Die Templer sind immer so schweigsam, verdammt!

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„Du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet! WO IST YANNICK?" Und noch einmal hatte er meine flache Hand auf der Wange. Dieses mal auf der anderen, wir wollen ja gerecht bleiben, oder nicht?

Mit einem schmerzverzerrten Blick, sah er zu mir auf. „Dir scheint das hier alles nicht zu bekommen, wie es aussieht. Kann es sein, dass du dein Assassinen Dasein schon anzweifelst? Hmmm? Hab ich recht? Mir sind da Sachen zu Ohren gekommen...." er grinste breit und wissend. „Da musste ich doch eingreifen! Ich konnte doch nicht zulassen, dass du dich von den Assassinen abwendest und uns Templern zu nahe kommst!" immer noch dümmlich breit grinsend sah er mich an. Aber WIE konnte er von den letzten Wochen wissen? Wie lange war er denn schon hier und... dort. Bei Odin... Davon bekommt ja Kopfschmerzen!

„Was geht dich mein Leben noch an? Und... ich würde EUCH sicher nicht zu nahe kommen. Ihr als Orden habt mir definitiv nichts zu bieten, bis auf die ewigen Scherereien die wir mit euch haben. Immer wieder pfuscht ihr uns dazwischen. Genau wie jetzt auch! Und wenn du doch Rache willst, hättest du es auch in unserer Zeit machen können, oder nicht? Musste es jetzt und hier sein? Was ist verdammt noch mal so wahnsinnig wichtig hier?" Und mir dämmerte es... Marius hatte das ganze schon viel länger mit geplant. Eine andere Erklärung gab es gar nicht!

„Wir suchen nach einem bestimmten Schmuckstück! Aber du warst ja mit deiner eigenen Reise zu beschäftigt, als dass du dich dafür interessiert hättest. Wir hatten dir lange genug Zeit dafür gelassen, in der Hoffnung, dass du uns auf die Fährte bringst. Aber selbst dafür warst du nicht zu gebrauchen!" Jetzt machte seine Nase mit meiner Faust Bekanntschaft, ein befriedigendes Knirschen zeigte mir, dass ich gut getroffen hatte. Und dieser Templerabschaum vor mir ließ den Kopf hängen und jaulte auf, als ihm das Blut aus der Nase lief.

Schniefend versuchte er wieder einen klaren Blick zu bekommen. „Du bist doch das Allerletzte, wofür war das denn jetzt?" näselte er rum. „DAS war dafür, dass du mich beleidigst, du Honk! Was für ein Schmuckstück? Wenn du mich doch schon so lange verfolgst, dann solltest du wissen, wonach ich suche du Idiot! Ich renne keinen Artefakten oder so hinterher! Ich wollte lediglich die Lücken schließen in Shays Leben." Jetzt war ich mir nicht so sicher, ob das eine gute Idee war, denn sollten wir das HIER jetzt alles offen legen? Was hätte das wieder für Auswirkungen?

Ich sah den hiesigen Großmeister an und versuchte aus seinen kalten grauen Augen schlau zu werden. Aber keinerlei Regung war zu erkennen. Eine perfekte Beherrschung seines Körpers...

Mein Ex hatte meinen Blick bemerkt und meinte sarkastisch: „Ja, er weiß es bereits. Ich habe ihm in aller Ruhe so einiges erklärt!" Er versuchte ein sardonisches Grinsen, aber das ging in Schmerzen unter.

Mir schoss das Blut in die Wangen, was mir vermutlich gut zu Gesicht stand, da ich aussehen musste wie eine Wasserleiche! Langsam drehte ich mich zu Haytham um, denn dieser hatte sich hinter seinen Schreibtisch begeben und kramte in einer der Schubladen herum. Ohne ein Wort zog er eine kleine Kiste heraus und stellte sie auf der Arbeitsfläche ab. Langsam drehte er sie in meine Richtung und ließ den Verschluss aufschnappen. Vorsichtig hob er den Deckel an und ich sah einen der Armreife und ein Blackberry neben einem seltsam geformten Sonnensymbol. Es sah aus, wie ein Ansteckbutton aus Gold und es ging eine unwiderstehliche Anziehungskraft davon aus. Und ich bildete mir ein, Stimmen zu hören! Mein Verstand spielte mir sicherlich nur einen Streich, denn das konnte nicht sein. Gerade als ich hineingreifen wollte, donnerte Haytham den Deckel wieder runter. Meine Hände konnte ich Odin sei Dank noch rechtzeitig wegziehen.

Mit einem wissenden Ausdruck sah mich nun der Großmeister an. „Ja, Mr. Engelhardt hat mir in den letzten Tagen einige interessante Dinge über euch erzählt. Ich wusste gar nicht, dass ich mit einer so illustren Dame verkehre. Ihr habt nie ein Wort erwähnt, Mrs. de Scudéry, oder Gaultier... eigentlich weiß ich jetzt gar nicht, wie ich euch ansprechen soll. Es gibt eine so große Auswahl." Dieses dämliche Grinsen in seinem Gesicht brachte mich wieder zum Kochen.

„Nennt mich einfach Alex, das könnt ihr euch hoffentlich gerade noch so merken. Denn ich sehe, zu mehr sind Templer nicht fähig, als sich mehr als einen Namen zu merken!" Mit einem Ruck wurde ich von Haytham weggezogen. Gerade noch rechtzeitig, denn sonst hätte ich mir doch tatsächlich eine Ohrfeige eingefangen. Es war Liam der jetzt anfing zu handeln.

„Wenn jetzt bitte jemand hier in diesem Raum die Güte hätte, mich ebenfalls über die ganzen Umständen aufzuklären? Denn... wie ihr alle festgestellt habt, habe ich von alledem nichts gewusst. Also... ich warte auf eine Erklärung!" Er schaute von einem zum anderen und sein Blick blieb auf mir hängen. Also schön... Und mal wieder eine Erklärung abgeben... ich sollte mir das aufschreiben und kopieren und an alle die es interessiert einfach weiterreichen...

Even when your kind appears to triumph... Still we rise again. ...Where stories live. Discover now