Lasst euch durch mich nicht stören! Ich gehe davon aus, das Master Kenway und Master Cormac noch nicht zu sprechen sind?" grinste er wissend.

Hatte er etwa mit der Alkoholeskalation zu tun? Das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, denn gerade Haytham war eigentlich die Disziplin in Person. Bei Shay war ich mir nicht ganz so sicher, aber man weiß ja nie. „Sir, die beiden Herren sind heute morgen unpässlich. Aber ich richte ihnen aus, dass ihr nach ihnen gefragt habt!" Damit drehte ich mich wieder um und wollte zum Stall hinüber gehen, als Lee mich am Arm packte und mich an die Mauer des Durchgangs drückte.

„Ihr wisst sehr wohl, warum ich hier bin. Ihr seid nicht auf den Kopf gefallen. Vielleicht solltet ihr etwas freundlicher mir gegenüber sein! Dann verkneife ich mir vielleicht ein paar Anschuldigungen, die euch in ein schlechtes Licht rücken würden!" Ich konnte seine schlecht gewaschene Kleidung riechen und ich roch Hund. Bei Odin, die Aufzeichnungen über ihn stimmten. Er war wirklich ein Hundefreund und nicht sehr beliebt... Aber ich kam aus diesem Griff hier nicht weg, also musste ich es MAL WIEDER auf die unschuldige freundliche Art versuchen.

„Master Lee, ich weiß nicht, wovon ihr redet. Mein Sohn und ich stehen völlig alleine da. Ich brauchte eine Anstellung, damit wir überleben können. Was ist daran schlecht?" Ich drückte ein paar Tränen hinaus und sah ihn traurig an in der Hoffnung, dass es wirkte.

Weit gefehlt, er war kalt wie ein Fisch und beließ seinen Griff um meine Arme. Sein Gesicht näherte sich immer weiter und ich konnte diesen unangenehmen Atem auf meinem Gesicht spüren. Instinktiv drehte ich meinen Kopf zur Seite und sah zu meinem Glück den Stallmeister um die Ecke kommen. Ich betete, dass er mir wohlgesonnen ist und mir hier raus half.

„Master Lee! Ist etwas nicht in Ordnung?" rief er Charles entgegen. Dieser ließ mich wie eine heiße Kartoffel los und zog sich zurück.

„Ja, es ist alles in Ordnung. Ich denke ... es war nur ein Missverständnis zwischen mir und Mrs. Masterson!"

Mein Puls raste immer noch, als Lee am Stallmeister vorbei, das Arsenal verließ.

Hatte er nicht etwas vergessen? Er sollte mich doch im Auge behalten.

Even when your kind appears to triumph... Still we rise again. ...Where stories live. Discover now